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Hallo Zusammen,

ich arbeite bei einem Leuchtenhersteller als Werkzeugkonstrukteur. Bisher sind aus unseren Werkzeugen nie hohe Stückzahlen gefallen (50-20000 Stk/Jahr). Nun erweitert die Firma ihr Programm. Zu diesem Projekt gehört ein Teil, welches in verschiedenen Leuchten verbaut werden muß. Die Planzahlen liegen bei 500.000 Stk/Jahr, es besteht aus PC-GF10. Angespritzt wird das Teil direkt mit einer Nadelverschlußdüse (wahrscheinlich Synventive).

Nun zu meinen Fragen:

1. Mit welcher Standzeit können wir rechnen (ich bin der Meinung, das 5.000.000 Stk zu realisieren sind)?

2. Welcher Stahl sollte eingesetzt werden (meine Meinung: 1.2343 46-48 HRC)?

3. Macht eine Beschichtung Sinn?

4. Es handelt sich um ein Sicherheitsbauteil. Wie kann man sicherstellen, daß die sicherheitsrelevanten Bereiche ordentlich ausgeformt sind?

Vielen Dank im voraus für die Antworten. Und frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Gruß Otto Ersching

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Hallo Otto,
bei der Schusszahl mußt du den Stahl härter machen.
51 HRc sind üblich und bewährt.
Wegen dem Nadelverschluss und der Schusszahl wäre auch 2379 56 HRc sinnvoll.
1.2343 läßt sich nachträglich immer noch beschichten, Das mußt Du nur der Härterei mitteilen. (3x anlassen )
Enhält das PC Flammschutzmittel ?
Das mußt Du beim Heißkanal berücksichtigen.

zu Punkt 4: Das Teil wiegen und an den Fließwegenden Entlüftungen einbauen. Und natürlich diese Stellen nicht zu dünn und keine großen Wanndickenunterschiede.

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Klaus           Solid Edge V 18 SP6  Acad LT 2000

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1.2379_de.pdf 1.2083.pdf 1.2721_de.pdf

Hallo Otto,

habe ja lange nichts mehr von Dir gehört, und jetzt so kurz vor Weihnachten noch eine so diskussionsreiche Frage.

Erstmal habe ich Dir ein paar Stähle zur Auswahl als Anhang mit eingeladen. Klaus bevorzugt für den Formenbau einen sehr hochwertigen kurzfasrigen Schnittstahl, den ich eingentlich nur für den Anspritzbereich wenn ein Punktanguß vorhanden ist empfehlen würde.

zu 1. Bei einer Planstückzahl von 500.000 Stk/Jahr wird es wahrscheinlich eine mehrfach Form werden, so dass bei einer 4 fach oder 8 fach Form die Ausbringung höher ist als bei einer 1 fach Form. Im Grunde rechnet man so zwischen 500.000 und 1,5mio Schuß je Form, je nachdem wie diese in Präzision hergestellt wurde. In Deinem Fall würde ich eine voll durchgehärtete Form vorschlagen, auch die Formplatten und die Zwischenplatte.

zu 2. Als Stahl für die Formeinsätze würde ich 1.2721 oder 1.2083 vorschlagen, der auf jeden Fall auf 54HRc bis 56HRc gehärten und angelassen werden soll. Für die Formplatten kann man dann 1.2162 verwenden, der eingesetzt und gehärtet wird auf ca 58HRc bis 60HRc. http://www.doerrenberg.de/fileadmin/template/doerrenberg/stahl/DatenblaetterDeu/1.2162_de.pdf

zu 3. Eine Beschichtung macht dann Sinn, wenn das Teil ausgereift und serienfertig ist, d.h. wenn keine Änderungen mehr an der Form gemacht werden müssen. Denn jede Änderung zurstört die Beschichtung.

zu 4. Entformungsschrägen vorsehen, Trennebene bereits bei der Konstruktion berücksichtigen, Platz für Auswerfen vorsehen und was wichtig ist Kühlung bzw. Temperiermöglichkeiten zulassen.

So das wären meine Vorschläge zu Deinen Fragen.

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht Euch allen
Euer Gerhard aus Berlin   

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Jeder erfüllte Wunsch ist ein Traum weniger
Träume sind die Sonnenstunden der Hoffnung

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Hallo zusammen,

vielen dank für die schnelle Hilfe.

Wir haben entschieden, daß wir die Formplatten härten wollen (1.2767), die Formeinsätze werden wir aus 1.2343 ESU herstellen. Die Formeinsätze werden wir auf min. 52 HRC härten.

Die Formplatten werden wir auch ein bis zwei Nummern dicker auslegen als bisher bei uns üblich.

1.2083 für Formeinsätze werden nicht mehr einsetzen, da wir in der Vergangenheit ein abblättern der Oberfläche nach dem polieren hatten.

Es wird lediglich eine 2-fach Form gebaut werden.

Was ich noch vergessen habe zu erwähnen, das Teilegewicht beträgt 6gr. und es werden 4 Schieber benötigt.

Für den sicherheitsrelevanten Konturbereich werden wir Wechseleinsätze vorsehen und auch gleich einen zweiten Satz anfertigen.

Noch schönen Dank an alle für die Hilfe.

Ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht

Otto Ersching

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Pyramide_resize.jpg

Hallo Otto,

Du hast eine gute Entscheidung getroffen, auch wenn es die etwas kostenintensive Version ist. Durchgehärtete Formplatten sind besser als einsatzgehärtete Platten. Einsatzgehärtete Formplatten hätten halt noch die Möglichkeit hinterher ohne erodieren Änderungen durchführen zu können.

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr

verbunden mit einem Gruß aus Berlin Gerhard

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