Hallo Gambrinus,
folgende Thematik: Die Bewertung der Ergebnisse ist weitaus der wichtigste Teil bei der Bearbeitung von Berechnungsproblemen. Das FE-Programm sowie der Rechner als zentrale Hilfsmittel rechnen alles, was lediglich formal richtig erscheint. Die Methode beinhaltet somit implizit eingebaute Ergebnisfehler, die maßgeblich durch die Sorgfalt des Berechnungsingenieurs bestimmt werden. Ähnliche Anforderungen ergeben sich bei der Überführungs einer realen Aufgabenstellung in ein finites Analogon (die Arbeit ist dabei etwas kreativer).
Nun zu Spannungen. Die Vergleichsspannung (VS) ist ein geschicktes Mittel, um die Strukturbelastung global zu bewerten, d. h. so eine Art Filter.
Die VS ist bequem in einem Programmcode zu implementieren, da sie nie negativ wird. Dies wird leider von den Softwareherstellern zu oft (z. B. Optimierungsproblematik) genutzt.
Merke: kein Bauteil versagt durch die Vergleichsspannung!
"Spannungen sind wie Wölfe (Zugspannung, Druckspannung, Schubspannung, ...), die den Schafen (Zugfestigkeit, Druckfestigkeit, ...) nachjagen. Wer als Erster dran ist, der hat auch gewonnen" (Zitat ungefähr so).
Letzte Anmerkung: Die Programme mit intelligenter Ergebnisauswertung (MECHANICA zählt sicherlich nicht dazu) sind in der Lage, die Datenbasis der Berechnung effizient zu nutzen. Z. B. kann ich mir im Farbplot der VS an einem (beliebigen) Referenzpunkt (Knoten ansprechen) die Spannungskomponenten (mit Vorzeichen (!) bezüglich des vorher festgelegten Koordinatensystems) anzeigen lassen. Also 6 Komponenten in 3D bzw. 3 Komponenten in 2D. Natürlich approximiert MECHANICA das Elementverhalten mittels hochgradiger Polynome, doch die Datenbasis existiert ja!
Ich hoffe, das sensibilisiert Dich bei deiner Arbeit
Gruss Paul
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