Bei uns in der Firma hab ich die Umstellung auf 2013 noch betreut, schon damals mußte man die Datenträger anfordern, um welche zu bekommen und damals gab's noch DVD. Als ich meine private PDSU 2015 (verbucht unter Lehrgeld, weil Systemwechsel) kaufte, bekam ich einen USB-Stick, aber auch nur, weil ich den damals noch haben wollte, war aber schon kostenpflichtig.
Für Sie ist der Zug noch lange nicht weg. Haben Sie ihr altes Betriebssystem noch?
Meine eigene Fertigung habe ich - und das keine Sekunde bereut - komplett auf Linux umgestellt. Damit hatte ich auch das Problem, was man mit den alten Windows-Sachen macht, ich persönlich arbeite z. B. noch gern mit den ULEAD-Progs unter XP. Das war einfach noch Qualität.
Methhode 1 - die virtuelle Maschine.
Das ist die kostenlose Methode, Software gibt's im Netz, genauso Anleitungen, wie man's installiert. Win10 kann ich ncihts zu sagen, Win10 kommt mir nicht in die Bude, hab's dafür im Job und kann nichtmal einen Drucker installieren. In diese virtuelle Maschine installieren Sie sich das alte Betriebssystem, schalten das dort frei und kopieren sich die virtuelle Maschine. Schauen Sie, daß Sie den 3d-Gnubbel zum Laufen bekommen, USB also an die virtuelle Maschine durchgereicht wird. Dann IV drauf und dann ganz normal damit arbeiten.
Machen Sie sich mindestens eine Sicherheitskopie der virtuellen Maschine und verschlüsseln Sie diese.
Etwas gewöhnungsbedürftige Arbeitsweise, aber geht. Wenn Sie sich die Betriebssysteminstallation sparen wollen, es gibt vorgefertigte Images, wo man nur die eigene Seriennummer eingibt und freischaltet.
Methode 2 - das Multiboot-System.
Früher konnte man auswählen, welches Betriebssystem gestartet werden soll, bisweilen bekamen die sich in die Wolle. Eleganter sind externe Festplattengehäuse, die neben USB auch eSATA haben. Man führt sich hinten einen SATA-Anschluß ans Slotblech, das gibt's im Zubehörhandel. Von da zum externen Gehäuse. In dessen Platte installiert man altes Betriebssysetem und IV.
Die Startreihenfolge im Rechner nun so, daß er erst die externe Schnittstelle abfragt und wenn er da nichts findet, die interne Platte nimmt. Die externen Gehäuse gibt's vor allem bei 3,5" gleich mit Schalter dran. Schalter aus - Rechnerstart mit Win10 von intern, ansonsten altes System von der externen Platte.
Kostenmäßig sind Sie mit rund 60 Euro dabei, die externen Gehäuse gibt's nicht überall, aber z. B. bei Amazon. 2,5" gibt's auch, meine haben keinen Schalter, d.h. hier nutze ich externe, schaltbare Netzteile. Daher besser 3.5".
Vorsicht bei Notebooks, auch hier gibt es Steckkarten mit eSATA, aber die Dinger sind oft nicht startfähig.
Frühr mal gab's Dell-Notebooks (Precision-Gruppe), wo man statt des DVD-Laufwerks einen Ersatzakku oder auch eine Platte reinstecken konnte, da ging das mit dem Doppelstart auch. Von den Dingern hab ich noch rund 20 Stück.
Methode 3 - der Zweitrechner
Gebrauchthardware aus dem Jahr 2011 ist heute günstig zu haben, ein CAD-Rechner kostet mich rund 200-250 Euro, ggf. noch SSD und etwas RAM, 4000er Quadro ist da schon drin. Auf den Rechner kommt altes Betriebssystem, kann man sich ggf. auch kaufen. Dann IV drauf und alles einrichten. Da Sie nun zwei Rechner haben, besorgen Sie sich einen sog. KVM-Switch, damit können Sie Monitor, Tastatur und Maus auf die Rechner umschalten, geht meist ganz einfach von der Tastatur aus mit bestimmten Tastenfolgen.
Da die 3d-Gnubbel das nicht mögen, kann man hier "umgekehrte" USB-Switche nehmen, die also ein USB-Gerät auf verschiedene Rechner schalten können, gibt's bei Pearl und Ebay.
Bei mir sind allein im Arbeitszimmer auf vier Monitor 16 Rechner verteilt, aber eben alle schon etwas älter, teilweise 1-Euro-Geräte.
Bei der Gebrauchthardware, kaufe ich vom Viererpack bis dutzendweise - habe ich keine schlechten Erfahrungen gemacht. Im Hauptjob haben wir mit Neuhardware mehr Ärger.
Wochenendarbeit:
Hab ich auch oft gemacht, erst letztes Jahr wieder. Dank keiner. Man sollte auch im Auge behalten, was ist, wenn man sich als (mögliches!) Datenleck nach DSGVO erweist. Daten zum Transport also verschlüsseln (z. B. Veracrypt) und auch ihre Privathardware, auf der Sie Firmendaten bearbeiten, sollte eine Systemverschlüsselung haben.
Mir hat vor Jahren mal Vater Staat die ganze EDV einkassiert, das ist eine unglaubliche Schlamperei bei denen und die lassen sich dann sehr viel Zeit. Als ich selbst wieder mal eine größere Menge Gebrauchtplatten bei Ebay kaufte, waren offensichltich auch wieder solche Platten dabei, wo man dann alles im Klartext nachlesen konnte. NSA und Chinesen mögen ein Problem sein, die größte Gefahr ist die Merkel&Seehofer-Clique. Da waren wirklich perfekte EAGLE-Leiterplattensachen dabei, hätte man gleich nachfertigen lassen können.
Mit dem Umstieg auf Linux bin ich heute zum Hauptjob nicht mehr kompatibel. Und das - ist nicht schlecht. Heute machen Sie Wochenende, morgen Managementwechsel und die wissen nichts von Ihrem Einsatz, setzen Sie übermorgen auf die Straße. Wenn Sie die Wochenenden für sich nutzen, haben Sie was davon.
Wenn die 8h nicht reichen, dann hat das oft auch Gründe. Bei uns waren's die Profis, die alles so langsam machten, daß es nicht mehr langte. Man muß es dann auch mal knallen lassen, weil nur einen Knall, den es tut, kann man auch hören.
Dann viel Vergnügen.
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