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Hallo an Alle,

ich habe jetzt mal wieder ein kniffliges Thema:

In einer Session kostruiere ich mehrere Blechteile, die aber nicht in einer Ebene liegen.
Für den Laserschneider möchte ich die aber alle in eine Ebene legen und ihm eine DXF ausgeben.

Klar kann ich ein Assembly machen und jedes Teil einzeln picken, legen und schieben.

Aber vielleicht gibt es da ja eine bessere Methode?

Vielen Dank und Grüße
Joachim

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Hallo Joachim,

ohne den Supportern von Alibre vorgreifen zu wollen hier mein Tipp bzgl. des Workflows bei der Ausgabe von Blechteilkonturen:

Vorab ne kurze Info zu meinem Hintergrund
Mit Alibre Design werden bei uns (und von mir) An- und Aufbaugeräte für Kommunalfahrzeuge projektiert und bis zur Serienreife durchkonstruiert.
Wir haben relativ häufig Biege- und Brennteile mit Blechdicken bis max. 15 mm.
Die Blechteile sind oft auch Bestandteile größerer Schweißbaugruppen.
Blechteile fertigen wir nicht selbst sondern arbeiten mit mehreren Lohnfertigern zusammen.
In aller Regel konstruiere ich nach der Bottom-Up Methode nach eigenen Handskizzen zur Vorüberlegung.
Das letzte Projekt bestand aus 168 Einzelteilen in 62 Baugruppen (Schweißteile werden intern als Baugruppe, extern als ein Teil geführt) mit ca. 50 reinen Blechteilen und 35 Blechbiegeteilen (Restliche Teile sind Profile oder Kaufteile).

Zum Workflow bei reinen Brennteilen:
Unter reinen Brennteilen fasse ich alle Teile zusammen, die, i.d.R. mit dem Laser, nur ausgeschnitten werden müssen, also eigentlich reine 2d Teile sind.
Reine Blechteile konstruiere und detailiere ich in 3d und mache die Funktionsprüfung durch Einbau in die Baugruppen- oder Gesamtassembly.
Erst nach der Funktionsprüfung und Freigabe der Baugruppe oder des Gesamtprojekts werden die Fertigungsunterlagen erstellt. Bei reinen Blechteilen bestehen die Fertigungsunterlagen aus:
- Fertigungszeichnung Blechteil (vollständig bemaßt und tolleriert)
- dxf-Zeichnung mit Teilekontur im Maßstab 1 : 1
Beides erhält der Lohnfertiger zusammen mit der Bestellung/Bestellanfrage zur Kalkulation/Fertigung per E-Mail.
Nach der Fertigungsfreigabe exportiere ich die Gesamtstückliste der obersten Baugruppe (komplettes Gerät) nach Excel. Dort fasse ich die Blechteile gleicher Blechdicke mit per Sortierung (die Blechdicke wird für jedes Teil in das "Info/Bemerkungsfeld" der Teiledaten eingegeben) in einer extra Liste zusammen. Diese Liste ist meine "ToDo"-Liste für die Zeichnungserstellung.
Zuerst erstelle ich für jedes Teil die detaillierte Fertigungszeichnung. Danach werden die Konturdateien erstellt.
Dazu habe ich mir eine spezielle Zeichnungsvorlage angelegt. Diese Vorlage ist ein leeres Zeichenblatt mit Blattmaßtab 1:1 und den Abmessungen 1500 x 1500 mm und einem Konturlayer, einem Layer für die Mittellinien und einem Layer für die Beschriftung. Für jede Blechdicke lege ich eine Zeichnung mit diesem Layer an. Die Konturen der einzelnen Blechteile lege ich mit Hilfe einer Zeichnungsansicht in die Zeichnungsdatei für die jeweilige Blechdicke ab, d.h. für jedes Blechteil wird die Draufsicht im Blattmaßstab (1:1) beliebig auf dem Zeichnungsblatt platziert. Jedes Blechteil erhält dann mit einer brennfähigen Schrift eine Kennzeichnung durch unsere Teilenummer.
Die fertigen Blechteilzeichnungen exportiere ich ins dxf-Format und schicke sie mit den zugehörigen Fertigungszeichnungen an unsere Lohnfertiger.
Ein Ausdruck/odf der Blechteilzeichnungen in verkleinertem Maßstab hilft dem Fertiger, die Teile den abgelegten Konturen zuzuordnen.
Zusätzlich erhält der Fertiger eine Bestellung/Anfrage mit Angabe der benötigten Teileanzahlen
Die Fertiger importieren sich die kompletten dxf-Datei oder nur einzelne Teilekonturen in ihre Programmiersysteme, vervielfältigen sich die mehrfach vorhandenen Teile dort und platzieren sie entsprechend optimal auf ihren Tafeln. Für reine Blechteile ist dies IMHO das schnellste und sicherste vorgehen, auch bei größerer Anzahl von Brennteilen.

