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Thema: Spritzguss in Eigenregie - Ein verrückter Plan ? (9886 mal gelesen)
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ABSimon Mitglied
Beiträge: 24 Registriert: 21.02.2008
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erstellt am: 16. Apr. 2008 17:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen, ich möchte Euch gerne mal mein Vorhaben schildern. Ich habe mir Spaß an der Freude eine CNC Maschine gekauft, (Wohl aus Eurer Sicht semiprofessionell - www.vk-technik.de 600mm * 400mm * 400mm, mit einer Elte-Spindel) Die erste Versuche mit Catia (CAD), Condacam (CAM) und der Fräse haben bisher gut funktioniert. Die ersten größeren Dünnwandobjekte kann ich nun sehr gut aus Modellbaukunstoffen fräsen. Aluobjekt kann ich ebenfalls mit einer guten Oberfläche fertigen. Größere Alu Objekte (100*200*100) dauern ewig, > 30 Stunden :-), da hier hier nur eine Zustellung von 0.5mm und 8mm Vorschub fahre, aber was solls. Nun der nächste geplante Schritt, Spritzguss einer Gummiabdeckung Rund, 5 cm Durchmesser. Durch das Buch von Menges - Spritzgießwerkzeuge bin ich auf die Firma Almo (http://www.almo.uk.com) gestoßen, diese bietet fertige Aluminium-Formen an. Ich wollte mir nun eine gebrauchte Spritzgussmaschine bestellen http://cgi.ebay.de/Arburg-221-75-350_W0QQitemZ290222666797QQihZ019QQcategoryZ47702QQssPageNameZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem und die ersten Formen fräsen. Ich bin zuversichtlich das ich die reinen Formen hinbekomme, Anguss, Kühlung etc. werde ich mir vielleicht bei einem gebrauchten Spritzgusswerkzeug abschauen. Wie z.B. http://cgi.ebay.de/CG-Seifenablage_W0QQitemZ370036101826QQihZ024QQcategoryZ78721QQssPageNameZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem Hierzu hätte ich zwei Fragen. - Zum einen, kann man praktisch, mit einigem Geschick, so erfolgreich Quereinsteigen, Vorerst noch als Hobby. Ich bitte hier um Eure ehrliche Meinung. - Da ich mich vermutlich nicht abbringen lassen werde, kommen noch weiter nötige Investitionen auf mich zu, Trocken von Granulat, Tieflochboher für die die Kühlung Poliermaschinen etc. Was wird minimal noch benötigt. Insgesamt habe ich (wenn auch mit einem knappen Budget, insg. 20-40 tausend) 1 Jahr Zeit, die ersten Produkte zu fertigen. Später würde ich gerne einfache Tuning- Außenspiegel entwerfern und fertigen. Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung. Über jeden Kommentar würd ich sehr freuen. Viele Dank & Viele Grüße aus Köln ABSimon Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5089 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 16. Apr. 2008 18:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ABSimon
Hallo Simon, du hast ja viel vor. Was meinst Du mit "Gummi" ? Irgenetwas thermoplastisches wie TPU oder TPE ? ( PU = Polyurethan TPE = thermoplastisches Elastomer ) Oder reaktiven Kautschuk ? z.B. NR BR ... ich will jetzt nicht alle aufzählen. Ersteres könnte funktionieren, vom zweiten habe ich nicht viel Ahnung. Eine Spritzgießmaschine ist ist meistens für thermoplastische Sachen ausgelegt. Grundsätzlich hat es ja nicht viel Sinn ohne Fachkenntnisse ein Gewerbe zu betreiben. Ich nehme an daß du Werkzeugmacher bist und Dich jetzt irgendwie selbständig machen willst. Was du vor hast kann schon funktionieren. Bei kleinen Stückzahlen, einfachen Artikeln oder Hau-Ruck-Werkzeugen. Dafür ist schon Bedarf vorhanden. Da mußt Du aber sehr schnell sein, sonst können das die Chinesen auch. Für das was Du vorhast kann eine CNC-Fräsmaschine schon fast ausreichen. Trockner brauchst Du nur bei PA oder PC. Tieflochbohrmaschine brauchst Du nur bei ganz großen Werkzuegen. Eine Poliermaschine wird nicht so teuer sein. Zur SGM ( Spritzgießmaschine ) : Baujahr 84 würde ich bei den heutigen Strompreisen nicht mehr anfassen. Die brauchen nämlich ziemlich davon. Aber für Muster und kleinere Stückzahlen sollte das noch gehen. Übrigens: Den meisten Verschleiß hat eine SGM an der Rückstromsperre. Schau Dir die Schnecke und den Zylinder innen in dem Bereich an. Falls Du noch etwas spezielles wissen willst schick mir eine Mail. Edit: Die Arb. 221 hat eine Anschlussleistung von 10 KW. Gibt das Deine Garage her ? ------------------ Klaus Solid Edge V 18 SP6 Acad LT 2000 [Diese Nachricht wurde von N.Lesch am 16. Apr. 2008 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ABSimon Mitglied
Beiträge: 24 Registriert: 21.02.2008
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erstellt am: 16. Apr. 2008 20:33 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Super, Vielen Dank die Infos. Offen gesagt bin kein Werkzeugmacher. Eher Autodidakt.:-) Bisher habe ich aber die meisten Sachen erfolgreich gemeistert, ich möchte es gerne einfach versuchen. Innerhalb eine Jahres muß "nur" die Machbarkeit des Projektes unter Beweiß gestellt werden. Ich und mein Bruder machen dies parallel zu einem funktionierenden Versandhandel. Wenns nicht klappt muß ich alle Maschinen wieder verkaufen ... Bzgl. dem Material. Die Gummiabdeckung ist nur ein sehr einfaches Beispiel, das ich beretis im Detail inkl. Formplatten re-konstruiert habe. Sorry, habe ich falsch ausgedrückt, Gummi muß nicht gespritz werden. Das Gehäuse der Rückspiegel (als Vorbilder) sind aus "PP + T20", Linsen eingebauter Blinker an den Rückspieglen sind aus "PC". (jetzt weiß ich ja das PC getrocknet werden muß, ich würde also mit "PP + T20" anfangen). > Edit: Die Arb. 221 hat eine Anschlussleistung von 10 KW. Frag ich gleich den Vermieter. Nochmals vielen Dank fürs schnelle Feedback. Viele Grüße aus Neuss Simon
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Jonischkeit Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Freiberuflicher Ingenieurdienstleister (CSWP)
Beiträge: 2624 Registriert: 29.07.2003 CSWP Solidworks verschiedene Rechner
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erstellt am: 17. Apr. 2008 09:54 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ABSimon
Hallo Simon, wie Klaus schon schrieb, eine Ausbildung hat schon seien Sinn, grundsätzlich geht es nur mit Fachkentnissen. (Außer bei kleinen Stückzahlen, einfachen Artikeln oder Hau-Ruck-Werkzeuge) Aber ich konnte mir auch innerhalb von 2 Jahren bei einem Spritzer relativ viel Wissen aneignen, das kann dir auch gelingen. Grundsätzlich würde ich dir von den Aluformen abraten, die bergen eine ganze Anzahl von Risiken. Nachdem ich dan ganze gestern Abend mit viel Schreibarbeit erst einem Kunden erläutert habe kann ich dir das ganze (auf Wunsch, bitte eine PM mit adresse) als Mail weiterleiten. Weitere Ausstattungen für den Formenbau: - Erodiermaschiene (unumgänglich) - Tuschierpresse - HSC Grapitfräse (später) - 100 kleine Messhilfsmittel und Tricks Prinzipiell ist am Formenbau wenig oder kein Geld verdient. Das Spritzen an sich ist deutlich lukrativer. Vielleicht lässt du deine WKZ einfach auswärts herstellen? Ein wichtiger Lieferant für Formbauteile neben HASCO ist noch Meusburger. HTH Michael
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Gerhard Deeg Moderator Konstrukteur aus Leidenschaft
Beiträge: 2643 Registriert: 17.12.2000 CREO - OSD - OSM HP XW4400 - XW4600 Dell Inspiron 17E NVIDIA QUADRO FX1500 NVIDIA Quadro FX1800 HP Mini 210 2002sg WIN 7 Ultimate 32/64
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erstellt am: 17. Apr. 2008 10:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ABSimon
Hallo Michael, hallo Klaus, wenn Simon mit seiner späteren Produktion in eine Marktnische rein kommt, kann er es schaffen. Erfahrung hat er ja mit seinem Versandhandel. Da sieht er ja was die Menschheit so braucht und sich vorstellt haben zu wollen. Für den Formenbau fehlt ihm das Wissen und die Erfahrung. Sollte aber kein Problem sein, denn es gibt viel Literatur und Menschen wie wir, die ihm bestimmt hilfreich zur Seite stehen wollen und können. Und vorallem, wenn er einen erfahrenen Konstrukteur zur Seite hat muß er nicht mal das Wissen dazu haben. Es gibt ja immer wieder Firmen, die eine verlängerte Werkbank suchen, die mal schnell ein paar Einsätze fräsen können wenn das 3D-Modell vorhanden ist. Eine Funkenerodiermaschine würde ich für den Anfang nicht für unbedingt notwendig halten. Ich sehe es hier im Berliner Raum, da gibt es etliche Dienstleister, die Erodierkapazität zur Verfügung stellen und auch das Anfertigen der Elektroden übernehmen. Wichtig ist für Simon Qualität, Präzision und Pünktlichkeit. Gruß aus Berlin Gerhard ------------------ Jeder erfüllte Wunsch ist ein Traum weniger Träume sind die Sonnenstunden der Hoffnung Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ABSimon Mitglied
