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Thema: Zusammen bearbeitete Teile in Zeichnungen (2710 mal gelesen)
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Vespafahrer Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 785 Registriert: 12.02.2007 ____________________ Dell Precision M6800 Win 10 Pro 1903 NVIDIA Quadro K3100M Intel® Core™i7 CPU 4930MX @ 3GHz 3.2GHz, 32 GB RAM ____________ CATIA V5R19-28 SolidWorks 2018 SP5
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erstellt am: 27. Jan. 2010 20:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Servus, in einem anderen Forum kam die Frage auf wie man folgendes "Problem" löst: `bei uns in der Firma gibt es Unstimmigkeiten, deshalb würde ich mal gerne eure Meinung wissen. Angenommen ich will 2 Teile fertigen. Diese werden mit einem Passstift fixiert. Ich nütze natürlich den Vorteil, dass ich sie miteinander bohre, damit das 100%ig passt. Aber wie erstelle ich jetzt eine Werkstattzeichnung von den Teilen? Würdet ihr die Bohrung in der Werkstattzeichnung weglassen oder was würdet ihr machen?´ Ich bin der Meinung das die Bohrungen in jeder Einzelteilzeichnung dargestellt werden. Die Bemaßung ist in Klammern. Dazu kommt noch ein Text wie z.B.: "gebohrt mit Teil X" oder "gebohrt nach Montage mit Teil X". Gibt es für so etwas Regeln oder sogar Normen? Wie macht ihr so etwas? Gruß Daniel Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 27. Jan. 2010 21:34 <-- editieren / zitieren -->
Hallo Vespafahrer Wird so gemacht. Nach Norm werden die Teile im Endzustand auf Zeichnungen dargestellt, also Bohrungen auch im Einzelteil. Ob man die entsprechenden Maße in Klammern setzt ist, glaube ich mal, nicht notwendig. Wichtig ist, daß ein Text darauf hinweist, daß im Zus.-Bau gebohrt wird. Ich würde auch in der Zus.-Bau-Zeichnung einen entsprechenden Vermerk machen. Ob es dafür eine Norm gibt, weiß ich gerade nicht so aus dem Stand. Aber in Fachbüchern ist es auch so dargestellt. In einigen Firmen wird die Verfahrensweise in den Konstruktionsrichtlinien (sofern vorhanden) fixiert. Gruß vom 0-checker |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26028 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 28. Jan. 2010 06:50 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Vespafahrer
Zitat: Original erstellt von Vespafahrer: ...z.B.: "gebohrt mit Teil X"...
Genau so machen wirs, wobei wir meist schreiben "gemeinsam mit Gegenstück gebohrt", und nicht die Teilenummer angeben - da kanns nämlich leicht Fehler geben, wenn sich z.B. eine Teilenummer ändert. Modelliert und in der Zeichnung dargestellt sind aber die Bohrungen in beiden Werkstücken, damit der Fertiger schon weiß dass da noch was zu bohren ist (hat einen kaufmännischen Aspekt) ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
carsten-3m Mitglied Dipl.-Ing. Mbau (Produktmanagement, Patent- und Normwesen)
Beiträge: 950 Registriert: 08.05.2007 Pro/E Wildfire 4 PDMLink
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erstellt am: 28. Jan. 2010 10:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Vespafahrer
Bei uns wird eine solche Bearbeitung auf einer zusätzlichen Baugruppenzeichnung nebst eigener Stückliste dargestellt. Die Bohrungen sind auf den Einzelteilzeichnungen demnach nicht zu sehen, sondern ausschließlich in der Baugruppenzeichnung, was die Zuordnung "Zeichnung zu Arbeitsfolge" klar definiert. Zwei Teile zusammen zu bearbeiten benötigt meist mehr als nur die Darstellung der Bearbeitung an und für sich. Es können zudem die Befestigungselemente gezeigt werden, die nötig sind, um beide Teile für die Bearbeitung zu verbinden, ggf. auch Ausrichtungshinweise, Spannstellen usw. Solche Angaben haben meiner Meinung nach auf Einzelteilzeichnungen nichts verloren. Ganz nebenbei, so wird bei uns auch die Produktstruktur bereits im CAD definiert. Nachfolgende Prozesse partizipieren an dieser Struktur, mehr und mehr auch automatisiert. Kleines Paxisbeispiel, da gerade gestern in der Montagebereitstellung bestaunt: Eine Kombination zweier Innenmitnehmer, die im Zusammenbau ordentlich auf eine h6-Welle Ø 460 rutschen sollen. Da sollten die Arbeitsfolgen "Bohrung schleifen", "Mitnehmer verbinden" usw. besser gut definiert sein, sonst frisst der reichlich lange Zusammenbau bei der Montage beim Kunden noch fest. Und festgefressene Bauteile solcher Größenordnung... das anschließende Theater könnt Ihr Euch alle vorstellen. ------------------ Seit Pro/E Version 1 dabei, auwei... Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Vespafahrer Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 785 Registriert: 12.02.2007 ____________________ Dell Precision M6800 Win 10 Pro 1903 NVIDIA Quadro K3100M Intel® Core™i7 CPU 4930MX @ 3GHz 3.2GHz, 32 GB RAM ____________ CATIA V5R19-28 SolidWorks 2018 SP5
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erstellt am: 28. Jan. 2010 19:01 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen, Danke für die Antworten. Dann lag ich doch nicht so verkehrt. @carsten-3m: diese Methode finde ich persönlich am besten. Zuerst ein Rohteil erstellen und dann das bearbeitete Rohteil. Gruß Daniel Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Press play on tape Ehrenmitglied Konstrukteur und sonst nix!
Beiträge: 1945 Registriert: 30.04.2007 Creo Elements Direct Modeling 19
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erstellt am: 28. Jan. 2010 21:29 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Vespafahrer
Zitat: Original erstellt von carsten-3m: Bei uns wird eine solche Bearbeitung auf einer zusätzlichen Baugruppenzeichnung nebst eigener Stückliste dargestellt. Die Bohrungen sind auf den Einzelteilzeichnungen demnach nicht zu sehen, sondern ausschließlich in der Baugruppenzeichnung, was die Zuordnung "Zeichnung zu Arbeitsfolge" klar definiert.
das hört sich für mich auch Zeitgemäß an. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
BerntStein Mitglied Ingenieur
Beiträge: 176 Registriert: 15.01.2007
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erstellt am: 29. Jan. 2010 08:31 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Vespafahrer
da ich teilw. die Vorrichtungen mitzeichne, habe ich das auch. Also bilde ich das Teil normal komplett im Einzelteil ab. Vermaßt wird dann in der BG auf der Vorrichtung, was da gefertigt wird. Man könnte auch eine abgeleitete Komponente machen und den Rohling Stück für Stück weiterentwickeln von Produktionsschritt zu Produktionsschritt. Kommt halt auch bissel drauf an, was für Leute damit arbeiten. Bernt ------------------ Mach was Du willst - aber will das richtige. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Fyodor Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing.(FH) Maschinenbau
Beiträge: 2660 Registriert: 15.03.2005 DELL Precision 7740 Intel Core i9-9980HK 32 GB RAM NVISIA Quadro RTX4000 Windows 10 Enterprise<P>SolidWorks 2019 SP3.0
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erstellt am: 29. Jan. 2010 10:33 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Vespafahrer
Ich habe auch schon Zeichnungen gesehen, bei denen das eine Teil vorgebohrt wurde, und beim anderen nur ein Mittenkreuz auf eine später einzubringende Bohrung hinwies. Sowohl auf den Einzelteilzeichnungen, als auch der Baugruppenzeichnung waren dann die entsprechenden Vermerke, wie es zu machen ist. Das hat den Vorteil, daß die Vorbohrung dem Monteur auffallen soll, und es so unwahrscheinlich wird, daß der Paßstift vergessen wird. ------------------ Cheers, Jochen Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Vespafahrer Mitglied Konstrukteur
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erstellt am: 30. Jan. 2010 21:22 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Servus, @Fyodor: auch eine nette Lösung! Das hab ich so noch nie gesehen, macht aber absolut Sinn! @Bernt: Kenne ich auch. Man hat ein Rohteil von dem man nach und nach alles Funktionsrelevante wegschneidet. Gruß Daniel Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |