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Thema: Möglichkeiten zur Vrmeidung von Fließnähten (8122 mal gelesen)
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Heribert Mitglied ja
Beiträge: 209 Registriert: 31.10.2003 Solidworks Pentium 4 2 GHZ 1MB Fx1100
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erstellt am: 25. Nov. 2006 19:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo all together, möchte hier aus akt. Anlass mal anfragen, was ihr so werkzeugkonstruktionstechnisch unternehmt, um Bindenähte zu minimieren. Ich habe gerade einen Rahmen 800x400 ( ähnlich Fensterprofil) aus HIPS ( hochschlagfestes PS) in schwarz ( 2,5 mm WS) in der Mache, der mittig auf den langen Seiten angespritz wird. Die Bindenaht ist also mittig auf den kurzen Seiten zu erwarten. Eine aufwendige Impulskühlung in den Bereich ist nicht möglich, da fehlt uns die entspr. Steuerung. aber vielleicht gibs ja noch andere Möglichkeiten... ;-) viele Grüße , Heribert Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5089 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 25. Nov. 2006 20:51 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Heribert
Hallo Herribert, enhält das HIPS Entformungshilfsmittel ( Trennmittel ) ? Die sammeln sich manchmal genau zwischen der Bindenaht. Vor allem, wenn wie üblich mit zu hoher Temperatur und zuviel Druck eingespritzt wird. Bei der Wanddicke und dem Fließweg von 600 mm sollte das der Fall sein. Am Werkzeug selbst ist da wenig zu machen. An der Bindenaht gut entlüften. Den Rahmen an der Bindenaht verstärken. Durch Fließhilfen oder Fließbremsen die Naht verlängern. Also nicht quer zum Profil sondern schräg und dadurch den Rahmen stabiler machen. ------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
marques_CH Mitglied Prozessdesign/PLM
Beiträge: 698 Registriert: 21.11.2005
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erstellt am: 25. Nov. 2006 20:59 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Heribert
hallo hm Schwarz bleibt Schwarz und da wirst du es trotzdem sehen, ist einfach nicht zu vermeiden (100%) Ich würde hier ein Filmanguss verwenden PS bleibt PS egal ob hochfest oder nicht, der verkraftet schon ne menge Vergewaltigungen bis er kaputt geht. Sind beide Seiten Sichtflächen? Falls nicht könnte man ne andere art von anguss wählen ( Verlorener Auswerfer oder ähnliches ). Ich erlaube mir dich auf die mögliche "schlierenbildung" hinzuweisen, die du vermutlich haben wirst je nachdem welche Spritzparameter du hast, zumindest wenn du offen im Raum spritzt. Zudem kannst du mit mit dein Kühlsystem recht viel rausholen aus dieser Angussart. Gruss Marques Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ottoersching Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 33 Registriert: 23.12.2004 Samsung SE11
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erstellt am: 26. Nov. 2006 10:40 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Heribert
Hallo, wir haben auch schon ein paar Werkzeuge gebaut, wo die Bindenaht auf der Sichtfläche möglichst verschwinden soll. Als Lösung haben wir an der Stelle, wo die Bindenaht auftaucht, eine Heizpatrone eingebaut. Dadurch wird die Fließfront wieder weicher und der Kunststoff verbindet sich an der Stelle besser. Was noch hilft um die Bindenaht nahezu unsichtbar zu machen, ist eine Struktur. Die Bindenaht wird auch durch diese Maßnahmen nicht vollständig verschwinden, je nach Lichteinfall kann man sie immer noch sehen, aber sie wird recht gut kaschiert. Gruß Otto Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Gerhard Deeg Moderator Konstrukteur aus Leidenschaft
Beiträge: 2643 Registriert: 17.12.2000 CREO - OSD - OSM HP XW4400 - XW4600 Dell Inspiron 17E NVIDIA QUADRO FX1500 NVIDIA Quadro FX1800 HP Mini 210 2002sg WIN 7 Ultimate 32/64
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erstellt am: 26. Nov. 2006 16:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Heribert
Hallo Heribert, ich gehe jetzt davon mal aus, als wenn dies kein Kunststoffteil wäre, sondern ein Zinkdruckgußteil. 1. Wenn es ein Rahmen ist, warum wird in der Mitte des langen Schenkels angespritzt, und nicht irgend wie so, dass die Trennnaht sich in einer Ecke treffen könnte. 2. Wenn der Anguß unbedingt dort sein soll wo er jetzt ist, dann einfach an der Stelle wo die Bindenaht zu erwarten ist einfach wie beim Druckguß eine Überlaufbohne ansetzen, wo sich dann das kalte Material zusammenschieben kann. 3. Das mit der zusätzlichen Heizpatrone wäre auch ein guter Vorschlag. Was wir damals bei einem Rahmen für die Waschmaschine gemacht haben war der Vorschlag eins und es hat auch so geklappt. Es ist interessant wie sich manche Probleme wiederholen. Gruß aus Berlin Ger´hard ------------------ Das Rentnerleben hat auch so seine Tücken! Hund Gassi führen, danach ist der Haushalt dran. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Heribert Mitglied ja
Beiträge: 209 Registriert: 31.10.2003 Solidworks Pentium 4 2 GHZ 1MB Fx1100
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erstellt am: 27. Nov. 2006 09:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo @ all, - interesante Beiträge hier. Die Sichtfläche ist genarbt. Trennmittel dürfen wir nicht benutzen. in offenen Raum spritzen tuen wir nicht. Ein Überlauf scheidet aus. Ich sehe mich in meiner Meinung bestätigt, das im Bereich der Bindenaht das Werkzeug warm bis heiss gehalten werden sollte. Dies kann ich ja durch geschickte Plazierung der Kühlung und durch einbringen von Heitzpatronen erreichen. Die Bindenaht wird man sicherlich immer sehen, aber man kann ja versuchen das ganze auf ein akzeptables Maß zu reduzieren. @ gerhard: den Anguß so zu setzten das die Bindenaht in eine Ecke fällt, darüber grüble ich auch noch nach. Ich hab so meine Bedenken das die dann auch tatsächlich in der Produktion da sitzt. Moldflow und die Realität sind nicht immer das gleiche, hab ich festgestellt. vielen Dank für die konstruktiven Beiträge, Heribert Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Heribert Mitglied ja
Beiträge: 209 Registriert: 31.10.2003 Solidworks Pentium 4 2 GHZ 1MB Fx1100
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erstellt am: 27. Nov. 2006 09:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5089 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 27. Nov. 2006 12:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Heribert
Hallo Heribert, inwiefern stören Deine Bindenähte ? Da gibt es 2 Möglichkeiten: Ästhetisch, das heißt vom Aussehen her. Oder statisch, das heißt die Rahmen brechen genau ander Bindenaht. ------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Heribert Mitglied ja
Beiträge: 209 Registriert: 31.10.2003 Solidworks Pentium 4 2 GHZ 1MB Fx1100
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erstellt am: 27. Nov. 2006 14:21 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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ottoersching Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 33 Registriert: 23.12.2004 Samsung SE11
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erstellt am: 27. Nov. 2006 16:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Heribert
Hallo Heribert, die Konstruktion kann ich Dir erst am Dienstag einstellen, da ich das Forum von zu Hause aus lese. Aber ansonsten kein Problem. Wir nehmen immer Heizpatronen von Strack mit integrietem Thermofühler. Die haben wohl den Nachteil, daß die Maße in Zoll angegeben sind, aber was solls dank 3D-Daten. Hier schonmal die Katalogseite von Strack. Gruß Otto Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ottoersching Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 33 Registriert: 23.12.2004 Samsung SE11
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erstellt am: 28. Nov. 2006 16:22 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Heribert
Hallo, so, jetzt hier die versprochenen Zeichnungsausschnitte mit den Heizpatronen. In der Draufsicht sieht man die Heizpatronen rechts und links. Im Schnitt sieht man die Heizpatronen oben und unten(unten sieht es so aus, als ob die Patrone durch dKühlung läuft, es ist tatsächlich nur ein Sprung im Schnitt). Ich hoffe, damit geholfen zu haben. MFG Otto Ersching Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Heribert Mitglied ja
Beiträge: 209 Registriert: 31.10.2003 Solidworks Pentium 4 2 GHZ 1MB Fx1100
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erstellt am: 30. Nov. 2006 09:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Otto, Danke für die Bilder ( DS Seite lässt sich nicht öffnen) Wenn ich das richtig deute, liegt die Heitzpatrone so ca. 5mm über der Kontur. Das werde ich dann auch mal so machen. Die Kühlkreisläufe lasse ich dann ca bis 20mm an die Patrone ranlaufen, so das ein Bereich/streifen von ca. 40 mm über der Trennnaht bleibt der beheizt wird. Brauche ich dann auch einen Fühler und Regelgerät ? Wird die Patrone mit Wärmeleitpaste eingesetzt ? Welche Güte muß die Bohrung haben ? Bekomm ich die Patrone nach 1 Jahr so einfach wieder raus, oder muß sie ausgebohrt werden ? vielen Dank für die Unterstützung, Heribert. ich werd euch über den Erfolg informieren, kann aber 4 Monate dauern. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ottoersching Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 33 Registriert: 23.12.2004 Samsung SE11
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erstellt am: 01. Dez. 2006 19:08 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Heribert
Hallo, ein Regelgerät würde ich schon einsetzen, der Thermofühler ist bei dem Typ in der Heizpatrone integriert. Den Durchmesser der Bohrung habe ich auf das nächste Zentel größer eingebracht. Wärmeleitpaste ist natürlich sinnvoll, durch das Spiel der Heizpatrone sollte ein Ausbau unproblematisch sein. Zu dem Ausbau kann ich leider nichts sagen, da die Werkzeuge bisher nach Mexiko gegangen sind (es geht auch anders rum). In meinem Beitrag vorher habe ich eine PDF-Datei der Katalogseite von Strack beigefügt. Ich hoffe, daß ich Dir damit geholfen habe. MFG Otto Ersching Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |