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Thema: Kunststoffe bei niedrigen Temperaturen (4470 mal gelesen)
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Jaymz81 Mitglied

 Beiträge: 42 Registriert: 30.06.2009 Alibre V12.1 Pro Intel i7-3770, 3.4Ghz 8 GB nVidia Quadro 2000 Windows 7 Pro SP1, 64bit
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erstellt am: 19. Okt. 2011 11:48 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Experten :-) Es geht um Kunststoffe bei extrem tiefen Temperaturen. Ich habe mit verschiedenen Bauteilen aus PA6 GF30 und Dichtungen aus NBR bzw. EPDM zu tun. Diese sind i.d.R. bis ca. -30 / -40°C Einsatztemperatur zugelassen. Mich interressiert nun, was mit den Teilen passiert, wenn diese Temperaturen deutlich unterschritten werden, auf ca. -70°C. Wie verhält sich der Werkstoff und was passiert, wenn dannach wieder eine Temperatur innerhalb der zugelassenen Temperaturgrenze erreicht wird? Erholt sich das Bauteil, wird versprödetes Material wieder zäh o.Ä.?? Viele Grüße, Jaymz81 Viele Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Fyodor Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing.(FH) Maschinenbau

 Beiträge: 2716 Registriert: 15.03.2005
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erstellt am: 19. Okt. 2011 11:51 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Jaymz81
Das Zeug wird glashart und splittert bei Belastung. Allerdings ist das kein chemischer Vorgang, sondern ein physikalischer, und ist reversible. Im Prinzip "gefriert" es, und erstarrt zu "Eis". Vorher ist es streng genommen eine hochviskose Flüssigkeit. Deshalb erholt es sich auch wieder, sobald die Temperatur steigt. ------------------ Cheers, Jochen Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Jaymz81 Mitglied

 Beiträge: 42 Registriert: 30.06.2009 Alibre V12.1 Pro Intel i7-3770, 3.4Ghz 8 GB nVidia Quadro 2000 Windows 7 Pro SP1, 64bit
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erstellt am: 19. Okt. 2011 12:09 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Ok, sowas in der Richtung hatte ich schonmal gelesen. Ich weiß, es ist blöd gefragt und blöd zu antworten, aber wie hoch dürfte dann die Belastung sein, dass der Werkstoff nicht splittert. Ich habe z.B. ein Gehäuse aus Pa6 GF30, ca. 3mm Wandstärke. Würde es geringer Belastung noch standhalten bei -70°C? Wo kann ich so etwas nachlesen? Gruß Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
       
 Beiträge: 5208 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 19. Okt. 2011 13:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Jaymz81
Auch Stahl versprödet bei -50°C. Und Gummi ist da auch schon hart. Gib mal hier den genauen Kunststofftyp ein: http://www.campusplastics.com/ und schaue nach der Schubmodul-Temperaturkurve. Bei PA gibt es große Unterschiede und die Eigenschaften hängen auch von der Wasseraufnahme ab. Bei tiefen tiefen Temperaturen werden alle Kunstoffe härter und die Zähigkeit nimmt ab. Die Festigkeit nimmt zu. PA GF30 ist bei dünnen Wänden sehr spröde, weil sich die GF alle in eine Richtung orientieren. Bei 3 mm Wanndicke ist das nicht mehr der Fall. Umsatzförderung durch Kerbwirkung funktioniert bei Kunststoff gut, besonders mit GF. Also alle Ecken mit R 0,2 verrunden, dann ist das Problem nur noch halb so groß. ------------------ Klaus Solid Edge V 20 SP15 Konstruktion mit Kunststoff Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
       
 Beiträge: 5208 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 20. Okt. 2011 12:46 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Jaymz81
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Jaymz81 Mitglied

 Beiträge: 42 Registriert: 30.06.2009
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erstellt am: 20. Okt. 2011 13:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Nein, das ist nicht der Fall. Es handelt sich um Elektrogeräte, die diverse Gehäuseteile aus PA6-GF30 und Dichtungen aus NBR bzw. EPDM besitzen. In der Regel ist die Umgebungstemperatur zwischen -10°C und +5°C. Wenn allerdings Heizeinrichtungen ausfallen, könnten im schlimmsten Fall -70° C herrschen... Gruß Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
       
 Beiträge: 5208 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 20. Okt. 2011 14:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Jaymz81
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mawel Mitglied

 Beiträge: 61 Registriert: 27.10.2011
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erstellt am: 03. Nov. 2011 12:21 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Jaymz81
Mal eben gerade vom Zulieferer ein Prospekt bekommen: Angaben für Kunstoffe mit bes. tiefen Grenztemp.= kurzzeitige Belastung: PE HMW -100 bis +70 PEUHMW -200 bis +70 Polyimid -270 bis +290 PTFE -200 bis +260 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
       
 Beiträge: 5208 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 03. Nov. 2011 13:08 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Jaymz81
Bitte vorsichtig mit solchen Angaben. Die Temperaturangaben sind ohne die entsprechende Norm nicht viel wert. Die beiden erstgenannten Kunststoffe sind hochkristallin und daher sehr zäh. Reines PTFE ist machanisch nur auf Druck zu belasten. Das Problem ist nicht nur die Temperatur, sondern die Spannungen durch die Temperaturänderung. ------------------ Klaus Solid Edge V 20 SP15 Konstruktion mit Kunststoff Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |