| | | Die fünf häufigsten Konstruktionsfehler und wie man sie vermeidet, ein Fachartikel
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Thema: Kombination GN/GX für Bohrung (1639 / mal gelesen)
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DenzelMug Mitglied
Beiträge: 3 Registriert: 21.05.2024
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erstellt am: 21. Mai. 2024 09:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen, ich habe hier eine Zeichnung vor mir, die für einen innenliegenden Zylinder eine Kombination von GN und GX verlangt. Ø18,45 ±0,05 (GX) Ø18,45 ±0,1 (GN) Ich bräuchte einen kleinen Denkanstoß, ob das so möglich ist.
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KraBBy Mitglied Maschinenbau-Ingenieur
Beiträge: 721 Registriert: 19.09.2007 Inventor Professional 2020 WinX
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erstellt am: 21. Mai. 2024 16:21 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für DenzelMug
Hi, denke schon, dass diese Angabe im Allgemeinen zulässig ist. Man könnte noch argumentieren, dass der untere Toleranzbereich bei GN nicht nutzbar ist (zwischen -0,10 und -0,05), weil ja GX immer kleiner ist als GN. Aber deshalb ist es mE noch kein Widerspruch. Alternativ könnte man auf je eine Seite der Toleranz verzichten:
Code: +0,1 (GN) Ø18,45 -0,05(GX)
Das würde toleranzmäßig das Maximale erlauben, gleichzeitig technisch keinen (für mich erkennbaren) Unterschied machen. [Edit: Code-Tags ergänzt, damit die Formatierung besser passt] ------------------ Gruß KraBBy [Diese Nachricht wurde von KraBBy am 21. Mai. 2024 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
DenzelMug Mitglied
Beiträge: 3 Registriert: 21.05.2024
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erstellt am: 22. Mai. 2024 08:02 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo KraBBy, vielen Dank für deine Expertise. Ich war ob der Toleranz (GN) ±0,1 nicht sicher, ob das richtig ist. Ich hatte irgendwie im Kopf, das GX und GN die Bezeichnungen für Pferch- und Hüllelement sind und für Wellen (GN), oder für Bohrungen (GX) Anwendung finden. Aber das ist anscheinend nicht korrekt von mir zuende gedacht. Hast du einen Tip für eine gute Quelle, ich möchte mich mit dem Thema mehr auseinandersetzen. Die ISO 14405-1 hat leider keine guten Beispiel in meinen Augen. Gruß Denzel Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
YanV Mitglied Entwicklungsengenieur
Beiträge: 1 Registriert: 22.05.2024
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erstellt am: 22. Mai. 2024 10:41 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für DenzelMug
Hi , Möglich ja, Aber: Aus meiner Sicht macht diese Art der Bemaßung bedingt viel Sinn. Bei einem innenliegenden Zylinder (Bohrung) würde ich die Angabe GX (größter einbeschriebener Zylinder) bevorzugen bzw. Das E im Kreis für Envelope Prinzip verwenden. Ist eine Kombination aus GX und LP (Zweipunktmaß). Der Hintergrund ist, dass man das Verbauen der Teile vor Augen hat. Wenn du eine Bohrung nach GX bemaßt, hast du zu einer Längenmessung auch noch die Form (G steht für Global). D.h. Es muss nach einem Taylorischen Ansatz der Passstift mit Min 18,4 passen. In der Praxis sieht man so wie du auch schon in deiner Antwort schreibt: - Für Bohrung GX und für - Well GN Wenn du dich mit dem Thema weiter befassen möchtest, lies dir den Taylorischen Grundsatz durch ist bei Wikipedia unter Grenzlehre zu finden. Hoffe ich konnte helfen.
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KraBBy Mitglied Maschinenbau-Ingenieur
Beiträge: 721 Registriert: 19.09.2007 Inventor Professional 2020 WinX
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erstellt am: 22. Mai. 2024 14:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für DenzelMug
Zitat: Original erstellt von DenzelMug: ... Ich hatte irgendwie im Kopf, das GX und GN die Bezeichnungen für Pferch- und Hüllelement sind und für Wellen (GN), oder für Bohrungen (GX) Anwendung finden.
Das GX / GN das Pferch- / Hüllelement sind ist richtig. Auch dass typischerweise die Anwendung bei Bohrung / Welle liegt, ist zutreffend. Es muss aber nicht so sein. Das liegt in der Verantwortung des Zeichnungserstellers. Der sollte die Anwendung und damit Anforderungen kennen. In Deinem Fall ist eben beides spezifiziert. Gemäß dem Unabhängigkeitsprinzip sind beide Anforderungen unabhängig voneinander zu prüfen. Wozu das hier gut ist, weiß ich auch nicht. Bei GX/GN spielt die Materialseite keine Rolle. Ausgangspunkt sind "erfasste Punkte einer Oberfläche". Daraus lassen sich verschiedene "Ausgleichselemente" berechnen bzw. anpassen. Im 2d sind das beim Kreis u.a. Pferch-, Hüll- oder Gaußkreis. (das Zwei-Punkt-Maß (LP) ist mE noch komplizierter: Abstand zweier gegenüberliegender Punkte. Das Messergebnis sind viele dieser Abstände...) Zitat: Hast du einen Tip für eine gute Quelle, ich möchte mich mit dem Thema mehr auseinandersetzen. Die ISO 14405-1 hat leider keine guten Beispiel in meinen Augen.
Da habe ich selbst nur Schulungsunterlagen. Das wäre dann auch meine Empfehlung: eine Schulung zum Thema ISO GPS zu besuchen. Das hat bei mir sehr viel im Kopf verändert und ich habe gemerkt, wie wenig ich vorher wusste und wie viel Halbwissen dabei war (trotz Ausbildung zum Techn. Zeichner und Studium). Das Problem ist und bleibt in meinen Augen, dass die Normen einen (sehr) großen Werkzeugkasten an Tools liefern, um geometrische Sachverhalte zu spezifizieren. Das ist eine eigene Sprache. Die sinnvolle Anwendung in eigenen Zeichnungen ist aber schwieriger und lässt sich anscheindend weniger gut schulen. Als Einstieg evtl. dieses Video, ggf. weitere aus dem Kanal https://www.youtube.com/watch?v=XACGruJHtnk ------------------ Gruß KraBBy Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Marc Locher Mitglied Bachelor of Science FHNW in Maschinenbau
Beiträge: 8 Registriert: 21.06.2023
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erstellt am: 22. Mai. 2024 14:52 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für DenzelMug
Hoi KraBBy Unsere Firma informiert sich momentan über ISO GPS. (Wir zeichnen noch nach alter Schule). Du schreibst, dass du eine ISO GPS-Schulung gehabt hasst, welche sehr lehrreich war. Darf ich daher fragen, bei welchem Anbieter du die Schulung hattest und welche Schulung genau? ------------------ Gruss Marc Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
DenzelMug Mitglied
Beiträge: 3 Registriert: 21.05.2024
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erstellt am: 23. Mai. 2024 10:29 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
@KraBBy Vielen Dank für deine Ausführungen. Der Kanal ist mir natürlich bekannt. Übrigens hatte ich mal eine F+L Schulung bei Dirk Jung (Steinbeis-Beratungszentrum). Die kann ich jedenfalls empfehlen. (Die beiden haben auch mal zusammen ein Video in dem Kanal gemacht.) Zur Sache: Ich bin jetzt zu einem Vorschlag gekommen, der sich im Grunde an (E) orientiert, jedoch wieder mit unterschiedlichen Toleranzen für [LP] (+0,1/-0,05) und [GX] (±0,05). Das sollte funktionieren und ermöglicht das Paaren der beiden Werkstücke, auch bei einer zulässigen Unrundheit durch eine Verformung. Die Normen werden im übrigen immer mit Ihren Werkzeugkasten (schöne Beschreibung) immer umfangreicher. Die Hersteller der Messmaschinen, bzw. der Auswertesoftware kommen gar nicht so schnell hinterher, wie in den Normen neue Methoden beschrieben werden. Gruß Denzel Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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