Beiträge: 24 Registriert: 21.02.2008
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erstellt am: 17. Apr. 2008 12:48 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, vielen Dank für Infos. Gerne meld ich mich nochmal sobald ich hier erste Erfahrungen mit der Arburg sammeln konnte (vermutlich so einen Monat ...). 16 Ampere Anschluß ist vorhanden, das müßte reichen. Vielleicht eine Frage noch zum Kauf der SGM, ist es einfach sich bei einer kleinen Arburg die Rückstromsprerre anzuschauen, kann man mit dem bloßen Auge den Zustand beurteilen? Nochmal vielen Dank fürs Feedback. Viele Grüße aus Neuss Simon Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5089 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 17. Apr. 2008 13:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ABSimon
Hallo, 16 Ampere ist ein bisschen wenig. Ich komme da auf max. 6 KW und Licht brauchst du auch noch. Soviel habe ich schon in meiner Wohnung. Um die Rückstromsperre anzuschauen mußt du eigentlich die Schnecke ausbauen. Evt. reicht es aus die Düse an der Maschine abzuschrauben. Aber aufpassen, das Ding hat evtl. ein Linksgewinde. Die Rückstromsperre verschleißt bsonders bei GF Kunststoffen. Habe Dir eine PM geschickt. ------------------ Klaus Solid Edge V 18 SP6 Acad LT 2000 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
TPE Mitglied Selbst. Konstrukteur
Beiträge: 22 Registriert: 18.03.2004
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erstellt am: 13. Mai. 2008 20:51 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ABSimon
Hallo Simon, folgende Anmerkungen/Info´s meinerseits: Bei der SGM sind folgende Punkte wichtig: •Zustand der Plastifiziereinheit (insbesondere Abrieb der Schnecke; evtl. Spezialschnecke zu Deinem Nachteil verbaut?; Rückstromsperre ist Verschleißteil – wie Bremsen/Kupplung beim PKW; Zustand der Heizbänder; Kühlung im Einzugbereich freigängig •Zustand der Schließeinheit (wie sehen die Holme aus – haben sie einen Schmierfilm (gute Pflege); Aufspannplatten – sind diese unvermackt und sauber; wie sehen die Gewinde aus? •Hydraulik/Steuerung – arbeiten diese einwandfrei; ist nur mit einem Probelauf zu checken •L/D-Verhältnis sollte dem Schussgewicht angepasst sein. Peripherie: •Materialtrocknung – entweder mit Maschinentrichter verbunden (wie auf dem Bild) oder über externen Ofen (mit einzelnen Blechen; für kleinere Durchsätze durchaus geeignet) •WKZ-Temperierung (auch bei niedrigeren Temperaturen vorteilhaft) Spritzgusswerkzeug: •Angusskanal muss bauteil- und materialspezifisch dimensioniert sein. •Anschnittgeometrie ist ebenso wichtig (Nachdruck!). •Auswerferkonzept für Gummikappe (Rundauswerfer, Abstreiferplatte, Entlüftungsventil); hohe Verformbarkeit des Werkstoffs muss berücksichtigt werden •Oberflächenstruktur (glatte Oberfläche führt bei biegeweichen Werkstoffen zu hohen Entformungskräften - Saugeffekt) •Passen Auswerfergeomtrie des alten Wkz´s und notwendige Kühlung der Gummikappe zusammen? •Alu-Werkzeuge-/Einsätze bedürfen einen höheren Pflegeaufwand (Trennebene öfters säubern) Artikelkonstruktion: •Immer wichtig und die halbe Miete: gleichmäßige Wandstärken und genügend Entformungsschräge. •Position Anspritzpunkt (Nachdruck muss optimal wirken können; verzugsoptimal positionieren; so etwas kann man/ich simulieren ) •Bei teilkristallinen Werkstoffen immer an die Einfallstellen im Sichtbereich denken. Wandstärken-/Rippenverhältnis! •Kommt als Material evtl. PE-LD in Frage? Fertigung: •Bei teilkristallinen Werkstoffen immer die Verarbeitungs- und Nachschwindung im Auge behalten. •Vernünftige Füllstudie durchführen. •Siegelzeitpunkt ermitteln. •Je nach Qualitätsanspruch „Parameterauswirkung“ checken. Welcher Parameter beeinflusst welches Qualitätsmerkmal. Hoffe, ich konnte Dich beim einen oder anderen Punkt sensibilisieren. Grüße und viel Erfolg, Frank Oltmann
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ABSimon Mitglied
Beiträge: 24 Registriert: 21.02.2008
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erstellt am: 13. Mai. 2008 23:09 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen, eine (wohl etwas blöde) Fräge hätte ich, vom Verständnis her, Wozu braucht das Werkzeug oder die Arburg eine Temperierung? Ich dachte immer das Werkzeug muß gekühlt werden? Temperiergeräte wie diese http://cgi.ebay.de/Temperiergeraet-GREEN-BOX-Leistung-9-kW-140-C-BJ02_W0QQitemZ300222643408QQihZ020QQcategoryZ47702QQssPageNameZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem kühlen oder erhitzen? Über jedes Feedback wäre ich sehr dankbar. Ich haben nun alles zusammen (die Arburg, Bj. 84 35t - diese war noch in Produktion, daher denke ich alles ist OK, ein einfaches 8-Fach Werkzeug für Schlüsselanhänger, ein Sack PP, 32Ampere Anschluß, kleiner Kran...) und wartet alles in der Lagerhalle. Nur der Wasseranschluß muß noch gemacht werden. Eine regulären Wasseranschluß gibt es nicht in der Halle, daher hoffe ich das ein Temperiergerät diesen Job mit einem geschlossenen Kreislauf übernimmt. Nur den könnte man wohl auch mit einer einfach Pumpe realisieren, zum Testen bräuchte ich das Werkzeug nicht erwärmen... Kann mir jemand bitte kurz erklären was ein Temperiergerät (kühlen / wärmen) genau macht und ob die Arburg dieses zwingend zum Betrieb braucht. Muß hier auch etwas gekühlt oder erwärmt werden? Hmmm... Das Werkzeuge während der Serienproduktion gekühlt werden müssen macht für mein Verständnis Sinn, aber der Rest??? Vielen Dank & Viele Grüße aus Neuss ABSIMON (ich werde Bilder schicken von den ersten Teilen, wenns interessiert... :-)) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ABSimon Mitglied
Beiträge: 24 Registriert: 21.02.2008
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erstellt am: 13. Mai. 2008 23:13 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Ganz vergessen, Vielen Dank für die ausführlichen Infos von Frank Oltmann. Super Sorry für das späte Feedback... Größtes Hinderniss sehe ich aktuelle in der Artikelkonstruktion. Mit Catia sind wir fleißig dabei... Ich werden in 2 Monaten hier noch eine 6 Wochen Vollzeit Kurs belegen. Interessiert mich auch privat sehr. Soweit Viele Grüße ABSIMON Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Thermoflasche Ehrenmitglied Konstrukteur
Beiträge: 1732 Registriert: 08.10.2003 Unigraphics NX 2.0.6.2 / NX 4.0.4.2 Soliworks 2008 Moldflow 8.0
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erstellt am: 14. Mai. 2008 07:03 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ABSimon
Hallo ja, solche Geräte können auch erhitzen. Liegt ganz an dem zu verarbeitenden Material. Die Temperatur auf die Du das Werkzeug bringen musst, kannst Du aus den Material Spezifikationen entnehmen. Bei uns kann das je nach Geometrie des Bauteils und Matreial schon mal 100 grad sein ------------------ Gruß Thermo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
TPE Mitglied Selbst. Konstrukteur
Beiträge: 22 Registriert: 18.03.2004
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erstellt am: 14. Mai. 2008 07:22 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ABSimon
Hallo Simon, muss mich kurz fassen. Habe wenig Zeit. 1. WKZ-Kühlung-/Temperierung Eine Kühlung ist für Thermoplaste zwingend erforderlich. Die Energie der über 200°C Temperaturschmelze muss abgeführt werden können. Eine Temperierung sorgt für einen ausgeglichenen Temperaturhaushalt des Werkzeugs. Ist entscheidend für eine gleichmäßige Füllung. 2. Maschinenkühlung Unbedingt erforderlich. Die Arbeitstemp. des Hydrauliköls einer SGM liegt bei ca. 40 °C. Ohne Kühlung wird es Probleme geben. Vor Produktionsgebinn Ölvorwärmung einschalten. 3. Thermisches Gleichgewicht Dieses ist die Basis für eine reproduzierbare Qualität. T. G. heißt, die Temp. der Maschine, des Wkz´s und der Platifiziereinheit sind ausgeglichen. Je komplexer ein Spritzgußteil, umso wichtiger das t. G.. Grüße, Frank Oltmann
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N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5089 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 14. Mai. 2008 08:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ABSimon
