---

Hallo,
wir spritzen ein PC Klarsichtteil, 2mm dick , ca. 200x 150 Fläche. Sehr ähnlich eines Motorradhelm visiers. Angespritzt wird das Teil mit Filmanguß mittig auf der langen Kante,
der zuletzt gefüllte Bereich liegt nach der Füllanalyse mittig auf der gegenüberliegenden Kante. Genau hier bilden sich nach ca. 200 Schuss " Ablagerungen" im Werkzeug die dann von Hand wieder wegpoliert werden müssen. Wie  kann man das vermeiden ?
evtl. Beschichtung der Kavitäten ? evtl. bewußte Überlaufrille im problematischen Bereich die dann leider müsam entfernt werden müsste ?
Bitte für jeden Tip dankbar.
gibs zu dieser Problematik was im allwissenden Internet ?

Gruß  ,  Heribert

Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP

---

Hallo Heribert,

wo ich noch werktätig war, haben wir ein großes Uhrengehäuse gespritzt. Aauch dort gab es Ablagerungen, die immer wieder wegpoliert wurden. Wir haben versucht die Form zu beschichten mit der goldfarbigen Beschichtung, trotzdem Ablagerungen.
Wir hatten versucht die Form zu verchromen, auch Ablagerungen.

Das hat eine Menge Geld gekostet, da hat unser Polierer sich darauf hin eingeschossen und die Form nach kurzer Zeit wieder auf hochglanz poliert.

Das sind meine Erfahrungen.

Gruß Gerhard

------------------
Jeder erfüllte Wunsch ist ein Traum weniger
Träume sind die Sonnenstunden der Hoffnung

Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP

---

Hallo Heribert, welche Farbe haben die Ablagerungen oder wie sehen die aus?

Es gibt hier 2 Möglichkeiten als Ursache.
Überhitzung wg. fehlender nicht funktionierender Entlüftung.
Das kann auch durch zu schnelles Einspritzen verusrsacht werden.
Das vermute ich hier nicht.

2. Fast alle Spritzgussmassen enthalten Trennmittel ( auch Entformungshilfsmittel genannt) die sich beim Einspritzen gleichmäßig an der der Oberfläche des Spritzlings verteilen sollen und dadurch nicht sichtbar sind.
Manchmal sind die dann als silbrig-weiße Schlieren sichtbar.
Möglich Ursachen gibt es da viele. Nach Deinen Angaben hast Du einen Fließweg von ca. 100 mm bei 2 mm Wanddicke.
Das sollte noch kein Problem sein.
Weitere Ursachen können sein: irgendwo die Temperatur zu hoch oder die Verweilzeit zu lang
  Angusskanal oder Anspritzpunkt zu klein,  zu hohe Einspritzgeschwindigkeit,
  geometriebedingte apprupte Änderung der Einspritzgeschwindigkeit

------------------
Klaus           Solid Edge V 19 SP12  Acad LT 2000

Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP

---

meine Vermutung wäre, das es tatsächlich an der Entlüftung liegt, oder abschaben beim Schrumpfprozess über irgendwelche Kanten. Schwer zu sagen ohne Bild, kannst Du davon ein Foto machen?

------------------
Gruß Thermo

Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP

---

Hallo Heribert,

über ein anderer Anwendungsfall bin ich auf die "WS2 Beschichtung" gestossen.
Es soll hilfreich sein gegen Ablagerungen in Werkzeugen. http://www.ws2.co.uk/flow.htm
Beim Googeln(zB. ws2 beschichtung, tungsten disulfide) findest du viele englische seiten und ein paar auf deutsch, z.B. Dicronite.

vielleicht hat jemand hier erfahrung mit solche Beschichtungen.

Gruß
Kris

[Diese Nachricht wurde von Euroschwede am 26. Jun. 2009 editiert.]

[Diese Nachricht wurde von Euroschwede am 26. Jun. 2009 editiert.]

Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP

---

Hallo Heribert,

würde auch als erstes 'mal die Entlüftung optimieren.
Von Aussen eine Bahn bis 1mm vor die Kavität fräsen und 0,01-0,02mm an der Trennung an besagter Stelle abschleifen.
Das kostet nicht viel und verursacht i.d.R. noch keine Gratbildung...

Schönes WE

Andreas

Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP

---

Hallo Heribert,

ich vermute dass Dein Problem mit dem Einsatz einer anderen PC-Type verringert werden kann. Ebenso könnte eine frühere Umschaltung von Spritzdruck auf Nachdruck Verbesserung bringen.
Eine Überprüfung der Plastifiziereinheit (Schnecke / Zylinder) mit Einschaltung des Maschinenherstellers könnte ebenfalls nützlich sein. Ich schließe nicht aus,dass der Maschinenhersteller eine in der Geometrie optimierte Schnecke für die PC-Verarbeitung im Programm hat.

Aber ohne genaue örtliche Einsichtnahme sind die Anregungen wenig professionell.

Wenn nichts mehr geht, hilft nur, die Spezialisten von Werkstoff und Maschine gemeinsam an die Produktionsstätte zu bringen.

------------------
---> Gruß opa2

Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP

---

Zitat:

---

Original erstellt von formenkoenig:
Hallo Heribert,

würde auch als erstes 'mal die Entlüftung optimieren.
Von Aussen eine Bahn bis 1mm vor die Kavität fräsen und 0,01-0,02mm an der Trennung an besagter Stelle abschleifen.
Das kostet nicht viel und verursacht i.d.R. noch keine Gratbildung...

Schönes WE

Andreas

---

Das war auch mein erster Gedanke. Irgendwas ist da drin was raus will, also: Türchen auf, alles raus was keine Miete zahlt ! 

------------------
Aller hopp, und bis dann ! Der Jensenmann

Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP