Autor
|
Thema: Blech zu Rohre Walzen (7593 mal gelesen)
|
ThoMay Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur

 Beiträge: 5260 Registriert: 15.04.2007 SWX 2019 Windows 10 x64
|
erstellt am: 23. Apr. 2008 20:13 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo und einen schönen Tag an alle fleißigen Helfer. Ist einer der fleißigen Helfer bereit, uns seine Erfahrungen mitzuteilen in Bezug auf das Rollen bzw.Walzen (kenne den Fachbegriff nicht) von Rohren aus Grobblechen. Exakter, mit welchen Toleranzen habe ich zu rechnen, wenn ein Blech mit 15mm Dicke zu einem Rohr geformt wird. Der Außendurchm. soll sein 948mm. Die Länge des Rohres 200mm. Gruß ThoMay ------------------ Es gibt keine dummen Fragen, nur unzweckmäßige. Hierauf bekommt man dann machesmal eine unzweckmäßige, freundliche Antwort. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hofe Mitglied Werkzeugmacher
 
 Beiträge: 440 Registriert: 12.01.2008
|
erstellt am: 23. Apr. 2008 21:37 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für ThoMay
Boah, 15 dick? Das ist ja fast schon Tiefbau. Von den Fertigabmessungen her ist das dann ja eher ein Ring als ein Rohr, und als Rohmaterial könntest Du statt einem Blech auch ein Flacheisen 15x200 nehmen. So dicke Dinger hab ich noch nie gewalzt, aber von 1,0 bis 8mm Dicke hat bei mir die altbekannte "neutrale Faser" immer prima hingehauen, deswegen nehme ich an, dass die auch noch bei 15mm ihre Gültigkeit hat. Du müsstest also 933 x Pi rechnen, um auf die gestreckte Länge zu kommen. Wie Du vielleicht weißt, ergibt sich beim Walzen immer ein Stück gerader Anfang, vor allem bei Maschinen mit drei Walzen. Je dünner das Blech, desto besser kann man das "hintricksen". Was ich damit sagen will: Ich weiß nicht, wie sauber sich die Enden eines so dicken Bleches walzen lassen, sie können Deiner Maßhaltigkeit auf jeden Fall einen Strich durch die Rechnung (den Kreis) machen. Je nachdem, ob Du einen Brunnenring walzen willst oder eine Lagerschale - ich kann für die Formel natürlich keine Garantie übernehmen. Ich kenne nur keinen anderen und auch keinen besseren Weg. Bis jetzt. Grüße Hofe [Edit/ zu viele Fehler um nicht zu korrigieren /Edit] [Edit/ Der Seemann mit Weitblick und Rechenschieber ist des Schreibers Freund /Edit] ------------------ So ungenau wie möglich und so genau wie nötig [Diese Nachricht wurde von Hofe am 23. Apr. 2008 editiert.] [Diese Nachricht wurde von Hofe am 23. Apr. 2008 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas Gawin Moderator Blechschlosser Metallbauermeister
       

 Beiträge: 3668 Registriert: 24.02.2006 Inventor 2024/2025 AutoCad Mechanical 2024/2025 FARO S70 Laserscanner FARO Scene WIN10-96 GB WIN11-96 GB RTX 4000 Ada Spacemouse Enterprise
|
erstellt am: 23. Apr. 2008 22:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für ThoMay
Hallo ThoMay! Die erreichbare Genauigkeit hängt ab von: 1.) der tatsächlichen Blechstärke des Biegerohlings (was als 15mm bestellt ist kann durchaus einen Millimeter +/- abweichen) 2.) der Maßhaltigkeit des Biegerohlings in Bezug auf die Zuschnittqualität an sich (Flachmaterial gesägt, Laserzuschnitt oder Brennzuschnitt) 3.) der aufgewendeten Sorgfalt des Fertigers Ein solches Teil wird vorzugshalber an einer Profilwalzmaschine bearbeitet. Das von Hofe aufgezeigte Problem des geraden Anfangs- und Endbereiches wird durch vorheriges Segmentkanten dieser Bereiche (ca. 150mm bis 200mm an jedem Ende, je nach Maschine) umgangen.
Wen es interessiert: Hier mal nachschauen, im Register links auf "Ringbiegemaschinen" klicken. Die beiden untersten Modellreihen könnten die gewünschte Abmessung problemlos bewältigen. Der Aussendurchmesser ist recht genau zu erreichen, +/- 2mm Abweichung sind rein dem ungenauen Zuschnitt und der abweichenden Stärke des Rohlings geschuldet.
Aus dem Bauch heraus schätze ich, dass auch bei sorgfältiger Fertigung eine gewisse Unrundheit auftreten wird. Bei einer Überkreuzmessung des Aussendurchmessers wird mit Differenzen von ca. 5 bis 10mm zu rechnen sein. Die Qualität steht und fällt mit der Arbeitsweise des Fertigers. Wenn die Enden nur grob vorgekantet werden, der Radius womöglich nicht präzise eingehalten wird, dann hat man ein Problem. Gruss Andreas
Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
wurfsche Mitglied Konstrukteur
  
 Beiträge: 910 Registriert: 05.10.2002
|
erstellt am: 08. Mai. 2008 12:40 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für ThoMay
längs geschweißt werden muß das Rohr am ende sowieso. Ich mach' es immer so, das das Rohr nach dem Schweißen und schleifen noch einmal mit viel Vorspannung noch einmal gewalzt wird. Dann werden die Rohre auch einigermaßen gleichmäßig rund Auch ohne vorzukanten. Ob das Kräftetechnisch bei so dicken Blechen noch zu realisieren ist weiß ich leider nicht da wir so großen/dicke Rohre auch noch nicht gehandled haben... Wenn du eine Firma suchst die sowas fertigen können meld dich mal bei Firma Bartsch in Bremen... http://www.bartsch-stahlbau.de/
Gruß Thomas ------------------ Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas Gawin Moderator Blechschlosser Metallbauermeister
       

 Beiträge: 3668 Registriert: 24.02.2006 Inventor 2024/2025 AutoCad Mechanical 2024/2025 FARO S70 Laserscanner FARO Scene WIN10-96 GB WIN11-96 GB RTX 4000 Ada Spacemouse Enterprise
|
erstellt am: 14. Mai. 2008 20:22 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für ThoMay
Hallo Thomas, so lässt es sich natürlich auch lösen, das haben wir ebenfalls des Öfteren praktiziert. Allerdings lässt sich die Methode nicht in allen Fällen anwenden, denn einige Kunden möchten die Rohre nur gewalzt haben, nicht geschweißt. Dies kann u. A. in der technischen Anforderung an die Ausführung der Schweißnähte begründet sein, oder einfach dadurch, dass die Nähte (gehen wir bei t 15mm mal von Zweien aus) nicht abgeschliffen werden dürfen. @ThoMay Hast Du Dein Teil schon bekommen? Wenn ja: Wie genau / ungenau ist es geworden?
Gruss Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ThoMay Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur

 Beiträge: 5260 Registriert: 15.04.2007 SWX 2019 Windows 10 x64
|
erstellt am: 20. Mai. 2008 20:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo und einen schönen Tag Andreas. Ne, habe die Teile noch nicht in den Fingern, oder am Finger, oder im Auge?. Gewalzt und geschweißt sind die Teile schon, nur mußten wir noch einen Fertiger suchen, welcher 945mm Außendurchmesser preisgünstigt bearbeiten konnte. Der hat die Teile jetzt. Wen ich habe fertisch ich sage nit "Flasche leer". Werde mich melden. Gruß ThoMay ------------------ Es gibt keine dummen Fragen, nur unzweckmäßige. Hierauf bekommt man dann machesmal eine unzweckmäßige, freundliche Antwort. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ThoMay Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur

 Beiträge: 5260 Registriert: 15.04.2007 SWX 2019 Windows 10 x64
|
erstellt am: 30. Mai. 2008 12:32 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo an alle fleißigen Helfer. Habe die Teile nun erhalten. Leider ist sowohl der Innen- als auch der Außendurchmesser spanabhebend bearbeitet worden. Laut angaben des Fertigers waren Abweichungen in der Rundheit von ca. 5 bis 6mm vorhanden. Gruß ThoMay ------------------ Schaut mal nach im Bereich Wissenstransfer. Neues Forum: Schweißen, Löten, Kleben Es gibt keine dummen Fragen, nur unzweckmäßige. Hierauf bekommt man dann machesmal eine unzweckmäßige, freundliche Antwort. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas Gawin Moderator Blechschlosser Metallbauermeister
       

 Beiträge: 3668 Registriert: 24.02.2006
|
erstellt am: 30. Mai. 2008 13:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für ThoMay
Zitat: Original erstellt von ThoMay: ... waren Abweichungen in der Rundheit von ca. 5 bis 6mm vorhanden....
Hallo ThoMay, das liegt voll im Bereich des Erwarteten. Vielen Dank für die Rückmeldung! Gruss Andreas
Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
wurfsche Mitglied Konstrukteur
  
 Beiträge: 910 Registriert: 05.10.2002
|
erstellt am: 05. Jun. 2008 16:54 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für ThoMay
Hallo, ich finde 5-6mm bei solchen Teilen ist schon echt gut. Man muß ja auch bedenken, das die meisten die noch solche Maschinen im Einsatz haben oftmals die Reichsadler von den Maschienen entfernen mussten. Entsprechend ausgelutscht sind die Dinger denn auch.
Aber wenn es noch interessant sein sollte denn schau mal hier rein: [AG edit: Link repariert] Link zu BVT [AG edit\] Mit denen hatte ich heute gerade zu tun. Sitzen in Bremen auf dem alten Vulkan Gelände
------------------ Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ströppel Mitglied Maschinenbautechniker

 Beiträge: 18 Registriert: 12.09.2008 SolidWorks 2006 SP5.1 SolidWorks 2008 SP4.0
|
erstellt am: 14. Okt. 2008 15:46 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für ThoMay
Hallo zusammen, ist zwar ziemlich verspätet, aber wir kaufen Rohre zu mit folgenden Angaben: Stahlrohr in sauber, maschinell UP-geschweißter Ausführung, mit Werkszeugnis nach EN 10204/2.2 für Blech, innen und außen roh, ohne Anstrich, beider- seits mit glatten, geraden Enden, Schweißnähte verputzt, nicht verschliffen, Maß- u. Formabweichungen nach DIN 1626, Bl. 2, Toleranzen für den äusseren Durchmesser und die Rundheit -1 / +3 mm Wandstärke nach DIN EN 10029 (1543), ohne werks- fremde Abnahme und ohne Wasserdruckprobe Die Abmessungen liegen hier im Bereich von: Ø406/10x190 oder Ø445/15x2000 bis zu Ø860/20x255 oder Ø860/20x2000 Bislang waren wir mit unserem Lieferanten immer sehr zufrieden.
Gruß aus dem Sauerland Ströppel
Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |