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Thema: Dichtschweißen als Kommentar in Zeichnungen (13983 / mal gelesen)
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C.Brakemeier Mitglied Konstrukteur (B.Eng.)
Beiträge: 3 Registriert: 22.08.2018 SWX 17 AutoCAD MEP WIN7, 10 (64-bit)
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erstellt am: 22. Aug. 2018 14:41 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Weltbestes Forum, ein aktueller Fall im Bereich Aluminiumschweißen ruft mich auf den Plan. Anbei die Zeichnung (ohne Schriftkopf) eines der Teile und die Ausführung eines Lieferanten. Mir ist bewusst, dass es keine normgerechte und vollständige Zeichnung ist, für den einfachen Fall aber meines Erachtens ausreichend. Worauf ich hinaus will, ist die Angabe "dichtgeschweißt". Nachdem ich nun einige Zeit das Forum und auch mit dem Freund und Helfer Google alle möglichen Seiten durchforstet habe, komme ich zu dem Schluss, dass es dazu keine direkte Normierung gibt. Es gibt Prüfverfahren, um undichtigkeiten aufzuspüren, aber nach dem, was ich jetzt gelesen habe, ist es so zu verstehen, dass eigentlich jede Schweißnaht, sofern diese z.B. umlaufend oder durchgängig ausgeführt wird, dicht zu sein hat. Mindestens Wasser-/ im Idealfall Gasdicht. Im vorliegenden Fall läuft es auf eine Reklamation hinaus, da die Teile auf einem Dach montiert werden, um eine Öffnung abzudecken. Es dringt nun Wasser durch kleine Spalten, was natürlich ein NoGo ist. Zu meiner Frage: Hätte ich es anderst/besser beschreiben können, gibt es dafür ein Symbol, eine Angabe? Habe ich mit der Reklamation Erfolg, hat der Lieferant evtl. etwas verpatzt? Bei aufbauenden Fragen, gerne melden. Schonmal danke für jede Hilfe. Grüße Carsten Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26123 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 22. Aug. 2018 15:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für C.Brakemeier
Hallo, Deine Zeichnung ist zwar einfach gehalten, aber klar ausgedrückt. Die Ausführung lt. Fotos ist einfach Murks, und ist weit weg von den Vorgaben auf der Zeichnung. Beim Alu-Schweißen kann aber auch traditionell viel mehr schief gehen als bei Stahl. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5182 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 22. Aug. 2018 17:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für C.Brakemeier
Dichtheit ist relativ. Das geht von Heliumdicht bis Getreidedicht. Wahrscheinlich ist hier eine Flüssigkeit gemeint. Falls es keine spezielle Norm gibt dann so angeben: Bei Füllhöhe x ± y bis min 3 Stunden dicht bei 20° C . Wobei dann außen nichts zu sehen sein sollte.
------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
C.Brakemeier Mitglied Konstrukteur (B.Eng.)
