Hallo Marki,
ein PDM- System mit INTRALINK zu koppeln ist sicherlich eine interessante Angelegenheit. Ich denke dabei nur mal an die Auwirkungen bei Änderungen eines Status im Intralink oder im PDM- System. Es gehört also sicherlich einige Überlegung dazu, wenn sowas ansteht.
Meiner Meinung nach kann man zuerst einmal überlegen, ob ein PDM- System, gerade wie das Axalant, über eine Direkt- Schnittstelle verfügt. Diese Schnittstellen sind sicherlich nicht mit sovielen Funktionen versehen, wie das INTRALINK und haben vielleicht auch noch ein paar Eigenheiten mehr, aber sie haben einen ganz großen Vorteil: Es ist nicht NOCH ein System im Einsatz.
Ich denke da an Probleme z.B. mit
- Versionierung des PDM- Systems oder des Pro/E oder des INTRALINK (Es ist ja schon manchmal schwierig eine passende Version von Pro/E mit Pro/I zu finden)
- Die Anwender haben bereits Kenntnisse im PDM- System, die man nur etwas "aufbohren" müsste. Das INTRALINK erfordert eigene Schulungen.
- Die Systemadministration für INTRALINK alleine ist auch nicht so ganz ohne. Die müsste dann auch da sein.
- Und dann die Sache mit erweiterten Funktionen. So schwach vielleicht die Pro/E-Schnittstellen sind, so einfach (relativ gesehen) ist es, Zusatzapplikationen einzubauen, die programmiert werden. Es muss halt nur ein System verändert werden.
- Ach ja, das nötige Kleingeld ist auch noch so eine Sache: Pro/I- Lizenzen sind zusätzlich anzuschaffen. Bei den PDM- Systemen mit Direktschnittstelle sind das meist nur Aufpreise für Module, da bereits die Basis-Lizenzen durch die PDM-Applikation abgedeckt sind.
Dies erstmal nur zum nachdenken. Natürlich kann es sehr sinnvoll sein, diese "Nachteile" alle in Kauf zu nehmen, weil das INTRALINK die Anforderungen an eine gute Pro/E-Daten-Verwaltung deutlich besser abdeckt als solche Schnittstellen. Es kommt also auf eine gute Entscheidungsgrundlage an, z.B. ein Anforderungsprofil oder ein Pflichtenheft mit anschließender Bewertung der unterschiedlichen Systeme, einschließlich der Kosten (ich gehe immer noch davon aus, dass bei Euch soviele Anwender sind, dass sich eine extra eingestellte Kopplung PDM-INTRALINK lohnt). Und wenn man die Kosten einer Einführung mit dem Aufwand einer Entscheidungsgrundlage pro/contra sieht ist das recht wenig.
Zum Thema Performance: Typischerweise wird bei solch einer Kopplung auschließlich über Metadaten gesprochen, z.B. Benennungen oder Werkstoffe. Evtl. kommt dann noch bei einer Freigabe mit INTRALINK eine automatische Ableitung von Neutral-Zeichnungsdateien für das Zeichnungsarchiv im PDM hinzu. Aber sowas läuft dann als Batch nachts. Die Performance ist dabei also recht passabel, wenn man die Datenströme von komplexen, fetten Baugruppen dagegen hält.
Na ja, zusammengefasst: Ich habe bereits einige Pro/INTRALINK-Implementierungen miterlebt. Aber nur bei den PDM- Systemen, wie z.B. SAP, wird über ein INTRALINK nachgedacht und auch eingeführt und gekoppelt. Bei Axalant fällt die Entscheidung schon schwerer, da hier genau die Anforderungen zu untersuchen sind.
Grüße
D. Bexkens
[Diese Nachricht wurde von dbexkens am 25. Oktober 2001 editiert.]
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