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Thema: Elektroplanung für Australien (1407 / mal gelesen)
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JohnSmithJohn Mitglied
Beiträge: 32 Registriert: 06.04.2022 EPLAN Education 2.9 SP1 (x64) TIA Portal V15.1 SIMATIC Manager (Version 5.6) Visual Studio 2019
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erstellt am: 10. Apr. 2022 13:03 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, ich habe als fortgeschrittener Anfänger einen nicht fertigen Schaltplan für Australien geerbt bekommen. Bei der Einarbeitung sind bei mir Fragen aufgetaucht. Normalerweise wird die elektrische Ausrüstung der Maschine entsprechend DIN EN 60204-1 (VDE 0113-1) errichtet. Also für Europa (DIN EN...) Es gibt die folgenden Fragen für mich zu beantworten: -Die Festlegung von Nennspannung -Die Festlegung von Frequenz -Die Festlegung des System nach Art der Erdverbindung -Die Festlegung des zu erwartenden Kurzschlussstromes am Einspeisepunkt Ich weiß nicht, ob der Vorgänger sich gedanken dazu gemacht hat . Da stand TN-CS drin, obwohl die elektrische Ausrüstung bei TN in TN-S ausgeführt werden sollte. Ich habe mich nach den elektrischen Daten zu Australien informiert. Mir scheint es, dass die Maschine so dort nicht angeschlossen werden kann. Aber der Vorgänger muss ja sich bei diesem Plan hoffentlich was gedacht haben. Gibt es eine Anschlussmöglichkeit der elektrischen Ausrüstung nach DIN EN mit TN-S an die australische Anlage? Da die Ausrüstung nach DIN EN... erstellt wird, passt das ja nicht mit den Normen in Australien zusammen. Was gibt es da zu beachten? Kennt jemand dazu einen Buch? Die Netztrenneinrichtung soll ein Hauptschalter (Lasttrennschalter) mit Not-Aus Funktion sein. Was ist eine Not-Aus Funktion bei einem Lasttrennschalter? Wozu brauche ich die Angabe des Kurzschlusstromes am Einspeisepunkt? Ich habe nach Siemens Lasttrennschaltern geschaut. Dort stehen sehr viele Angaben mit Abkürzungen im Datenblatt, die ich nicht zuordnen kann. Welche Angaben sind wichtig? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Inematov Mitglied
Beiträge: 183 Registriert: 15.06.2016 Electric P8 Prof. 2.7.3 HF4
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erstellt am: 11. Apr. 2022 07:33 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für JohnSmithJohn
Hi, die meisten Fragen solltet ihr mit dem Kunden klären um sicher zu gehen. Bezüglich Normen solltet ihr euch die AS NZS 3000-2018 Electrical installations beschaffen. (Australian New Zealand Wiring Rules). Dieser deckt so ziemlich alles ab (Schaltschränke + Elektroinstallation) Ein weit verbreiteter standard dort ist 415V, 50Hz, 3 phase, N + PE Not-Aus Funktion bei einem Lasttrennschalter ist dass wenn du den auf OFF stellst, die komplette Anlage Spannungslos ist.
