| |  | KonTec Maschinenbau GmbH mit "uversa" auf der All About Automation, eine Pressemitteilung
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Thema: Komische Schweissvorgaben DIN EN 15085-3 Tabelle B.1 (4393 mal gelesen)
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Power Mitglied
   
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erstellt am: 05. Dez. 2012 15:44 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo zusammmen, wenn ich nach der DIN EN 15085-3 Tabelle B.1 vorgehe, dann kann ich beim Schweißen von 2 Flachstangen S235JR, 10mm stark, keine Y2, oder Y4 Naht machen. Denn die Tabelle sagt aus, dass beim Material 3-15mm beträgt die Steghöhe <=0,2t und die Resultierende Nahtdicke demnach a<=t-c. Dies bedeutet, dass ich ein 10-er Material nur mit einer 8-er (oder größeren) Y-Naht schweißen kann. Irgendwie kann das alles doch gar nicht stimmen. Wenn das doch geht (muss wohl)m dann hätte ich gerne gewusst, nach welcher Regelung das geht und wie muss dann die Schweissnahtvorbereitung aussehen. Vielen Dank schon Mal vorab für die Unterstützung! Grüße Power ------------------ Gruß Power Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
tanzbaer1963 Mitglied Maschinenbautechniker, Konstrukteur
  
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erstellt am: 05. Dez. 2012 16:20 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Power
Hallo Power, warum nicht? Ich habe diese Norm zwar jetzt nicht vorliegen, aber da ich in meinen Schlosserzeiten auch sehr viel geschweißt habe..... Du möchtest also 10mm starke Materialien mit einer Y2 Naht verbinden. Diese Angabe verstehe ich so: 8mm I-Naht und darüber eine 2mm tiefe V-Naht. Was ist das denn für ein Verhältnis? Wäre es umgekehrt nicht sinnvoller? Und ganz wichtig: auch "praktisch umsetzbar"? Wenn Du eine so hohe I-Naht schweißen sollst, die bekommst Du doch gar nicht sauber durchgeschweißt. Aus diesem Grund habe ich für Stumpfverbindungen als Faustformel gelernt: Materialstärke bis ca.4mm - I-Naht ab 5mm bis ca. 10mm - V- oder HV-Naht darüber hinaus Y-, K- oder X-Naht (natürlich nur nach Absprache mit dem Statiker und Schweißfach-Ing.) Von daher halte ich die Angaben aus der Dir vorliegenden Tabelle durchaus für sinnvoll. Gruß Ingo ------------------ Theorie ist,wenn man alles weiß und nichts funktioniert. Praxis ist,wenn alles funktioniert und keiner weiß warum. Bei mir wird Theorie und Praxis vereint: Nichts funktioniert und keiner weiß warum!  Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Power Mitglied
   
 Beiträge: 1077 Registriert: 08.11.2004 NX12, CATIA V5
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erstellt am: 15. Dez. 2012 21:34 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo! Für mich wäre viel mehr interessant eine grundlegende Festlegung: muss bei einer Y-Naht ein Durchschweissen bis zum Boden hin erfolgen, oder nicht? Das komische dabei ist, dass ein Schweisser sagt so, ein anderer anders. Beide sind Fachleute. Gibt’s doch gar nicht so was! Es muss doch jemanden auf dieser Erde geben, der das einfach weiss, oder nicht?.. ------------------ Gruß Power Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
tanzbaer1963 Mitglied Maschinenbautechniker, Konstrukteur
  
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erstellt am: 16. Dez. 2012 11:48 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Power
Moin Power, dann hier erst einmal ein paar Grundlagen. Empfehlen kann ich auch noch das Taschenbuch: Praktisches Schweißen (J.Tannhuber) Stumpfstöße werden grundsätzlich, sofern nichts anderes angegeben, immer durchgeschweißt! Eine Y-Naht ist praktisch gesehen eine V-Naht, mit einer I-Naht als Wurzel. Mit der Nahtstärke gibst Du die Tiefe der V-Naht an, der Rest muss durch die I-Naht ausgefüllt werden. Gruß Ingo ------------------ Theorie ist,wenn man alles weiß und nichts funktioniert. Praxis ist,wenn alles funktioniert und keiner weiß warum. Bei mir wird Theorie und Praxis vereint: Nichts funktioniert und keiner weiß warum!  Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Dorfy Mitglied Double-Dipl.-Ing. Bleistiftanspitzer
  
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erstellt am: 16. Dez. 2012 12:10 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Power
Zitat: Original erstellt von tanzbaer1963: Moin Power, ... Eine Y-Naht ist praktisch gesehen eine V-Naht, mit einer I-Naht als Wurzel. Mit der Nahtstärke gibst Du die Tiefe der V-Naht an, der Rest muss durch die I-Naht ausgefüllt werden.Gruß Ingo
das kann man so nicht stehen lassen! Gemäß 18800-1 Tab 19 sind Y-Nähte "NICHT durchgeschweißte Nähte" Verfahrensbedingt gehe ich mit, dass Y-Nähte als durchgeschweißte Nähte ausgeführt werden können. Dies ist durch eine Schweißverfahrensprüfung oder vorgezogene Arbeitsprobe aber nachzuweisen. ------------------ Mfg Heiko Elefantenjagd in Afrika "... LISP-Programmierer bauen einen Irrgarten aus Klammern und hoffen, dass sich der Elefant darin verirrt..." -Lots of irritating superfluous parentheses!- Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
tanzbaer1963 Mitglied Maschinenbautechniker, Konstrukteur
  
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erstellt am: 16. Dez. 2012 14:01 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Power
Hallo Heiko, diese Tabelle habe ich mir gerade mal angesehen und muß zugeben, dass Du demnach Recht hast. Dies würde aber heißen, wenn ich mir die Skizzen in dieser Tabelle ansehe, dass eine Y eine "nicht durchgeschweißte V-Naht" wäre. Zum Einen würde dies dem widersprechen, was ich als Stahlbauschlosser (der auch schweißen können muss) gelernt habe, zum anderen aber auch der DIN EN ISO 9692-1 (Schweißnahtvorbereitung, Quelle: Hoischen 31, Seite 362). Auf der anderen Seite befinden wir uns mit der o.g. DIN EN 15085-3 im Schienenfahrzeugbau und nicht im Stahlbau. Nun müsste man sich die weiteren Bahnnormen dazu ansehen, doch wenn ich mir die Angaben von Power in seinem ersten Beitrag zu diesem Thread ansehe, so würden diese auch mit der DIN EN ISO 9692-1 zusammenpassen und die Y-Naht wäre eine durchgeschweißte Naht. Auf der anderen Seite stelle ich, um Unsicherheiten in der Fertigung zu vermeiden, auf den Fertigungszeichnungen ganz klare Angaben bezüglich der unterschiedlichen Schweißnähte, deren Vorbereitung und Ausführung dar. Heißt: es gibt am Zeichnungsrand eine Legende und entsprechende Detaildarstellungen. Nun muss ich zugestehen, dass ich die Schweißnähte nicht selber auslege, sondern dies, je nach Anwendungsfall, dem Schweißfach-Ing. oder dem Statiker überlasse. Ich muss zugeben, dass ich dies bezüglich nun auch etwas verunsichert bin. Also her mit dem Input, falls ich falsch liegen sollte. Gruß Ingo ------------------ Theorie ist,wenn man alles weiß und nichts funktioniert. Praxis ist,wenn alles funktioniert und keiner weiß warum. Bei mir wird Theorie und Praxis vereint: Nichts funktioniert und keiner weiß warum!  Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Dorfy Mitglied Double-Dipl.-Ing. Bleistiftanspitzer
  
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erstellt am: 16. Dez. 2012 19:46 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Power
Als erstes wurde von einer Y-Naht gesprochen (Endzustand, diese ist ihmo nicht durchgeschweißt) dann hast du von einer Nahtvorbereitung gesprochen. Dies sind zwei Dinge die man nicht durcheinander bringen sollte. Je nach Prozess und Parameter lassen sich Stumpfnähte auch ohne Vorbereitung in Dimensionen erzielen ------------------ Mfg Heiko Elefantenjagd in Afrika "... LISP-Programmierer bauen einen Irrgarten aus Klammern und hoffen, dass sich der Elefant darin verirrt..." -Lots of irritating superfluous parentheses!- Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Power Mitglied
   
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erstellt am: 16. Dez. 2012 23:29 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
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tanzbaer1963 Mitglied Maschinenbautechniker, Konstrukteur
  
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erstellt am: 17. Dez. 2012 10:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Power
Hallo Heiko, dass eine Stumpfnaht, welche Form auch immer, je nach Anforderung, nicht immer durchgeschweißt werden muss, ist auch mir klar. Nur habe ich gelernt, dass es in diesem Fall in der Zeichnung entsprechend gekennzeichnet werden muss. Nehmen wir als Beispiel Blechdicke t=10, V-Naht s=6, heißt für mich eine 6mm tiefe V-Naht mit entsprechender Schweißnahtvorbereitung. Ist am entsprechenden Schweißnahtsymbol keine Tiefenangabe und auch sonst in der Zeichnung nichts angegeben, so habe ich die V-Naht in "Blechdicke" auszuführen. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, mit welchem Verfahren ich die Schweißnaht herstelle. Wäre die Frage an Power: Was steht in der entsprechenden Zeichnung? Zitat: Dies sind zwei Dinge die man nicht durcheinander bringen sollte.
Auch dies weiß ich sehr wohl, doch bin ich der Meinung, dass Schweißnähte und deren Vorbereitung zusammengehören. Zitat: Je nach Prozess und Parameter lassen sich Stumpfnähte auch ohne Vorbereitung in Dimensionen erzielen
Eine Y-Naht oder V-Naht ohne Schweißnahtvorbereitung herstellen? Dies ist für mich als ehemaliger Schlosser und Schweißer interessant, da ich das so noch nicht kennengelernt habe. Gibt es dazu vielleicht irgendwo Beispiele, Links oder dergleichen? Gruß Ingo ------------------ Gruß Ingo Theorie ist,wenn man alles weiß und nichts funktioniert. Praxis ist,wenn alles funktioniert und keiner weiß warum. Bei mir wird Theorie und Praxis vereint: Nichts funktioniert und keiner weiß warum!  Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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