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Thema: Maschinenverkleidung (13112 mal gelesen)
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WiedemTh Mitglied Konstrukteur
 
 Beiträge: 366 Registriert: 22.02.2005 SolidWorks 2020 Windows 10 Pro Fujitsu Celsius W550 Intel Xeon CPU E3-1270 v5 3.60GHz Quadro M4000 mit Treiber 31.0.15.3770
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erstellt am: 25. Jul. 2008 12:03 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo! Ich soll für eine Maschine eine Blechverkleidung konstruieren, habe aber auf diesem Gebiet so gut wie keine Ahnung. Wie kann man Bleche an ein Maschinengestell einfach und schnell anbringen, ohne dass von außen Schraubenköpfe oder andere Teile sichtbar sind? Welche Lieferanten kommen für Befestigungselemente oder Verbindungselemente (z. B. Southco) in Frage? Thomas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hohenöcker Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur

 Beiträge: 2390 Registriert: 07.12.2005
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erstellt am: 25. Jul. 2008 13:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für WiedemTh
- Man sollte da mit einem spezialisierten Fertiger zusammen arbeiten - Rundkopfschrauben mit Innensechskant ISO 7380 sehen gut aus. Warum soll man die nicht sehen dürfen? - Wenn das nicht gewünscht ist, Rand 2x 90° umkanten, und in der Kantung mit einer Inbusschraube befestigen. Dann sieht man nur das Loch für den Schlüssel, das man noch mit einer Abdeckkappe verschließen kann. - Tipp aus der Praxis: Wenn man eine große und schwere Verkleidung zuerst mit 2 Senkschrauben anschraubt, kann man sie damit justieren, bis die anderen Löcher auch passen. ------------------ Gert Dieter  Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
WiedemTh Mitglied Konstrukteur
 
 Beiträge: 366 Registriert: 22.02.2005 SolidWorks 2020 Windows 10 Pro Fujitsu Celsius W550 Intel Xeon CPU E3-1270 v5 3.60GHz Quadro M4000 mit Treiber 31.0.15.3770
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erstellt am: 25. Jul. 2008 13:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Gert Dieter, der Hinweis mit dem spezialisierten Fertiger scheidet aus, mein Chef wollte unbedingt die Konstruktion der Verkleidung machen, obwohl ich ihm abgeraten habe. Die anderen Tipps (ISO7380, 2x90° Abkanten und Senkschrauben) hören sich gut an, ich muss mal schauen, wie ich vorgehe. Gibt es die Möglichkeit das Verkleidungspanel mit Pins auszustatten udn dann in ein Gegenstück zu drücken? oder eine Rastverbindung? Thomas [Diese Nachricht wurde von WiedemTh am 25. Jul. 2008 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas Gawin Moderator Blechschlosser Metallbauermeister
       

 Beiträge: 3668 Registriert: 24.02.2006
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erstellt am: 26. Jul. 2008 14:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für WiedemTh
Hallo Thomas, hier ein paar Gegenfragen: - müssen rechteckige Rahmenfelder einer Maschine flächenbündig eingekleidet werden? - oder wird eine Maschine mit unregelmässiger Kontur haubenförmig umkleidet? - sollen es dünne Verkleidungsbleche sein, oder eher solide (schlagfeste)? - wie gross sind die Teile? - wie schwer ist die grösste Verkleidung? - aus welchem Werkstoff? - mit nachfolgender Oberflächenbeschichtung? - müssen die Verkleidungen akustisch gedämmt werden wegen Schallschutz allg. oder zur Vermeidung von Resonanzschwingungsdröhnen? - sollen die Verkleidungen langfristig vibrationssicher montiert werden? - dürfen die Teile mit Standartwerkzeug lösbar sein, oder ist das bereits als nicht betriebssicher zu werten? - müssen sie zu Wartungszwecken von der Aussenseite abnehmbar sein, oder ist die Demontage von der Maschineninnenseite problemlos möglich? -dürfen aus hygienischen Gründen keine Schraubenköpfe aussenseitig sitzen, oder soll es nur nicht "irgendwie gebastelt" aussehen? -wie sieht die grundsätzliche Anforderung aus: Solide Maschine im Wert einer Oberklasselimousine mit billigstmöglichen Verkleidungen oder eher qualitativ hochwertige Verkleidungen? -ist es möglich, an der Maschine kleine Aufnahmen anzubohren / anzuschweissen? Wenn man die Antwort auf diese Liste kennt, fällt es leichter eine Empfehlung auszusprechen.
Gruss Andreas
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freierfall Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Techniker

 Beiträge: 11608 Registriert: 30.04.2004 IV
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erstellt am: 27. Jul. 2008 07:03 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für WiedemTh
Guten Morgen Andreas, sehr gute Liste, mit fällt noch ein Beispiel ein: - soll die Maschine mit einem ATEX Zertifikat versehen werden? herzliche Grüsse Sascha Fleischer [Diese Nachricht wurde von freierfall am 27. Jul. 2008 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
LK36 Ehrenmitglied MB-Techniker / Konstruktion
    
 Beiträge: 1807 Registriert: 14.03.2002
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erstellt am: 27. Jul. 2008 08:44 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für WiedemTh
Hallo Thomas, wir machen die Blechverkleidungen für unsere Anlagen auch selbst. Ist nicht ganz einfach, wenn es gewissen Anforderungen stand halten soll (siehe Liste) und dann noch "schön aussehen" soll. Wenn die Verkleidung lackiert wird, solltet ihr "Struktur" wählen, das kaschiert Unebenheiten und Kratzer. Außerdem könnt Ihr dann "Einpress-Gewindebolzen" einsetzen (z.B. von der Fa. Koenig/KVT), der Bund wird vom Blechbauer fasst bündig eingepreßt, der Lack überdeckt den Rest - man sieht nichts mehr! Eine weitere Möglichkeit ist, das Euch der Blechbauer an den entsprechenden Stellen "Anschweißbolzen" setzt, das sind einfache Gewindebolzen, die der Blechbauer im Zehntelbereich genau positionieren kann. Mittels Schweißzange wird der Bolzen per Punktschweißen direkt auf das Blech gesetzt (keine Bohrung notwendig). Da der Fertiger mit der Zange aber nicht überall hinkommt, ist eine Rücksprache mit dem Blechbauern unbedingt notwendig. Das würde ich Dir bei Blechteilen sowieso empfehlen, jeder Blechbauer hat andere Maschinen, Möglichkeiten, etc. Wie Groß sind die Biegeradien, Kantungszugaben, kleinst mögliche Biegeflächen, usw. Mach mal einen Termin beim Fertiger und lass Dich beraten! Ein Beispiel einer flächigen Vollverkleidung habe ich mal abgehängt. Link zu Koenig, siehe unten. http://www.kvt-koenig.de/katalog/katlist.jsp?kat=3&txt=PEM%26reg%3B ------------------ Lutz Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
GWS Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur Sondermaschinenbau

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erstellt am: 27. Jul. 2008 12:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für WiedemTh
Von mir auch noch ein Punkt für die Liste : Mach dir Gedanken, wie du deinem Maschine EMV-fest bekommst. Für ein CE-Zeichen solltest du eigentlich die Störstrahlung der Maschine prüfen lassen. VDE 0100 Minimum ist die Erdung aller Bleche. Also blanke Flächen vorsehen, die beim Lackieren abgedeckt werden, um Erdungsniete anzubringen. Grüße Günter ------------------ Wie man Fragen richtig stellt Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
WiedemTh Mitglied Konstrukteur
 
 Beiträge: 366 Registriert: 22.02.2005
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erstellt am: 28. Jul. 2008 07:49 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo, vielen Dank für die Hinweise und Tipps. Noch ein paar Anmerkungen und Antworten: - Tisch in T-Form, Höhe ca. 1000 mm (siehe Bild) - oben an Auflagefläche umlaufendes Profil (gekantetes Blech, 2-mm-Blech) - seitliche Flächen durch Panele verkleiden (Größe ca. 800 x 1000, 1,5-mm-Blech) - Werkstoff "normales Stahlblech", kein VA - Bleche sind lackiert - Schallschutz, ATEX, EMV nicht relevant - Demontage der Panele nur von Außenseite soll möglich sein, deshalb sind Schweißbolzen ungünstig, da Muttern innenliegend sind - Schraubenköpfe sollen nur aus rein optischen Gründen nicht sichtbar sein, vielleicht müssen aber doch Schraubenköpfe sein (ich weiß es nicht) - bestehendes Gestell kann abgeändert werden, da aber bereits in Fertigung, ist schweißen ungünstig, lieber wäre mir nur noch bei Montage Bohren - einfach zu fertigende Verkleidung, da die Maschine im Oktober auf einer Messe stehen soll Ihr seht schon, dass ich keine Ahnung zur Konstruktion von Maschinenverkleidungen habe. Ich bin schon froh, wenn ich die Verkleidung nur irgendwie bis zu meinem Urlaub fertig habe. Danach kann sein, was will. Viele Grüße Thomas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
GWS Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur Sondermaschinenbau

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erstellt am: 28. Jul. 2008 11:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für WiedemTh
Hallo Thomas, eine einfache und beliebte Methode ist, die Verkleidung auf zwei Bolzen zu stellen und oben als Gegenlager ein Schlüsselloch zu verwenden. (oder einen Push-Verschluss von Southco) Ein paar geschickt platzierte Schaumstoff Streifchen halten das Ganze frei von Resonanzen. Guck dir mal das 3D-PDF an, dass ich auf die Schnelle geschustert hab. (Acrobat Reader Version >7.5 notwendig) Grüße von Günter ------------------ Wie man Fragen richtig stellt [Diese Nachricht wurde von GWS am 28. Jul. 2008 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
WiedemTh Mitglied Konstrukteur
 
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erstellt am: 28. Jul. 2008 11:25 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
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GWS Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur Sondermaschinenbau

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erstellt am: 28. Jul. 2008 12:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für WiedemTh
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WiedemTh Mitglied Konstrukteur
 
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erstellt am: 28. Jul. 2008 12:46 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
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Andreas Gawin Moderator Blechschlosser Metallbauermeister
       

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erstellt am: 29. Jul. 2008 22:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für WiedemTh
Hallo Thomas, auf Deine Anfrage hast Du einige sehr schöne Erklärungen, Tipps und Vorschläge bekommen. Konntest Du damit alle Probleme hinreichend lösen, oder gibt es noch offene grundsätzliche oder spezielle Fragen? Gruss Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
WiedemTh Mitglied Konstrukteur
 
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erstellt am: 30. Jul. 2008 07:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Andreas, bis jetzt konnte ich nicht weitermachen, da ich anderweitig beschäftigt war. Ich werde demnächst die Sache (leider) angehen müssen. Mal sehen, wie ich vorgehen werde. Viele Grüße Thomas [Diese Nachricht wurde von WiedemTh am 30. Jul. 2008 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
WiedemTh Mitglied Konstrukteur
 
 Beiträge: 366 Registriert: 22.02.2005 SolidWorks 2020 Windows 10 Pro Fujitsu Celsius W550 Intel Xeon CPU E3-1270 v5 3.60GHz Quadro M4000 mit Treiber 31.0.15.3770
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erstellt am: 01. Aug. 2008 11:02 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo, ich würde das Thema mit der Maschinenverkleidung nochmals aufgreifen wollen. In der angehängten Datei habe ich verschiedene Möglichkeiten skizziert, wie ich mir vorstellen könnte, um seitliche Blechverkleidungen an eine Maschine anzubringen. Variante A: Schlüsselloch im Gegenstück, abgesetzter Bolzen an Paneel, der in Schlüsselloch greift, mittels Tellerfeder oder Gummielement spielfrei spannen. Ist vielleicht sehr aufwändig. Wer kennt Alternativen zur Tellerfeder? Variante B: abgeschrägte Lasche an Paneel mittels Lochschweißung befestigen, Lasche greift mit Schräge an Schlitz in Gegenstück, unten Verschrauben und dadurch nach unten ziehen. Oder unten auch abgeschrägte Lasche? Variante C: wie Variante B, nur noch Gummielement, Gumminoppe zum Verspannen, Verhindern von Vibration. Oder unten ebenfalls abgeschrägte Lasche? Wer kennt Hersteller von geeigneten Gumminoppen etc? Variante D: oben geschraubt, mit Loch in Frontseite, Loch mittels Stopfen (z. B. Kapsto) verschließen, evtl. schlechtes Aussehen der Maschine, unten auf Bolzen (zylindrisch oder konisch) setzen. Gibt es die Bolzen fertig zu kaufen? Variante E: Bolzen oben, damit Paneel nicht verrutscht oder wegklappt und unten verschraubt Variante F: Federlasche mit Nippel von KVT Wie sind die Varianten zu bewerten? Welche Anmerkungen gibt es? Was ist eine gute Lösung? Gibt es noch Alternativen? Mein Favorit wäre Variante A. Für Eure Beiträge möchte ich mich schon im Voraus bedanken. Viele Grüße Thomas
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thomas.h Mitglied Konstrukteur Maschinenbau
 
 Beiträge: 224 Registriert: 13.04.2001
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erstellt am: 01. Aug. 2008 11:39 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für WiedemTh
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GWS Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur Sondermaschinenbau

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erstellt am: 01. Aug. 2008 11:41 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für WiedemTh
Hallo Thomas! Rein gefühlsmäßig tendiere ich zur Lösung "A" , aber die Tellerfeder (aus Kunststoff, weil sonst zu hohe Vorspannung + Kratzer -> IGUS) gehört eher auf die Seite mit der Mutter. Ansonsten musst du nur beachten, dass du einen genügend hohen Spalt lässt, dass du das Schlüsselloch auch einfädeln kannst. Grüße Günter PS.: du kannst das Schlüsselloch auch in die Verkleidung setzten und die Bolzen stehen lassen... könnte einfacher sein. Ach ja, die Schlüssellöcher müssen auch nicht oben sein.. auf der Seite ist oft mehr Platz... UND wenn du von der Schlüssellochform ein wenig weg gehst, kannst du sie auch in die seitliche Umkantung integrieren und die Bolzen im Rahmen seitlich raus stehen lassen. Die Bahn, auf der der Bolzen läuft, muss aber nach hinten offen sein, sonst kannst du nicht einfädeln
------------------ Wie man Fragen richtig stellt Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
MABI Ehrenmitglied Leuchtenbauer
    
 Beiträge: 1978 Registriert: 18.12.2003
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erstellt am: 01. Aug. 2008 14:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für WiedemTh
Hallo Thomas, du hast ja schon selbst erkannt, dass es viele Möglichkeiten gibt. Welche für deinen Anwendungsfall die Günstigsten sind, solltet ihr eigentlich nur im Team euerer Firma selbst klären. Unter anderem solltest du noch prüfen ob irgend welche Vorschriften eine werkzeuglose Befestigung verbieten. Das könnte z.B. gelten für elektrische Installationsbereiche oder frei rotierende Bauteile ... . Hier gilt die neue EG Maschinenrichtlinie 2006/42/EG die sollte in euerer Firma der rote Leitfaden sein, vor allem da ihr mit der Maschine auf die Messe wollt. Einfach mal so sagen welche ist die Günstigste geht da nicht. Im Anhang mal noch ein paar Beispiele als Anregung von mir. Zweimal für Rahmenkonstruktionen mit seitlichen Bolzen und einmal für flache Blechkonstruktionen mit Lasche zum Einhängen. Also dann viel Erfolg und dein Chef soll dich nicht so allein damit hängen lassen, schließlich will er die Maschine ja auch verkaufen. up´s der Anhang! ------------------ Gruß Matthias bald bin ich groß  [Diese Nachricht wurde von MABI am 01. Aug. 2008 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas Gawin Moderator Blechschlosser Metallbauermeister
       

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erstellt am: 01. Aug. 2008 15:34 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für WiedemTh
Mahlzeit! Da habt Ihr ja ganz schön vorgelegt. Thomas, Du hast ja selbst einige Möglichkeiten schon aufgezeigt. Zu beurteilen, was davon besser oder schlechter ist schwierig, wenn man die exakte Einbausituation nicht kennt. Dazu gehört u. A. auch die Info, wie oft und zu welchem Zweck die Verkeidung demontiert werden soll und ob sie ständig Vibrationen ausgesetzt wird. Bis jetzt würde ich persönlich nur von Beispiel "B" und "C" der Handskizze abraten. Diese ganzen Befestigungen mit einseitig Dornen oder Zapfen sind zur unsichtbaren Befestigung praktisch. Die Schlüssellochvariante bzw. die seitliche Einhängevariante von GWS haben in der Unsichtbarkeit und (richtige Lage vorausgesetzt) Vibrationssicherheit ihre Vorteile. Die Variante mit den Drehriegelverschlüssen ist schnell demontiert und sehr robust, optimal für häufiges Öffnen und Schliessen. Als weiteres Beispiel habe ich 2 Bilder von einer nachträglich möglichen Befestigung durch am Rahmen angeschraubte Winkel beigefügt. Das kann wie in Beispiel "A" oder "D" der Handskizze ausgeführt werden. Diese Versionen lassen sich sehr einfach nachträglich montieren. Natürlich sind auch davon noch diverse Variationen möglich. Aber wie immer liegt der Teufel im Detail. Die ganzen Schnapp- und Klappschiebesteckbefestigungen bedingen zwingend, dass an mindestens einer Seite genügend Luft zum Einfädeln vorhanden ist. Wenn ein umlaufend gleichmässiger Luftspalt im verriegelten Zustand erwünscht wird, muss dieser relativ gross sein. Hier ist eine STEP 214 Datei zur Ansicht und zum Überarbeiten. Wenn Du einfach "freischwebend" Flächen ranmodellierst, die in ihren Grössen den Verkleidungen entsprechen, dann könnte man wirklich Nägel mit Köpfen vorschlagen, weil zu sehen wäre wo wieviel Platz ist (oder auch nicht). Gruss Andreas
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WiedemTh Mitglied Konstrukteur
 
 Beiträge: 366 Registriert: 22.02.2005
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erstellt am: 01. Aug. 2008 16:11 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Andreas, aus der Datei lässt sich erkennen, wie die Verkleidung ungefähr gestaltet sein soll. Die ganze Verkleidung ist bis jetzt nur sehr grob modelliert. Deshalb sind manche Teile noch nicht fertigbar. Ich werde mich erst mal ins Wochenende verabschieden. Viele Grüße Thomas
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Andreas Gawin Moderator Blechschlosser Metallbauermeister
       

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erstellt am: 03. Aug. 2008 14:04 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für WiedemTh
Hallo Thomas, jetzt sehe ich etwas klarer. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass das von Dir abgebildete Gestell eingekleidet werden soll, es also auch den Trägerkörper zur Befestigung der Bleche darstellt. Die Stepdatei lässt aber den Schluss zu, dass eine freistehende und selbsttragende Verkleidung vor dem Maschinengestell errichtet werden soll. Davon ausgehend, dass die Verkleidungen keine Schnellverschlüsse brauchen, da sie nicht ständig demontiert werden, hier mal ein vereinfachter Gegenvorschlag. Folgende Änderungen zum Stepfile sind vorgenommen: ---> die Höhen zweier Blechlaschen des oberen Hauptprofils (des Obergurtes) sind leicht gekürzt um die Verwendung von Sonderabkantwerkzeugen zu vermeiden und um die innere Zugänglichkeit zum Anschrauben der eingeschweissten Kopfplatten am Pfosten zu verbessern ---> die Form der Blechkasetten ist geändert ---> Winkelprofile 30x5 an die Pfosten lochgeschweisst oder angeschraubt Grundsätzlich gibt es natürlich verschiedene Auffassungen darüber, wie man eine solche Aufgabe am idealsten lösen kann.
Mein Standpunkt wird primär vom Sichtwinkel der Herstellbarkeit und der Montierbarkeit geprägt. Wenn es möglich ist, rate ich von einer komplett selbsttragenden Verkleidung ab. Ein Mischrahmengestell mit stabilen Eckpfosten aus Quadratrohr sowie 8er Grundplatten zur Verschraubung am Fussboden wäre mein Favorit (wenn ein reines Rohrahmengestell nicht in Frage käme). In der Stepdatei fehlt noch der Unterzug, die U-förmigen Verbinder der Blechkasetten sind ebenfalls noch unbefestigt. Eine Möglichkeit wäre, die Eckpfosten wie skizziert stabil auszuführen, den Oberzug mit seitlich eingeschweissten Kopfplatten zwischen den Pfosten zu verschrauben und ein C-Profil mit eingeschweissten Kopfplatten als Unterzug zu verwenden. Zwischen Ober- und Unterzug können die Verbinder für die Blechkasetten montiert werden. Das Ganze könnte alternativ auch ohne Untergurt ausgeführt werden, statt dessen mit Eckpfosten (wie skizziert) und Zwischenpfosten (an den Verbindungsstellen der Blechkasetten). Abhängig wäre das vom Grad der erwünschten Zugänglichkeit der Maschine (nach der partiellen Demontage der Verkleidung). Ebenso liessen sich natürlich auch alle Teile miteinander verschweissen, so dass nur die Blechkasetten demontierbar wären. Die skizzierte Variante hat zwar eine sichtbare Befestigung der Kasetten, diese liegt jedoch unauffällig in der Schattenfuge. Die Befestigung mit gewöhnlichen Schrauben ist zwar primitiv, aber von Vorteil, wenn die Blechgeschichten nicht absolut perfekt sind. Ein Obergurt mit sechs Abkantungen wird, anders als am PC, in der Realität nicht auf drei Meter Länge verwindungsfrei und rechtwinklig sein. Bei den Stecksystemen kann das zu Problemen führen, während die primitive Schraubversion recht gute Ausgleichs- und Montagemöglichkeiten gewährleistet. Diese ganzen Blechgeschichten können einen beträchtlichen Ärger verursachen, wenn sie auch nur geringfügig aus dem Kurs laufen. Dann kann es passieren, dass einige Teile ganz knapp nicht passen, obwohl sie nur wenige und leichte Abweichungen zum Modell haben. Deshalb nach Möglichkeit die Verkleidung aus möglichst "primitiven" Profilen herstellen und Verstellmöglichkeiten wie zB. Langlöcher vorsehen. Gewinde können direkt in die Pfosten geschnitten werden. Sollte deren Wandstärke dazu nicht ausreichend sein: Gewindeträger (Einziehmuttern) verwenden. Gruss Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
WiedemTh Mitglied Konstrukteur
 
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erstellt am: 04. Aug. 2008 07:41 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Andreas, vielen Dank für die ausführliche Antwort. Du hast wahrscheinlich gleich gesehen, dass ich absolut keine Ahnung zum Thema Verkleidung und Blech habe. - Eckpfosten zum Anschrauben am Boden wird der Kunde wahrscheinlich nicht wollen, die Verkleidung soll an der Maschine hängen - die Konstruktion ist nicht fertig, bis jetzt handelt es sich mehr oder weniger nur um eine schematische Anordung der verschiedenen Elemente - ob Schrauben in der Schattenfuge möglich sind, muss ich erst mit dem Kunden klären, aber ich denke nicht Viele Grüße Thomas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas Gawin Moderator Blechschlosser Metallbauermeister
       

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erstellt am: 04. Aug. 2008 09:20 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für WiedemTh
Guten Morgen Thomas, wer kann schon von sich behaupten alles zu wissen und zu können? Niemand! Nach Deiner letzten Beschreibung sind diese gekanteten Eckstücke zum Aufsetzen auf die Eckrohre der Maschinengestelle gedacht? Ach so, das hatte ich anders vermutet. Auf dem Bild sieht es so aus, als ob der verfahrbare Anschlag ein ganzes Stück vor den Maschinentischen steht. Wenn Du also zwingend an die vorhandenen Rahmen montieren musst, versuche Folgendes zu beachten: --> An das Maschinengestell werden die tragenden Elemente der Blechverkleidung angeschraubt. Dabei sollte die Befestigung verstellbar erfolgen, um Ungenauigkeiten des Rahmens oder solche, die bei der Montage auftreten, auszugleichen. Dazu können schon Langlöcher ausreichend sein. --> Die tragenden Rahmen müssen vor dem Einsetzen der Blechkasetten sauber ausgerichtet montiert werden, um den spannungsfreien Einbau der Blechkasetten zu gewährleisten. --> Vor der Beschichtung der Teile ist probehalber eine Montage durchzuführen, die Teile sind dabei an unauffälliger Stelle eindeutig zu kennzeichnen. Bei dieser Gelegenheit kann man ohne erhebliche Mehrkosten noch kleine Änderungen vornehmen, die wegen nachfolgender Beschichtung nicht sichtbar sind. Gruss Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
WiedemTh Mitglied Konstrukteur
 
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erstellt am: 04. Aug. 2008 09:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Andreas, das mit der Einstellmöglichkeit habe ich verstanden. Lieber mehr Langlöcher als zu wenig. Wäre blöd, wenn die Elemente am Schluss aufgrund Fertigungstoleranzen nicht mehr reinpassen. Die Probe-Montage vor dem Lackieren kann ich beim Kunden vorschlagen. Thomas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas Gawin Moderator Blechschlosser Metallbauermeister
       

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erstellt am: 04. Aug. 2008 09:34 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für WiedemTh
Das mit dem Vorschlagen würde ich bleiben lassen, es statt dessen als selbstverständlichen Teil des Ablaufes anordnen! Falls man Dich nach dem Grund fragt, kannst Du auf die üblichen Ungenauigkeiten der Blechverarbeitung (wir sind ja nun mal kein Maschinenbau  ) und auf die erheblichen Terminverzögerungen und Kostensteigerungen hinweisen, die durch das Nacharbeiten bereits beschichteter Teile entstehen würden. Wenn Du die Blechfertigung nicht im eigenen Betrieb durchführen lassen kannst, ist eine gewisse Vorsicht durchaus angebracht und keinesfalls mit Pessimismus zu verwechseln. Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |