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Autor
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Thema: Schalldämmung - welches Material? (4426 mal gelesen)
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26122 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 28. Aug. 2012 12:02 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Freunde, Habe hier ein Projekt, wo es um Schalldämmung einer Verladestation geht. Konkret: Es rumpelt Sand und Schotter zuerst von einem Sieb mit grossem Getöse in einen Silo aus Stahlblech, und dann portionsweise mit ebensolchem Getöse auf die Ladefläche eines LKW. Derzeit ist das Ganze nur mit einer einschaligen Blechhaut (Trapezblech) abgedeckt. Nun soll das Ganze mit einer wesentlich effizienteren Schallschutzhaube ausgerüstet werden. Kundenseitig gedacht ist an ein Sandwichpaneel-System (Stahlblech-PUschaum-Stahlblech), ca. 60 oder 80mm dick, das scheint an einer entfernt ähnlichen Anlage ganz gut zu wirken. Ich vermute nun, dass es noch besser wäre, die Innenflächen dieser Verkleidung irgendwie schallschluckend auszukleiden. - Welches Material wäre da wohl geeignet? (soll preisgünstig sein, es geht um grosse Flächen) - Hat da Jemand hier einschlägige Erfahrungen?
------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5174 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 28. Aug. 2012 13:09 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Hallo Leo, ist das Trapezblech oder Akustikblech. Schallwellen liegen im Bereich 4 bis 5 cm, in diesem Bereich funktioniert das Schallschlucken auch am besten. ( Eierkarton ) Wenn es billig sein soll, nimm Akustikblech 2 Lagen hintereinander. Nur wenn der Rahmen dann aus Stahl anfängt zu schwingen, kann es schief gehen. Diese Sandwich-Paneels wirken natürlich auch, was die kosten weiß ich aber nicht. Wie sie wirken, müsste ich testen, habe eine Baustelle der Bahn in der Nähe da liegt das Zeug massenweise herum. ------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Fyodor Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing.(FH) Maschinenbau
Beiträge: 2669 Registriert: 15.03.2005
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erstellt am: 28. Aug. 2012 13:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Allgemein nimmt man zur Schalldämmung möglichst weiche, schwere "Bleche". Z.B. dicke Gummimatten oder Bleibleche wären ideal, funktionieren aber nicht immer. Stahlblech nimmt man am besten möglichst dünn, und klebt auf die Außenseite sogenannte "Anti-drön-Matten", im Prinzip weiche Bitumen-Platten, wie man sie aus dem Auto kennt. Dadurch verhindert man ein starkes Schwingen und damit eine Weitergabe des Schalls. Anschließend brauchst Du einen offenzelligen Schaumstoff, in dem sich die Wellen totlaufen müssen. Hier gilt NICHT "viel hilft viel". Die Dicke muß auf die zu dämpfende Frequenz abgestimmt werden. Ich habe leider kein Buch mehr, in dem die Auslegung beschrieben ist. ------------------ Cheers, Jochen Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26122 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 28. Aug. 2012 15:50 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Danke freunde, Sofort beim Lesen Eurer Antworten hat ein klick gemacht <G> Es gibt ja tatsächlich die Sandwichplatten auch in Akustik-Ausführung, also einseitig mit Lochblech (und im Inneren dann Mineralwolle, wird auch als Feuerschutz verwendet). Diese Akustikplatten erreichen theoret. bis 37dB, die normalen Sandwichplatten bis 25dB, und einschaliges Stahlblech ca. 10dB (wenn ich mich recht erinnere). Na da liegt die Lösung schon klar sichtbar da - Danke! ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5174 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 28. Aug. 2012 16:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Hallo Leo, habe mich oben nicht ganz deutlich ausgedrückt. Man kann Schall reflektieren, das geht am besten mit einer glatten, dicken und schweren Betonwand. Das ist aber das Sankt Floriansprinzip. Man kann Schall schlucken, das ist das intelligentere Prinzip. Das geht mit den genannten Methoden. Wichtig ist dabei, daß alles geschlossen ist. Eine Schallschutzwand bei der man durchschauen kann taugt nicht viel.
------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26122 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 28. Aug. 2012 16:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Klaus, Hab Dich, glaub ich, ganz genau verstanden. Der Kundenseitige Vorschlag hätte bedeutet, dass ein guter Teil der Schallwellen an der Innenseite der Schallschutzwand reflektiert würde, und da im Hintergrund eine Felswand "lauert" wäre der Schall wieder nach vorne, seitlich und oben abgestrahlt worden (allseitig dicht machen kann man den Schallschutz nicht). Das waren meine Bedenken, die Du stakr bestätigt hast. Mit einer innen schallschluckend ausgerüsteten Verkleidung wird dieses innenseitige Reflektieren unterbunden - genau darauf wolltest Du ja hinaus. Und mit den Akustik-Ausführungen solcher Paneele wird das punktgenau erreicht. Gefällt mir bestens! ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ledock Mitglied Dipl. Ing. Maschinenbau
Beiträge: 509 Registriert: 12.11.2004
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erstellt am: 28. Aug. 2012 17:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
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Doc Snyder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
Beiträge: 13408 Registriert: 02.04.2004 PDSU-2013-SP1.1 W7pro64-SP1 F-Secure-Int.-Sec.2012 Dell-M4600 2,13GHz 8GB Quadro2000M 15,4"1920x1080/24"1920x1200 MS-IntelliMouse-Optical SpacePilotClassic
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erstellt am: 28. Aug. 2012 21:21 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Hallo Leo, ich habe mal für einen Dir auch sehr gut bekannten Hund , äh, Herrn eine Schalldämmkabine konstruiert, dazu haben wir so Platten aus Schaumgummi gefunden, mit denen die ansonsten aus einfachem Blech bestehenden Wände von innen beklebt wurden. Die kamen von der genannten Firma und werden auch im Motorraum von Jachten und Reisebussen verwendet. Der Kunde sagt, dass es sehr gut funktioniert. Diese Platten sind mit Folie überzogen, so dass sich kein Staub daran festsetzen kann und auch kein Diesel hineinsickern kann. ------------------ Roland www.Das-Entwicklungsbuero.de It's not the hammer - it's the way you hit! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ckoenig Mitglied Projektmensch
Beiträge: 58 Registriert: 24.01.2012
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erstellt am: 29. Aug. 2012 08:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
hi, hier mal mein Senf: ich würde aus Kostengründen einfache eps-Platten (Styropor) vorschlagen. die bestehen ja auch aus fast 100% Luft und und in den eps-Perlen läuft sich der Schall bestimmt ähnlich gut tot. billig gibts das Zeug bei Dämmungsherstellern. ------------------ MfG König Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5174 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 29. Aug. 2012 08:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
EPS steht für Expandiertes Polystyrol. Das würde ich nicht nehmen, weil das schon von natur aus viel Krach macht. Man muß nur 2 Teile aufeinanderknallen. Man kann auch an die Isolierung einer Hauswand klopfen. Wie oben schon erwähnt gibt es bei dem üblichen PU Schaum ( Polyurethan ) offenzelligen- und geschlossenzelligen Schaum. EPS ist fast immer geschlossenzellig. ------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26122 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 29. Aug. 2012 09:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
EPS würde ich aus verschiedenen Gründen (u.A. Feuerschutz und allgemeine Robustheit) nicht nehmen. Um die Situation ein bisserl umgangssprachlich zu beschreiben: Da donnern alljährlich 8000 LKW-Fuhren Schotter und Bruchsteine (bis ca. 10cm-Körnung) durch, es springen auch fallweise Steine raus und knallen gegen Stahlbau, Einbauten, Gerüste, und letztlich auch gegen die Schallschutzverkleidung. Am Boden unter der Anlage werden regelmässig mit dem grossen Radlader zu Schlamm gewordener Staub, Sand und Steine weggeräumt. Also, Innenverkleidungen mit der Fragilität von Styropor o.Ä. würden rasch "verdunsten". ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ckoenig Mitglied Projektmensch
Beiträge: 58 Registriert: 24.01.2012
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erstellt am: 29. Aug. 2012 09:27 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
hi, ich weis doch, wofür eps steht ! ich dachte, es sollten zwei Bleche verwendet werden, zwischen denen schalldämmung liegt. und eben da war ich der Meinung, dass eps oder auch epp (wenns stabiler sein soll) möglich wäre. Beides lässt sich ja auf 15 - 20g/l aufschäumen und wäre somit sehr sehr luftig hab grad deinen Beitrag vor mir gesehen: EPS gibts auch schwer entflammbar (für PKWs) so, nachdem ich eine Lanze für die Schäumindustrie brach, folge ich wieder dem Tagesgeschäft. ------------------ MfG König [Diese Nachricht wurde von ckoenig am 29. Aug. 2012 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
michel384 Mitglied
Beiträge: 48 Registriert: 04.12.2009 Windows XP x64 SWX 2009 x64 SP4.1 DB Works R11
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erstellt am: 29. Aug. 2012 10:50 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Hallo, ich hänge mich einfach mal an diesen Beitrag ran. Ich bräuchte eine Schalldämmmatte für Ultraschall im Bereich 4 bis 5MHz Aufgabe ist die Reduktion des Schalls, der von einer Metallfläche reflektiert wird. Die Matte soll etwa 3mm dick sein und möglichst offenporig. Die Abmessungen betragen etwa 100x200mm² Welches Material wäre da zu empfehlen? Ich habe an "Moosgummi" gedacht, weiß aber nicht, wie gut das wirkt. Gibt es offenporiges Material mit glatter Oberfläche? Bisher verwenden wir massives Polyurethan. Gruß Michael [Diese Nachricht wurde von michel384 am 29. Aug. 2012 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5174 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 29. Aug. 2012 13:01 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
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pepper4two Mitglied
Beiträge: 1133 Registriert: 30.11.2003
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erstellt am: 29. Aug. 2012 13:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Hallo Klaus, das Zeug das du empfohlen hast dämmt sicher gut aber wenn du mal auf die Brandschutzklassifizierung schaust, dann würdest du sicher von der Verwendung in einer Maschine absehen, das brennt wie die Feuerwehr.... Besser ist nach meiner Meinung wenn man sich nach einem Melaminschaumstoff um schaut, die gibt es auch in schwerer Ausführung und die sind bei Wärme oder Brand unbedenklich. Beste Grüße Matthias ------------------ Nihil Ex Nihilo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5174 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 29. Aug. 2012 14:03 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Hallo Mathias, das stimmt schon. Aus Wikipedia: " Melaminharzschaum (Handelsname Basotect (BASF)[8]) verwendet man als nichtbrennbares Polstermaterial in Flugzeug- und Kinositzen und als akustischen Absorber. Melaminharzschaum-Platten an Wänden und/oder Decken absorbieren Schallwellen ... " Aber man kann jeden Kunststoff mit Flammschutzmitteln ausrüsten. Die Brennbarkeit ist bei Styropor ein größeres Problem, weil das auch noch mit Pentan aufgeblasen wird. ------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ckoenig Mitglied Projektmensch
Beiträge: 58 Registriert: 24.01.2012
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erstellt am: 29. Aug. 2012 14:13 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Zitat: Original erstellt von N.Lesch: ... Die Brennbarkeit ist bei Styropor ein größeres Problem, weil das auch noch mit Pentan aufgeblasen wird. [/i]
hmm... das entweicht doch aber. schon kurz nach der Herstellung spricht man von wenigen Prozent Restpentan. und später isses einfach weg ! Deshalb ist's auch im Automobilbereich (Sonnenblenden und lackierte Einparkhilfen ) zu finden. ------------------ MfG König Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |