Zitat:
Original erstellt von GreenFreeWood:
Hallo, welche Vorteile ergeben sich daraus Toleranzen im 3D-Modell anzugeben? Simulation? Kollisionsanalyse? Oder ist das nur für die Zeichnungsableitung gedacht?
Hallo GreenFreeWood,
bei der Vergabe etwaiger Toleranzangaben in der Skizze des 3D-Modells kann dieses u.a. als CAM-Modell fungieren.
In unserem PDM-System gibt es eine explizite CAM-Freigabe. Wird das Dokument als CAM-Modell deklariert, ist der Konstrukteur dazu verpflichtet alle Toleranzen in der IPT anzugeben.
Da eine durchgängige CAD-CAM-Kette den Status Quo in den meisten Firmen darstellt, sollten eh alle Modelle die entsprechenden asymmetrischen Toleranzen beinhalten.
Manche Leute, die eine Aversion gegen Toleranzen in der IPT haben, behelfen sich mit der Verwendung von ausschließlich symmetrischen Toleranzen.
Da die Vergabe von asymmetrischen Toleranzen in der Skizze der 3D-Umgebung teilweise mühselig ist (Sorry ich kann IV einfach nicht leiden, auch nach über drei Jahren ), habe ich ein Makro generiert, das den Anwender unterstützt. Dadurch konnte ich die Akzeptanz in der Belegschaft für das "Ganze" signifikant steigern
Insbesondere bei einfachen Drehteilen, kann das Abrufen der Modellbemaßung inklusiver deren Toleranzen äußerst praktisch sein.
Zum einem spart man sich Zeit, und zum anderen läuft man (theoretisch) nicht Gefahr Maße zu vergessen, wenn die Skizze in der IPT voll definiert ist. (Dies gilt jedoch nur eingeschränkt bei trivialen Drehteilen, welche natürlich aus Kostengründen anzustreben sind ^^)
Des Weiteren können Kollisionen erkannt bzw. analysiert werden, was einer besonderen Bedeutung beigemessen werden kann.
So können beispielsweise BT's einer BG jeweils auf Minimum oder Maximum gestellt werden, so dass Überschneidungen ersichtlich werden.
Hierbei dürfen natürlich NICHT die galvanischen Oberflächen vergessen werden!
Teilweise ist es auch von Vorteil für die Durchführung von Toleranzrechnungen. Bzw. kann es als Hilfsmittel dienen.
Einfach ZN der BG erstellen und an den gewünschten Positionen Maßlinien eintragen. Dann die betroffen BT's auf maximum bzw. minimun stellen und Maße ablesen ^^
Ob die Toleranzen in einer nachgelagerten Simulation von Vorteil sind, kann ich nur bedingt beurteilen, da wir mit SpaceClaim und ANSYS arbeiten.
Hierbei kann ich nur die BT auf min. & max. stellen.
Für die Simulation in Inventor kann ich leider keine Aussagen treffen.
Schwierig gestaltet es sich natürlich bei der Integration von AK's in IPT's.
Hierbei ist darauf zu achten, dass die Originaldatei der AK ebenfalls alle Toleranzen beinhaltet.
Auf unserem "Jobserver" wurde eine entsprechende Routine implementiert, die alle integrierten Dateien einer IPT erkennt, diese öffnet und auf "Mitte" stellt. Ist dies geschehen, wird der temporäre Zustand als CAM-Modell abgelegt.
Gleiches gilt für die I-Features.
Bei Fassonen, I-Features und AK's sollte besonderes Augenmerk auf "Altlasten" gelegt werden.
Werden in einer IPT Elemente eingebunden, die NICHT Toleranzangaben in der IPT enthalten, kann das übergeordnete BT auch keine CAM-Freigabe erlangen.
Bei so etwas kommt man natürlich schnell in die "Leichenpflege"
Sind dazu noch weitere Standorte, Server, Replikate, etc. zu beachten, wird das Ganze nicht einfacher ^^
Grundsätzlich ist es in den meisten Fällen sehr empfehlenswert Toleranzangaben in der Skizze der IPT zu vergeben.
Warum schreibe ich so viel?
Ich möchte lediglich aufzeigen, dass unter Umständen ein großer Rattenschwanz zu beachten ist.
So far, so good. HTH.
Grüße
MB-Ing.
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