Mit der neuen, kostenfrei verfügbaren App CALSCRIPT (download von archtools.de/calscript.zip) kann jeder Anwender ohne jede Programmierkenntnis voll parametrische und nachträglich editierbare Zeichnungselemente in 2D und 3D erzeugen. Das geht ganz einfach mit den gewohnten Skripten, die nichts anderes sind als Textdateien mit den Befehlseingaben, wie sie auch bei der Erzeugung in AutoCAD angewendet werden. Der Anwender muss nichts dazu lernen. Wer AutoCAD bedienen kann, der kann auch Skripte schreiben, und jedes Skript kann mit CALSCRIPT zu einem parametrisierten Skrip werden.
In AutoCAD haben viele Anwender die in Scripten verwendeten Koordinatenpunkte durch GeomCAL berechnen lassen. Das war in BricsCAD und anderen AutoCAD Clonen bisher nicht möglich, weil GeomCAL hier nicht zur Verfügung stand. CALSCRIPT bringt die volle GeomCAL Funktionalität mit und ist voll kompatibel zu GeomCAL. Alle für die Verwendung von GeomCAL geschrieben Skripte sind auch unter CALSCRIPT ausführbar und mit nur drei zusätzlichen Zeilen parametrisierbar.
Das Haus vom Nikolaus würde als Skript mit GeomCAL so aussehen
CAL LAENGE=50
CAL BREITE=50
CAL P1=[0,0,0]
CAL P2=[LAENGE,0,0]
CAL P3=[LAENGE,BREITE,0]
CAL P4=[LAENGE/2,BREITE+1.5,0]
CAL P5=[0,BREITE,0]
_PLINE !P1 !P2 !P3 !P4 !P5 !P1 !P3 !P5 !P2
Dieses bisher wegen der GeomCAL Nutzung nur in AutoCAD ausführbare Skript kann nun mit CALSCRIPT auch in BricsCAD et al ausgeführt werden. Und nur durch drei zusätzliche Zeilen wird es parametrisiert:
CC-START
CAL IMPORT(LAENGE,50,BREITE,50)
CAL P1=[0,0,0]
CAL P2=[LAENGE,0,0]
CAL P3=[LAENGE,BREITE,0]
CAL P4=[LAENGE/2,BREITE+1.5,0]
CAL P5=[0,BREITE,0]
_PLINE !P1 !P2 !P3 !P4 !P5 !P1 !P3 !P5 !P2
CC-END
Am Anfang und am Ende steht ganz simpel CC-START bzw CC-END. Die Vorbelegung der Variablen LAENGE=50 und BREITE=50 entfällt und wird ersetzt durch IMPORT(LAENGE,50,BREITE,50). Das bedeutet, dass die Variablen LAENGE und BREITE ins Skript importiert werden, und dass sie, falls sie noch nicht existieren, die Vorgabewerte 50 erhalten sollen. Die IMPORT-Anweisung enthält immer paarweise den Variablennamen und den Vorgabewert dafür. Diese Vorgabewerte können Zahlen sein Koordinatenpunkte (in GeomCAL Notation in eckigen Klammern oder anders berechnet), oder Zeichenketten (in "Anführungszeichen") beispielsweise für Namen von Blöcken, die im Skript eingefügt werden sollen.
Wird ein Skript mit diesen drei zusätzlichen Zeilen ausgeführt, dann erzeugt es eine parametrische Zeichnung als anonymer Block, die nachträglich mit dem CALSCRIPT Befehl CC-MODIFY geändert werden kann. Dabei werden dann neue Parameterwerte für die importierten Variablen abgefragt.
Dieser Block kann beliebig verschoben, kopiert, gedreht, skaliert werden, und jede einzelne Blockreferenz kann unabhängig von den anderen nachträglich editiert werden.
DWG-Dateien mit solchen parametrisierten CALSCRIPT Blockreferenzen können problemlos an Dritte weiter gegeben werden, und können auch dann editiert werden, wenn die Skriptdatei gar nicht vorhanden ist.
Die Skripte werden fganz normal wie bisher mit dem AutoCAD Befehl SCRIPT geladen. Es gibt aber noch einen eigenen Befehl CALSCRIPT, der zusätzlich nach einem Einfügepunkt und der Drehung fragt.
CALSCRIPT ist noch in Beta-Version, es kommen noch weitere Funktionen dazu (u.a. eine Batchfunktion, um beliebig viele Skripte auf beliebig viele DWGSs automatisch anwernden zu können).
Es wäre schön, wenn Ihr das kostenfreie Tool ausprobiert und hier Eure Meinung dazu mitteilt. Im downloadbaren ZIP archtools.de/calscript.zip sind Beispiel-DWGs und Skripte enthalten.
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