Beiträge: 3 Registriert: 22.08.2018 SWX 17 AutoCAD MEP WIN7, 10 (64-bit)
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erstellt am: 24. Aug. 2018 10:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Klaus, hallo Leo, danke für eure Rückmeldungen. Es handelt sich hierbei um einen Dachanschluss, welcher eine Dachöffnung verschließen und Kanäle für eine Kühlanlage durchführen soll. Es ist optisch wahrlich keine Schönheit, da es auf einem Dach einer Industrianlage montiert wird, aber aktuell zweitrangig. So haben die Kollegen auch gedacht, das Teil montiert und beim darauffolgenden Regen dann blöd geschaut, als man in der Halle ein Schild mit "Caution Wet Floor" aufstellen musste Also merke ich mir für das nächste mal: genauere Beschreibung wie dicht es sein muss. Wäre da die IP-Bezeichnung gegangen, auch wenn das eig. für elektrische Bauteile ist? z.B. nach DIN EN 60529 IP68 Wie beschriebt ihr das in der Praxis (evtl ein Bild, oder eine Beispielbezeichnung) @Klaus die Füllhöhe ist schonmal ein guter Hinweis, da ich leider das ganze Teil nicht drauf habe, konntest du nicht wissen, dass es unten offen ist und auf eine größere Basis aufgeschweißt wird, um so Kabel und Leitungen durchzuführen und anschließend mit einm Deckel verschlossen zu werden. Undicht sind die ganzen Eckstellen, wo die Durchführungen hoch gekantet/angeschweißt sind. Anbei ein Bild des gesamten Schweißteils Danke für Antworten Grüße Carsten Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26123 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 24. Aug. 2018 10:54 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für C.Brakemeier
Einfach nur "dicht" haben wir in den seltensten Fällen, meist brauchen wir es "wasserdicht" oder "gasdicht", wobei wir, sobald es irgendwie heikel wird, das Medium, sowie Druck und Temperatur dazuschreiben. Und außerdem macht in den meisten Fällen ein einziger Lieferant das ganze Gewerk, er weiß also ziemlich genau wozu das Ganze dient. In Deinem konkreten Fall dürfte es schon daran gescheitert sein dass der Lieferant es mit Draht+Schutzgas geschweißt hat, das wird weder "schön" noch "gut". IMHO sollte sowas mit WIG und Zusatzdraht geschweißt werden, aber das bedarf einer Menge Erfahrung und Übung, perfekt ausgerichtete und gereinigte Teile, zugfreie Schweißumgebung usw. Ich habe in einer Firma miterlebt wie sich die Werkstätte mühsam und über Jahre und schmerzvolle Erfahrungen von "schnell was zusammenbraten" (was dann so ähnlich ausgeschaut hat wie auf Deinem Bild) zu perfekten Alu-Schweißern entwickelt hat. Man könnte Deine Gesamtaufgabe aber auch einem Spengler übergeben, der weiß was er zu tun hat und weiß wie "dicht" etwas am Dach sein muss. Hier noch ein kleines Beispiel aus unserer Praxis, Material war damals 1.4301 (also problemloser zu schweißen als Alu) und die Dichtheit war nicht funktionsentscheidend, da dieser Kasten nur etwaige Überwässer gesammelt wegleiten sollte. ------------------ mfg - Leo [Diese Nachricht wurde von Leo Laimer am 24. Aug. 2018 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
C.Brakemeier Mitglied Konstrukteur (B.Eng.)
Beiträge: 3 Registriert: 22.08.2018 SWX 17 AutoCAD MEP WIN7, 10 (64-bit)
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erstellt am: 24. Aug. 2018 11:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Leo, Leider war Zeitnot einer der Hauptgründe für die Vergabe an den Lieferanten, da dieser als einziger den Termin einigermaßen halten konnte. Im nachhinein weiß ich jetzt auch warum Ich bin eigentlich auch on WIG ausgegangen, bei den Größen und Mengen ist es allerdings nicht verwunderlich, dass auf Draht+SGas zurückgegriffen wurde (diess Teil ca. 16x innerhalb 1,5 Wochen). Dennoch kann man hier mit mehr Liebe zur Arbeit saubere und dichte Nähte ziehen (andere Lieferanten können das ja auch, wie auf sehr vielen Baustellen schon bewiesen). Nächstes mal bin ich schlauer. Vielen Dank für die Hilfe. Ich schließe hiermit Grüße Carsten Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5182 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 24. Aug. 2018 18:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für C.Brakemeier
Hallo Carsten, natürlich kannst Du die Dichtheit auch mit IP erledigen. IP ist nicht nur dafür, sondern vor allem für die Schutzart. Da würde ich IP 47 nehmen und genau den Bereich angeben. https://de.wikipedia.org/wiki/SchutzartEinfach Alu als Werstoff angeben ist nicht so gut . Ich gebe inzwischen immer die Mindeststreckgranze an (z.B. Re min 300 MPa ). Am billigsten ist aber bei größeren Mengen immer Stahl verzinkt und passiviert min. 500 h Rotrost, oder so ähnlich. Stahlblech muß ja nicht so dick sein wie Alu. ------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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