Muß aber schon länger so sein, das mit den mm. Als mir damals in recht jungen Jahren ein 60yo Werkzeugmachermeister einen Crashkurs verabreichte, wußte der damals auch nicht, woher das mit den mm kam, aber es war so.
Selbstverständlich ist es nicht. Ich habe genug Modellbauzeichnungen, wo stillschweigend das Zoll das Maß der Dinge ist, im Job ist es das MIL und der Nanometer.
Im CNC-Bereich hat sich mit der ISO-Sprache, auch vor langer Zeit, der 1/1000mm mal eingebürgert. Obwohl die Maschinen mm mit Komma noch richtig anzeigen, interpretieren sie Zahleneingaben ohne Komma stillschweigend als 1/1000mm. Das kann böse enden, denn wenn man den Nullpunkt z. B. 100mm nach oben versetzen will, darf man nicht 100 eingeben, sondern muß zumindest den Dezimalpunkt dranmachen, also 100. eingeben, sonst sind's 0.1mm. Und so mancher fragt sich, warum sein Programm "nichts" tut.
Für unseren Schreiner schreibe ich auf Zeichnungen immer dick drunter: "Maße in mm". 20dick wären sonst für ihn 20cm.
In der Elektronik ist das Rastermaß 2.54mm, also zöllig, 1/10-Zoll.
In der Gießerei gibt es zwar dann auch den mm, aber die Meterstäbe sind um das Schwindmaß größer, sind also entsprechend länger. 2% von 2m sind 4cm. Wer allerdings damit keine Gußmodelle baut, der hat an solchen Geschenken evtl. nicht die ganz große Freude.
Solche Einheiten können auch ganz schön danebengehen. In der Halbleiterei hat man die Siliziumscheiben, anfangs sprach man von 2-Zoll, 3-Zoll und auch 4-Zoll-Scheiben, aber die hatten exakte Millimetermaße, also 50mm, 75 und 100mm. Dann stellten's die Hersteller um, 6-Zoll sollte also ca. 152mm sein und prompt drehte sich auch der Sprachgebrauch, man sprach fortan von 150mm-Scheiben....
Wenn man da also Zubehör dazu baut, heisst es gut aufpassen.
Das nur so zwischendurch.
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