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Hallo Kollegen!
Mein Freund hat für sein haus ein neues Aussen-Treppengeländer bekommen.
Nun kam der Schlosser, hat aber nur geliefert mit den Worten: "Es ist zu kalt zum Schweißen, das geht heute nicht!"

Nun weiß ich aber auch, dass die ein- oder andere Schweißnaht auch in Sibirien gezogen werden kann!
Bei Schweißtemperaturen um 1200-1400 Grad C sollten Umgebungstemperaturen - sofern sie sich in handelsüblichen Bereichen bewegen - relativ egal sein, oder? Auch die Abkühlgeschwindigkeit sollte sich nicht maßgeblich ändern.

Oder gibts da noch andere Kriterien, die da beachtet werden müssen? (Ok, die fröstelnden Finger und Nase des Schweißers natürlich, aber die Interressieren die Schweißnaht ja nicht)

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gruß, Tom  

[Diese Nachricht wurde von thomasacro am 09. Feb. 2012 editiert.]

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Wenn die Nähte zu rasch abkühlen, gibt es haarfeine Risse im Nahtbereich. Daher ist bei kalter Umgebung ein aufwendiges Vorwärmen der Werkstücke notwendig.

Die vorgewärmten Stücke werden nach erfolgter Schweißung kontrolliert nachgewärmt für eine mindestens ausreichend lange Abkühlphase.
Sehr zeitaufwendig und teuer, das macht man für gewöhnlich nicht im Geländerbau.

Andreas

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Hi Andreas und Danke für die Antwort!

Sind da 20 Grad mehr oder weniger Umgebungstemperatur denn so dramatisch? Wie gesagt, wir reden hier von Schweißtemperaturen über 1000 Grad! Gibt es Irgendwelche Grenztemperaturen, bei denen nicht mehr geschweißt werden sollte?

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gruß, Tom 

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Ich kann da nur von meinen Erfahrungen berichten. In meinem ersten Leben hatte ich einen Wochenendjob bei einem Betrieb, der Lösemittelrückgewinnungsanlagen fertigte. Das waren vorwiegend Edelstahlblechkonstruktionen mit Wandstärken von maximal 4 bis 5mm.

Dieser Betrieb teilte sich die im ersten OG befindliche sehr grosse Halle mit einer Stahlbauschlosserei. Dann gab es ein Problem: Das Hallentor mit Kranausleger wurde in Stellung "halb offen" derart beschädigt, dass es sich nicht mal notdürftig schliessen liess. Bei Aussentemperaturen von ca 5 Grad waren die Innentemperaturen dann bald ähnlich.

Jetzt zum interessanten Teil: Da gab es einen Schweißfachmann, der neben der grauen Theorie auch ein excellenter MAG Schweißer war. So ein Typ der mit Kippe im Mund Nähte zieht wie ein Roboter, wirklich perfekt!

Aufgrund der Kälte rissen viele Werkstücke haarfein (fast nicht sichtbar) neben den Schweißnähten. In einigen Fällen sind mir WIG geschweißte Heftpunkte gerissen, unglaublich.

Danach wurde das Tor repariert und wir waren um eine Erfahrung reicher. Ich persönlich lasse keine Schweißungen unterhalb 15 Grad durchführen. Das ist aber Ansichtssache und abhängig von den Materialstärken (je dicker die sind desto weniger kalt sollte es sein).

Andreas

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Hallo,

noch ein Nachtrag zum Schweißen. Die notwendigen Vorwärmtemepraturen bzw. Midensttemperaturen steigen auch mit der Festigkeit des Stahl.
Während einer normaler Baustal S..235 noch "relativ" gutmütig ist, muß für einen S..355 schon früher vorgewärmt werden.

Gruß
Gerd

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Absolut richtig: Problem Steilabfall der Kerbschlagarbeit. Sollte aber bei Rostfrei Qualitäten nicht passieren. Austenitische Sorten werden bei der Herstellung fürchterlich abgeschreckt.

HA

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