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JohnSmithJohn Mitglied
Beiträge: 32 Registriert: 06.04.2022 EPLAN Education 2.9 SP1 (x64) TIA Portal V15.1 SIMATIC Manager (Version 5.6) Visual Studio 2019
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erstellt am: 28. Apr. 2022 20:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Bezüglich Normen verstehe ich nicht, wie das mit den vielen Ländern auf der Welt klappen soll. Dann brauche ich ja immer die Normen für das entsprechende Land. Was ist dann der Unterschied zu einem gewöhnlichen Lasttrennschalter? Der stellt ja die el. Ausrüstung auch auf OFF. So ist dann auch alles Spannungslos. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Jonas-4711 Mitglied Elektrokonstrukteur
Beiträge: 134 Registriert: 13.09.2018 EPLAN Electric P8 2.7 HF3 EPLAN Electric P8 2.9 SP1 Update 7
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erstellt am: 29. Apr. 2022 06:20 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für JohnSmithJohn
Hallo, es gibt Anwendungen, bei denen durch abschalten des Hauptschalters gefährliche Situationen entstehen können - bzw. keine sichere Situation hergestellt ist und kein Not-Aus zulässig/sinnvoll ist. Schaltet man z.B.: einen Motor mit gewisser Schwungmasse (z.B.: Zentrifuge, Kreissäge, ...) einfach ab, würden die Antriebe langsam austrudeln und ggf. erst nach Minuten zum Stillstand kommen. Daher ist es nötig beim Not-Halt die Antriebe entsprechend zu bremsen o. ä. Der Unterschied ist die Handhabe - bei Not-Aus (Spannung aus - Maschine aus) ist rot bzw. rot/gelb - bei reiner Trennfunktion schwarz Um die Anschaffung der entsprechenden Normen werdet ihr nicht rum kommen. Parallel würde ich schauen, ob der TÜV oder der Hersteller der Geräte (Siemen, Rockwell, ...) ein entsprechendes Seminar bzw. Unterstützung anbietet. Kostet erstmal alles Geld - allerdings ist es auch nicht gratis in Australien die Anlage entsprechen umzubauen, modifizieren bzw. nicht einschalten zu dürfen. Die Norm nach der geliefert wird, sollte dir der Auftrag sagen -das ist die Grundlage deiner Arbeit. Grüße! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
EPLAN kurz erklärt Mitglied Elektrokonstrukteur
Beiträge: 417 Registriert: 23.07.2020 EPLAN 5.70 ePlan electric P8 2.7 ePlan electric P8 2.9 EPLAN Electric P8 2022
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erstellt am: 29. Apr. 2022 08:11 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für JohnSmithJohn
Ich kann dir auch nur empfehlen die AS NZS 3000 zu beschaffen. 415V 50Hz Ob du deine Zuleitung 4-Adrig oder 5-Adrig ausführen kannst sollte dir der Kunde sagen. Liegt ja sicher auch an deiner gesamt Leistung. Je nach größe deiner Anlage fordern die das alle Leistungsabgänge in einem separaten "MCC" Schrank sind. Siehe Bild Ich kenne es aus Australien nur so dass du vor jedem Leistungsverbraucher (Motor, Heizung, Steckdosen...) einen abschließbaren "Reparaturschalter" bauen musst. (Die Steckdosen sind anders als bei uns vielleicht auch wichtig für die "Maintenance Steckdose") Siehe Bild Ich würde auch die Verdrahtungsfarben mal abklären und natürlich die Querschnitte mit der Umgebungstemperatur berücksichtigen. Könnte etwas wärmer sein als bei uns. Je nach dem in welcher Industrie arbeitest musst du eventuell alle Kabel die im Feld verlaufen in einen Schutzschlauch legen oder stahlarmiert ausführen. Falls du Hydraulik hast und dort ein Hydrauliktank mit einem gewissen Volumen an Öl vorhanden ist, musst du wahrscheinlich eine Feuerlöscheinrichtung einbauen. Hier würde ich mal nachfragen ob der Kunde dafür eventuell ein "Übergeordnetes System" hat. Und wie immer in angelsächsischen Märkten, spar nicht mit Warnhinweisen und Abdeckungen.
Achso, eine Risikobeurteilung nach EN 13849 wird eventuell nicht akzeptiert, solltest du auch mal abklären. Die wollen lieber SIL als PL Australien macht immer wider Spaß PS. Alle Erfahrungen aus der Bergbau Branche
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JohnSmithJohn Mitglied
Beiträge: 32 Registriert: 06.04.2022 EPLAN Education 2.9 SP1 (x64) TIA Portal V15.1 SIMATIC Manager (Version 5.6) Visual Studio 2019
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erstellt am: 01. Mai. 2022 20:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Ich habe die Vermutung, dass mein Vorgänger nichts davon wusste und einfach mal drauflos konstruiert hat. Ich habe bis jetzt einen Teil ergänzt und den Rest soll ich kontrollieren bzw. verbessern. Ich bin mir zu 1000% sicher, dass keiner von uns hier diese Norm je gesehen hat. Die Bauteile wurden bereits bestellt und die Schränke werden bald gebaut. Das soll alles bald auf einen Schiff. Jetzt wärs für mich wichtig zu wissen, ob unsere Normen aus irgendeinem Grund trotzdem Anwendung gefunden haben. z.B. die DIN EN 60204 Elktrische Ausrüstung von Maschinen. Risikobeurteilung ist nicht mein Teil, dass wird denke ich mal der mech. Konstrukteur machen. Bevor ich als fotgeschrittener Anfänger jetzt bei den Großen anecke, muss ich sicher sein, dass diese Normen zu 100% gebraucht werden . Jemand muss sich doch vor mir schon darüber Gedanken gemacht haben. Wie kann ein Projekt soweit fortschreiten, ohne das Jemandem etwas auffällt. Kann es sein, dass der Betreiber der Anlage, die Maschine so kauft und Anpassungen durchführt bzw. auf eigene Gefahr in dieser orginal Form betreibt? Die Maschinen bei uns sind Katalogware mit oder ohne Anpassungen/Erweiterungen. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
EPLAN kurz erklärt Mitglied Elektrokonstrukteur
Beiträge: 417 Registriert: 23.07.2020 EPLAN 5.70 ePlan electric P8 2.7 ePlan electric P8 2.9 EPLAN Electric P8 2022
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erstellt am: 03. Mai. 2022 08:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für JohnSmithJohn
Ist natürlich im nachhinein alles etwas schwierig. Ich würde vielleicht erstmal vorne anfangen und den Vertrag lesen. Eventuell wurden dort Dinge auch vereinbart. Z.B. welche Normen eingehalten werden müssen/sollen, wer sich um den Versand und die Verzollung kümmert und eventuell ja auch ein paar elektrische Informationen. (Anschlussspannung, Kabeltypen, Verdrahtungsfarben, Hersteller Liste,...) So wie ich die Australier kenne finden auch regelmäßig Besprechungen statt wo alles ordentlich protokolliert wird. Habt ihr eventuell einen "Projektleiter" bei euch und einen beim Kunden die sich austauschen? ------------------ YouTube Kanal "EPLAN kurz erklärt" Die größte EPLAN Community auf Discord EPLAN Community Kennst du schon skemdit, DER PDF Editor für Stromlaufpläne inkl. E/A check für deine SPS ohne Programmiersoftware Was skemdit alles kann Mein Webseite: control-panel-design.de Die EPLAN Grundlagen. Mit mehr als 40 Videos gibt´s hier EPLAN Grundlagen Playlist Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
JohnSmithJohn Mitglied
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erstellt am: 04. Mai. 2022 21:03 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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EPLAN kurz erklärt Mitglied Elektrokonstrukteur
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erstellt am: 05. Mai. 2022 08:22 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für JohnSmithJohn
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JohnSmithJohn Mitglied
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erstellt am: 05. Mai. 2022 15:25 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Ja hast Recht. Ich will jetzt die Leute nur nicht provozieren. Ich mach mal das was mir gesagt wurde. Wenns nicht passt sollen die dafür gerade stehen. Eine Sache würde mich aber interessieren. Was passiert wenn ein Schaden etnsteht? Angenommen es würden die Normen nicht passen oder sonst etwas. Wer wird für schuldig erklärt? Maschinenbauer, Konstruktuer, Betreiber, Hersteller, Inverkehrbringer, Projektleiter...?
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