Hallo Simon, ob man die Sache Kühlung oder Temperierung nennt ist egal. Auf jeden Fall muß das Werkzeug ein gleichmäßige Temperatur haben wg. der Reproduzierbarkeit ( = Wiederholgenauigkeit ), wie TPE schon schrieb. Mit Wasser darfst Du nicht über 80 bis 90 °C gehen, sonst wird es gefährlich. Wirst Du auch nicht brauchen. ------------------ Klaus Solid Edge V 18 SP6 Acad LT 2000 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ABSimon Mitglied
Beiträge: 24 Registriert: 21.02.2008
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erstellt am: 14. Mai. 2008 22:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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ABSimon Mitglied
Beiträge: 24 Registriert: 21.02.2008
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erstellt am: 15. Mai. 2008 13:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, nochmal eine Frage. Zum Kühlen der Arburg bräuchte ich noch ein extra Kühlgerät? Sowie ein Temperiergerät (ca. 600 EUR) fürs Werkzeug? Wenn ja, könnte mir jemand ggf. helfen ein geeignetes Kühlgerät zu finden? Wieviel KW Kühlleistung bräuchte ich für eine 35t Maschine? (Sorry für die ganze Fragerei, ich hoffe ich komme dann allein klar...) Vielen Dank & Viele Grüße ABSIMON Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
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erstellt am: 15. Mai. 2008 16:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ABSimon
Kühlen mußt Du normalerweise den Einzugbereich der Schnecke. Vor allem wenn das Granulat da an der Schneke klebt. Der Einzugsbereich befindet sich unter dem Trichter. Wenn der Trichter leer ist kannst Du die Schnecke sehen. Kühlen oder temperieren mußt du das Werkzeug eigentlich immer. Das sollte mit einem Gerät gehen. Zur Not kannst Du den Einzugsbereich mit Leitungswasser kühlen und den Wasserhahn nicht so weit aufdrehen. Der Zylinder der Spritzgießmachine ist mit Heizbändern umgeben die an die Maschinensteuerung angeschlossen sind. Die Temperaturregelung befindet sich ebenfalls in der Maschinensteuerung. Gefühlsmäßig sollten Deine 3 KW für die Temperierung ausreichen. Wenn das Ding zu groß ist, hast Du nur Verluste durch Wärmeabstrahlung, die Du wieder aufheizen mußt. Und Strom ist zur Zeit sehr teuer. Heizen sollte ein Temperiergerät nur am Anfang zum Anfahren. Andernfalls mußt Du suchen wo die Wärme verloren geht. Die elektrische Leistung bei einem Temperiergerät bezieht sich auf die Heizleistung. Die Kühlleistung ist viel größer und hängt von der Raumtemperatur und der Wassertemperatur ab. Die max. Kühlleistung kann nicht größer sein wie die Anschluß-Leistung der Maschine. Ich würde sogar sagen nicht größer wie die Heizleistung.
Hydrauliköl wir meistens nicht gekühlt oder temperiert. Da mußt Du nur auf die Temperatur achten. Evtl. vorheizen. ------------------ Klaus Solid Edge V 18 SP6 Acad LT 2000 [Diese Nachricht wurde von N.Lesch am 15. Mai. 2008 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ABSimon Mitglied
Beiträge: 24 Registriert: 21.02.2008
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erstellt am: 15. Mai. 2008 19:39 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, vielen Dank für die ausführliche Info, ich dachte ich müßte jetzt extra noch 1.200 EUR für eine Kühlung ausgeben um die ersten Startversuche zu machen. Dann kann ich wohl in kürze loslegen. Nochmals Vielen Dank ABSimon
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Gerhard Deeg Moderator Konstrukteur aus Leidenschaft
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erstellt am: 09. Dez. 2009 11:33 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ABSimon
ACHTUNG! Sie antworten auf einen Beitrag der älter als 1 Jahr ist! Hallo Simon, nun ist ja schon mehr als 1 Jahr vergangen. Wie sieht es denn nun aus mit Deiner Firmengründung? Hast Du das alles durchsetzen und durchführen können, was Du Dir vorgestellt hast? Gebe doch bitte mal einen 3 Zeiler rein, damit wir was von Dir hören. Gruss aus Berlin Gerhard
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