Bei Biegeteilen gehe ich, nach ein paar mißglückten Versuchen mit der Alibre-Abwicklungsfunktion, so vor, dass die Fertiger statt der Konturdaten des abgewickelten Blechteils in dxf das komplette 3d-Modell der Biegeteile erhalten. Diese können dann vom Fertiger selbst im Programmiersystem abgewickelt werden (unter Beachtung der jeweils aktuellen Maschinenparameter). Auch die Blechbiegeteile sortiere ich mit Hilfe meiner "ToDo"-Liste per Unterverzeichnisse ich in Blechdickengruppen vor, so dass der Fertiger es beim importieren und abwickeln leichter hat.
Das Erstellen der Step-Dateien bei vielen Biegeteilen ist zwar recht aufwändig, kann aber, nach entsprechender Einlernphase, auch von einem meiner Leute erledigt werden.
Die "toDo"-Listen helfen dabei bei der Protokollierung der bereits erstellten Step-Dateien.

So das wäre mein Vorgehen in aller Kürze. Falls noch Fragen offen sind, einfach fragen und sollte jemand einen Tipp haben, der die Erstellung der Fertigungsunterlagen noch weiter beschleunigen könnte, so nehme ich diesen gerne auf.

mfg
Achim     

   

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Hallo Achim,

Klasse Beitrag!

Endlich kommt hier eine thematische Diskusion in "Gang"!
...und ganz im Gegenteil, Du greifst auf keinen Fall "Irgendjemandem" vor.
Bitte weiter so..

Beste Güße
Ralf

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www.alibre.info
       

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Klasse, Achim!

Zitat:

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Original erstellt von DerSumpfdrachen:

So das wäre mein Vorgehen in aller Kürze.

[/B]

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Wenn Du ausführlich wirst, haben wir Server down?!

Hoffentlich gibt es in Zukunft mehr solcher Beiträge, da hat uns das US-Forum doch was voraus.

MFG
Thomas

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Hallo Achim,

vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Deine Methode ist klar und einleuchtend, das werde ich gerne so übernehmen.
Welche Schrift nimmst Du als brennfähig?

Viele Grüße und Danke!!!

Joachim

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Hallo an alle,

danke für die Blumen (und die Us).
Keine Angst um den Server, ich kann mir höchstens eine Woche "Arbeiten auf Sparflamme" im Jahr leisten, deshalb dürfte es wegen mir nicht zum Servercrash kommen :-).
Als brennfähige Schrift benutze ich "IGES 1003", bin mir nicht sicher, aber ich glaube, das war eine freie Schriftart aus dem Netz.
Sobald ich nachher im Geschäft einlaufe, werd ich mal nachsehen, wo die Schrift herkam.

mfG
Achim

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Hallo in die Runde,

hab nochmal mit nem Laserprogrammierer eines unserer Fertiger gesprochen. Also die Teilenummern wird von Ihm jeweils als Gravur nachprogrammiert. Das Übernehmen einer Schrift aus der Bauteilkonturdatei würde wohl nur dann funktionieren, wenn Sie komplett durchgebrannt und nicht nur graviert werden soll?!?.
Hab ich so auch nicht gewußt, aber so lernt man immer wieder dazu.
MfG
Achim

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Hallo Achim & Joachim,

das es leider bei Alibre (noch) keine Möglichkeit gibt, Schriften zu übernehmen oder Etiketten auf Oberflächen zu legen, haben wir nach einer Lösung gesucht.
Erste Versuche mit Corel Schrifzeichen zu erzeugen und dann als DXF zu exportieren..., war umständlich und nicht immer erfolgreich.

Es gibt die Lösung von Alex Franke mit dem Text Import Wizard...
Auch hier gibt es häufig Probleme mit Überschneidungen ...

Im Moment arbeite ich mit einem 40,- € Tool von Cadkas, es nennt sich Schrift 2 DXF 2.0 und die enthaltenen TT Fonts können als DXF gespeichert werden und bereiten keine Probleme noch dem Import und anschließendem "Austragen oder Schneiden".

Natürlich ist diese Methode noch immer sehr umständlich aber evtl. eine Alternative.

Gruß Ralf

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www.alibre.info
   

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Hallo an Alle,

was auch sehr gut funktioniert ist mit Powerpoint eine Wordart zu erzeugen.
Ausgeben als PDF und mit PDFGrabber (kostenpflichtig aber viel gebraucht bei mir) nach DXF schreiben...

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