Hallo TO,
ja, genauso hab ich es mir gedacht, "das Wissen eintragen" und "ansonsten Verlorenes konservieren". Entschuldige, wenn ich da etwas zynisch klinge, aber das ist IMHO Bullshit vollkommen unabhängig der technischen Umsetzung ein sehr fiktives Ziel.
Zitat:
Original erstellt von TO:
Also ich verstehe unter einer Wissensdatenbank eine Art Wikipedia nur Firmen intern, wo das Wissen von Firmen eingetragen wird, und für jeden aus der Firma Abrufbar ist. Systeme wie SAP oder ähnliches, sind nicht zwingend für jeden zugänglich.
Hier sprichst du von einer technischen Umsetzung, wenn du erst mal "das Wissen" hast. Dann präzisiere ich meine Frage: was ist Wissen?
Worauf ich eigentlich hinaus will ist, dass du dir auch Gedanken dazu machst (und in deine Arbeit einfließen lässt), was eigentlich Wissen und Erfahrung bedeutet und wie du da rankommst. Und dadurch vielleicht auch deutlich machst, dass es kein technisches Problem ist, sondern ein intellektuelles.
Zitat:
Original erstellt von TO:
Es geht darum das Wissen was vor allem die älteren Leute haben in de Firma zu behalten, weil es ja verloren gehen würde wenn diese z.B. in Rente gehen würden.
Ah ja, interessant. Und natürlich auch von denen, die so undankbar sind einen "besseren" Job anzunehmen, nachdem so viel in sie investiert wurde. Und vielleicht auch ein bisschen dafür, dieses Wissen nach Tschechien, Georgien oder das gerade angesagte Billiglohnland zu transferieren. Alles legitime Gründe, wenn ich davon ausgehen würde, dass dieses Wissen dem Unternehmen gehört und nicht dem Mitarbeiter. Aber das ist ein anderes Thema.
Früher gab es für so etwas mal Kollegen, mit denen zusammen gearbeitet wurde, die durch die erfahreneren Kollegen angeleitet, in die Tricks und Kniffe eingeweiht wurden. Da wurde miteinander gescherzt, gesponnen, über die Schulter geschaut. Die Jungen haben es sich bei den alten abgeschaut, wie man den Tuschefüller am Austrocknen hindert, wie man bestimmte Bleche in Form bringt und wo der Gießer mit dem dicken Daumen die Gussform beizieht, ohne das es gleich auf der Zeichnung steht oder der Konstrukteur oder der Gießer "gewusst" haben, warum gerade da ausgerechnet dieser Daumenschwung dazu führte, dass das Gussstück dort nicht mehr reißt.
Diese Lehrzeit ist das, wo die Erfahrung weitergegeben wird, nicht in Büchern oder Wikis. Und da brauchst dazu nicht nur motivierte Lehrlinge, sondern auch motivierte Lehrende, die ihr Wissen weitergeben wollen. Und an der Stelle wird es dann schwierig mit der Wissensdatenbank:
Zitat:
Original erstellt von TO:
Die Wissensdatenbank soll NICHT dazu verwendet werden die Mitarbeiter zu testen auszuquetschen oder ähnliches. Es soll dem Unternehmen dienen für bestimmte Probleme schneller an eine Lösung zu kommen
Das Unternehmen kann gar nichts, das ist ein abstraktes Gebilde. Du musst es schaffen deine potentiellen Wissensinhaber (allein die zu identifizieren ist schon ein spannendes Thema) zu motivieren, ihre Kniffe, ihre Erfahrung, ihre Wissen, teilen zu wollen.
Schau dich hier z.B. auf CAD.de um: Wissen ohne Ende, Tricks und Techniken, die du in keinem Handbuch, keiner Schulung und bestimmt nicht von einem Kollegen erfährst, der dich als Bedrohung für seinen Beruf (ungleich Job) wahrnimmt. Warum klappt das also hier, aber in (fast) keinem Unternehmen?
Meiner Meinung nach liegt es daran, dass sich hier Kollegen auf Augenhöhe miteinander unterhalten, miteinander scherzen, rumspinnen, angiften, zanken, wieder vertragen, den anderen über die Schulter schauen, das rausfiltern, was für sie wichtig ist und mit einem "quid pro quo" an der nächsten weitergeben. Die technische Umsetzung ist hier einer recht betagte Forensoftware, die aber der Sache keinen Abbruch tut.
Um so etwas im Unternehmen umzusetzen musst du eine entsprechende Motivation schaffen, so ähnlich wie im Betrieblichen Vorschlagswesen oder solchen Programmen. Und die Motivation muss dem Mitarbeiter gelten, nicht dem Unternehmen. Das kann man z.B. über Geld machen, aber auch durch andere Zuwendungen wie bezahlten Bildungsreisen (ich kann mir z.B. gut vorstellen, dass auch 55 - 60 jährige Kollegen gerne mit ihren jungen Kollegen z.B. in deutsche Museum nach München fahren oder zu einer Werkbesichtigung in ein Automobilwerk oder oder oder ... aber ein Motivationsseminar mit Outdoorerfahrung im Wald ist da nicht dienlich).
Und erst, wenn das alles geklärt und eingestielt ist sollte ein technisches System bereitstehen, mit dem der geneigte Mensch seine Erfahrungen auch konservieren kann - wenn er/sie möchte, nicht muss.
}Welches System das dann wird ist reichlich wurscht. Es muss für jeden, der möchte, leicht zu bedienen und seine Erfahrungen leicht zu erfassen sein. Selbst hier im Brett mit seinen übersichtlichen Funktionen ist schon mancher sowohl mit dem Schreiben, den Hochladen von Bildern, geschweige dem Erstellen von Videos oder Beispieldaten überfordert. Schwieriger darf es in der Umsetzung nicht werden, wenn das Füllen nicht mittels eines Sekretärs Media Content Managers durchgeführt wird.
Von daher ist eine Wiki schon ganz interessant, aber eigentlich schon zu schwierig, weil schon wieder ein neues Werkzeug. Word kennen die meisten, ebenso wie Excel und vielleicht noch ein Screenshotprogramm oder eine Kamera. Daraus dann PDF machen und ab in die Fileablage.
Das Wiederfinden von abgelegtem Wissen ist dann wieder ein ganz anderes Thema ... 
Ciao,
Stefan
PS: sorry, wenn dich das bei deiner Aufgabe nicht direkt weiterbringt, aber manchmal überkommt es mich einfach.
PPS: Erfahrung ist keine Laterne, sondern ein helles Licht, was deine ganze Umgebung beleuchtet, auch den Teil vor dir. Wie könnte man sonst aufgrund seiner Erfahrung die nächsten Schritte für die Zukunft planen? 
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