| | | 17 Optionen für korrosionsbeständige Teile: Metalle und Nachbearbeitungen, ein Fachartikel
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Thema: Zielsetzung Z88 (6857 mal gelesen)
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Rechenschieber Mitglied Dipl. Ing. RWTH Simulation (FEM)
Beiträge: 156 Registriert: 26.02.2009
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erstellt am: 12. Apr. 2011 10:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen, ich habe mir letzte woche kurz das AuroraZ88 angesehen. Eigentlich interessant aber mir stellt sich die Frage, was die Zielsetzung des Programms ist: - FEM-Tools sind mittlerweile doch in vielen CAD Programmen integriert (selbstverständlich kostenpflichtig, für den professionellen Anwender jedoch auch sehr viel komfortabler - günstige Studentenversionen gibt es auch) - Sicher, zu Lehrzwecken an der Technischen Hochschule gibts was zu lernen und auch der Quellcode ist zugänglich - der Aufwand aber auch beträchtlich - Gibt es tatsächlilch Anwender, welches dieses System professionell im Einsatz haben? wenn auch vielleicht nur für kleinere Anwendungen? vielen Dank für eure Rückmeldungen, Gruss, der Rechenschieber. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
KingChio Mitglied
Beiträge: 159 Registriert: 27.04.2006 HP xw4600 C2D 3,16GHz NVidia Quadro FX1800 4GB RAM XPPro SP3
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erstellt am: 19. Apr. 2011 12:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Rechenschieber
Ich erlaube mir mal grad ein paar Zeilen drauf zu schreiben... - FEM-Tools in CAD-Programmen haben meiner Meinung nach nie den erforderlichen Umfang oder können das leisten, was ein echtes FEM-Paket kann. Sicher, es ist viel komfortabler, wenn man mit der Maus ein Knotenlager hier- und eine Last dorthin ziehen kann. Aber ist es sinnvoll, das in einem CAD-Programm zu integrieren? Die dort integrierten FEM-Tools können einfache und meist nur lineare Spannungsberechnungen leisten, ein richtiges FE-Paket aber mehr. - Gut, wer bequem out-of-the-box arbeiten will, wird sich das zu recht fragen. Aber: Es ist kostenfrei und der frei zugängliche Quellcode erlaubt es prinzipiell, sich z.B. eigene Ergänzungen zu schreiben bzw. schreiben zu lassen. Versuch das mal bei einem kommerziellen Closed-Source-System, da kannst dran zerschellen... - Ich hab Z88 im Rahmen einer Evaluierung für eine kleine Blechkonstruktion eingesetzt, die von Hand nicht mehr zu berechnen war. Eine FE-Berechnung rechnet sich aber nicht immer, meist reicht die normale Elastostatik aus, um ein Bauteil zu berechnen und geht dann auch schneller vonstatten, als wie wenn ich mein Bauteil erst aufwändig modellieren und dann im Preprozessor bearbeiten muss. Grad bei einer Vielzahl von verschiedenen Lastfällen wird es irgendwann sehr schnell sehr unübersichtlich, was die Ergebnisauswertung angeht. Bei über 10.000 Downloads werden mit Sicherheit nicht nur Studenten dabei sein. Ein ganz einfaches kommerzielles FE-Paket bekommst Du nicht unter 3.000€, mit diversen komfortablen Zusätzen etc. bis Du schnell bei mehreren 10.000€. Zzgl. Wartungsvertrag! Kannst Dir mal überlegen, wie viele Bauteile Du da im Monat berechnen musst, um das irgendwann wieder reinzubekommen! Wer hingegen ein bißchen Ahnung von FEM hat, der kommt mit Z88 aber sehr weit und hat vielleicht nicht unbedingt Zeit, aber sehr viel Geld gespart. Und bei einem kleinen Büro macht man lieber mal abends zwei drei Stunden länger und spart sich die Kohle, grad wenn man Existenzgründer und sowieso chronisch knapp bei Kasse ist. Später kann man immer noch auf ANSYS, ABAQUS, COMSOL etc. umsteigen und da sieht man dank Z88, das die auch nur mit Wasser kochen... Ich finde, die Arbeit der Leute hat sich echt gelohnt, es sieht großartig aus, macht Spaß, man lernt dazu und spart Geld. Es läuft auf fast jeder gängigen Hardware und die Dokumentation ist komplett in verständlichem Deutsch abgefasst. Man könnte auch CodeAster einsetzen, aber wer lernt deswegen schon Französisch? (Ist wie in Paris Bier zu bestellen) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Rechenschieber Mitglied Dipl. Ing. RWTH Simulation (FEM)
Beiträge: 156 Registriert: 26.02.2009
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erstellt am: 19. Apr. 2011 15:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
hoi Chio, vielen Dank für Deinen Beitrag. Summasummarum: Die nichtanfallenden Lizenzkosten aufgerechnet gegen die Arbeitsstuden machens also. OK, einverstanden. In vielen anderen Punkten stimme ich Dir zu. Sicherlich ein schönes Tool - aber halt lange nicht so umfassend und händisch wie kommerzielles. Z.Info: Ich arbeite mit der Komplettpalette MSC sowie Mechanica -- chef bezahlt. gruss, der Rechenschieber Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
KingChio Mitglied
Beiträge: 159 Registriert: 27.04.2006 HP xw4600 C2D 3,16GHz NVidia Quadro FX1800 4GB RAM XPPro SP3
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erstellt am: 20. Apr. 2011 13:21 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Rechenschieber
Du musst im Hinterkopf haben, das Z88 ein Non-Profit-Projekt ist und lediglich von einer Stiftung unterstützt wird. Wenn Du damit Geld verdienen wolltest, würdest Du ja auch auf Usability und Ergonomie viel mehr Wert legen, sonst gewinnst Du keine Kunden. Und die finanzielle Ausstattung ist dann sowieso eine andere, wenn ein entsprechendes kommerzielles Interesse dahinter ist. In einem Klein- bis Mittelstandsbetrieb mit 5-20 Mitarbeitern wird es nicht oft vorkommen, das man in der Konstruktion ein FEM-Paket braucht. Aber überleg Dir mal folgendes Szenario: Da hat einer eine Superidee für eine Maschine. Du weißt wie hart der Wettbewerb heute ist - ich kann mit einer guten Erfindung nicht an ein externes Entwicklungsbüro gehen, das würde Tausende kosten und die Gefahr eines Ideenklaus bergen. Lieber also zuhause weiterentwickeln im stillen Kämmerlein... Und dafür ein kommerzielles Paket für 10.000€ kaufen? Oder eine Lizenz mieten? Niemand weiß, wie lange die Entwicklung dauert, wo noch Probleme auftauchen. Dazu sind die Hardwarevorraussetzungen nicht so dolle, das man eine voll ausgerüstete Dual-Xeon-Workstation daheim stehen hat. Für diese Zwecke ist Z88 aber absolut ideal und dafür ist es auch gemacht: Kleinbetrieben die Möglichkeit geben, im Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben. Da reicht ein bißchen lineare Festigkeitsanalyse auch aus, was zumindest Frästeile etc. angeht. Bei größeren, komplizierteren Sachen kommt es natürlich an seine Grenzen. Das war auch das Ergebnis der Evaluierung. Schweißprozesssimulation mit Wärmeeintrag geht damit nicht, nichtlineares Tragverhalten geht damit auch nicht, Werkstoffmodelle sind nicht vorhanden. Aber jedes FEM-Paket hat mal klein angefangen und ich ziehe meinen Hut von den Männern und Frauen, die Z88 möglich machen und beglückwünsche sie herzlich zu der tollen Leistung. Die haben mit den zur Verfügung stehenden Mitteln echt was auf die Beine gestellt, mit dem man arbeiten kann. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
mifris Mitglied Ingenieur
Beiträge: 46 Registriert: 18.08.2010 [URL=http://www.lscad.de www.fem-helden.de www.z88.de]www.lscad.de www.fem-helden.de www.z88.de[/URL]
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erstellt am: 28. Apr. 2011 10:40 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Rechenschieber
Hallo allerseits, wir vom Entwicklerteam haben diese Diskussion sehr interessiert verfolgt. Mit Absicht melden wir uns erst jetzt, weil wir keinerlei Einfluss auf diese Diskussion nehmen wollten. Generell kann man sagen, dass KingChio mit seinen Argumenten recht hat. Die Intention die wir verfolgen ist einerseits die, die Theorie, die hinter der Finite-Elemente-Analyse steckt, wissenschaftlich zu erklären. Andererseits wollen wir KMU´s, die sich keine hohen Lizenskosten leisten können, unterstützen. Mit dem Code selbst können wir für unsere Studenten und Interessierte vertrauen in die FEA schaffen. Denn sind wir mal ehrlich, wieviele Anwender verstehen denn wirklich was hinter der Oberfläche des Bildschirms passiert. Für viele sind es nur bunte Bilder mit irgendwelchen Ergebnissen... Wir wissen auch, dass schon viele Unternehmen Z88Aurora verwenden. Das zeigte schon unser erster Workshop. Des Weiteren wollen wir auch nicht mit den kommerziellen FE-Tools konkurrieren. Unser größter Vorteil ist, dass wir für fast jede beliebige Anwendung unseren Code umschreiben und anpassen können. Wir wollten auch nicht die Kommerziellen einfach kopieren, sondern haben versucht die Software von Ingenieure für Ingenieure zu entwickeln. Dementsprechend gibt es bei uns Funktionen, die es bei andern FE-Programmen so in dieser Form nicht gibt (z.B. Knoten- oder Elementselektion). Und selbstverständlich entwicklen wir uns weiter. Man darf auch nicht vergessen, die Version von der wir reden ist die Erste von Z88Aurora. Im Vergleich zu anderen ersten Versionen ist das, glaub ich zumindest, nicht so schlecht. Weiterhin kann ich sagen, dass in folgenden Versionen Module wie z.B. Nichtlinearität oder Temperaturanalyse folgen werden. Ich finde es aber gut, wenn Sie soetwas kritisch hinterfragen. Wir möchten nämlich, zusammen mit den Usern, unsere Software weiterentwicklen und sind für jegliche konstruktive Kritik dankbar. Schönen Tag noch. Mit freundlichen Grüßen Michael Frisch Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ocelot Mitglied Dipl-Ing. (BA) Maschinenbau
Beiträge: 172 Registriert: 29.04.2006 HP z400 SW 2010 SP 5.0 ANSYS Workbench 13.0
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erstellt am: 28. Apr. 2011 13:27 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Rechenschieber
Hallo zusammen, ich finde die Diskussion über den Einsatzzweck absolut sinnvoll und richtig, jedoch habe ich das Thema zunächst eher in Richtung eines Ausblicks auf zukünftige Features und Versionen verstanden. So eine Vorschau finde ich sehr interessant, gerade für potentielle Anwender, die aktuell noch keine konkreten Einsatzmöglichkeiten von Z88 sehen, aber dadurch motiviert werden, sich zukünftige Versionen näher anzuschauen, die vielleicht dann den Anforderungen entsprechen. Bei mir persönlich stehen z.B. nichtlineare Werkstoffmodelle auf der "must-have"-Liste und wenn ich dann lese... Zitat: Original erstellt von mifris: Weiterhin kann ich sagen, dass in folgenden Versionen Module wie z.B. Nichtlinearität oder Temperaturanalyse folgen werden.
...dann weiß ich schon mal, dass ich Z88 weiter im Auge behalten werde. Eine Frage noch an Michael Frisch und die anderen die Z88-Entwickler: Wäre es möglich, so eine Feature-Vorschau auf der Z88-Homepage zu ergänzen, nach Möglichkeit noch etwas zu detaillieren oder sogar mit groben Zeitpunkten zu versehen? Fände ich jedenfalls eine sehr gute Sache. Viele Grüße Johannes Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
balberlaukant Mitglied Dr.-Ing. Akademische Rätin
Beiträge: 15 Registriert: 23.08.2010
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erstellt am: 28. Apr. 2011 16:09 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Rechenschieber
Hallo Johannes, nach der Umgestaltung unseres eigenen Forums habe ich einen Bereich "Z88 Neuigkeiten aus der Entwicklung" eingerichtet. Ich werde mich bemühen demnächst einen Funktionsumfang und eine ungefähre Zeitplanung für AuroraV2 zu basteln. Klar ist auf jeden Fall in der Version V2 wird es geben: Geometrische Nichtlinearität, Materialnichtlinearität, stationäre Wärmeleitung, Eigenschwingungen, das Elementpicking und Setdefinitionen von denen Herr Frisch sprach und eine stark erweiterte Benutzerhilfe mit Prozessführung. Ich finde die Diskussion ebenfalls gut, was mich natürlich trifft ist die Bemerkung über die fehlende Usability, da das mein Job ist . Gemeint sind wohl die fehlenden Direktschnittstellen zu CAD Programmen und die damit einher gehenden Vorteile von Flächenauswahl, Vernetzung und Randbedingungsaufgabe. Das wird es wohl nie geben, das können wir uns nicht leisten. Generell sind alle Neuerungen motiviert von den Zielsetzungen der Forschungsprojekte, seien es Doktorarbeiten oder bewilligte Anträge, wir haben noch so viel vor und sind doch nur zu 10. Aber wie Herr Frisch betont sind wir angewiesen auf Feedback und Wünsche der Anwender. Wir freuen uns sehr, wenn unsere Arbeit wertgeschätzt wird und deshalb auch besten Dank an alle, die sich alle einmal die Zeit genommen haben, unser Programm zu betrachten.
------------------ Bettina A.-L. Aurora Entwicklerteam Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
hmiller Mitglied Maschinenbau Dipl. Ing. (FH)
Beiträge: 10 Registriert: 28.06.2007 Alibre Design V11.2 Expert Windows XP SP3 Acer Extensa 2902 LMi Pentium M 1,5 GHz ATI 9700 Grafikkarte 15" SXGA+ Monitor 1 GB Arbeitsspeicher 80 GB HDD intern 500 GB HDD extern MOI 3D
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erstellt am: 07. Mai. 2011 22:06 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Rechenschieber
Hallo, die Pläne für Z88 hören sich ja sehr klasse an. Ich hoffe mal dass sie das auch alles realisieren können. In Vorfreude, Harald Miller ------------------ Erfahrung ist die Summe der gemachten Fehler! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
mifris Mitglied Ingenieur
Beiträge: 46 Registriert: 18.08.2010 [URL=http://www.lscad.de www.fem-helden.de www.z88.de]www.lscad.de www.fem-helden.de www.z88.de[/URL]
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erstellt am: 09. Mai. 2011 07:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Rechenschieber
Hallo hmiller, wir geben natürlich unser Bestes. Die Ideen gehen uns nicht aus und wir sprühen regelrecht vor Tatendrang. Jedoch ist unser Tag bzw. unsere Zeit wie überall begrenzt. Der Tag hat eben nun mal "nur" 24 Stunden. Neben Industrieaufträgen, Lehre und Forschung ist deshalb die Zeit ein wenig kurz. Wir stecken uns aber nur Ziele, die wir auch erreichen wollen und können. Da sind wir realistisch. Schönen Tag noch. Mit freundlichen Grüßen Michael Frisch [Diese Nachricht wurde von mifris am 09. Mai. 2011 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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