Wer über einen 3D-Drucker nach dem Stereolithographie- (SLA-) Verfahren verfügt kann durchaus auf die Idee kommen, echte Gewinde zu drucken.
Das geht auch sehr gut.
Leider kann VariCAD selbst keine Gewinde erzeugen - man muss sie über Extrusion-Schraube erzeugen.
Hier nun eine kurze Anleitung: (Am Beispiel M14x1 und 20 Gewindegänge)
1. In 2D einen Profilschnitt zeichnen (siehe Bild im Anhang), dabei beachten, dass der "Zahn" nach links zeigt, denn die Drehachse wird rechts davon angenommen.
2. Extrudieren - Schraube: "Profil ist Axialschnitt"
3. Höhe der Schraube 2x Steigung = 20
4. Rotationswinkel: 2x 360° = 7200
5. Schraubenradius: hier empfiehlt sich ca. 1% größer als Standard = 7.05
6. kein Kreuz bei NURBS-Fläche setzen
7. Schraub-Profil auswählen
8. Bezugspunkt für Drehradius auf die Mitte der Zahnspitze setzen
--- fertig.
Im 3D-Bereich ist jetzt ein Gebilde ähnlich einer Feder entstanden.
Diese Schraube muss jetzt mit einem Kern (Zylinder) vereinigt werden.
Zylinder-ø ist der Kern-ø des Gewindes, für einen leichterem Gang empfehle ich einen etwa 0.5x Steigung größeren Durchmesser --> M14x1 Standard wäre 12.9, gewählt 13.4
Dieses nun erzeugte Teil kann dann als "Bohrwerkzeug" für Innengewinde in VariCAD angewendet werden.
Mit den genannten Anpassungen habe ich mit meinem Form2 von FormLabs mit 100µ Schichtdicke selbst M1.4 funktionstüchtig gedruckt bekommen.
Viel Spaß
Claus
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Elektronik funktioniert mit Rauch - entweicht einem Bauteil Rauch, funktioniert es nicht mehr.
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