Hallo
Ich bin nur zufälig hier, habe auch kein Alibre (nur eine abgelaufene Demo), interessiere mich aber dafür und schau mich deshalb hier um. Ist aber auch egal, da die Vorgehensweise beim Übergeben von Zeichnungen an die Fertigung bei allem 3D-CADs die gleiche ist (ich arbeite mit Solidworks und Catia):
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dem 3D-Modell des Bauteils (das Du so auch schon erstellt hast) und dessen Zeichnung (die automatisch vom 3D-Teil in mehreren Ansichten abgeleitet wird).
Wenn Du Dein Bauteil also fertigen lassen willst, musst Du zuerst noch eine Zeichnung des Teiles erstellen. Dein Flansch scheint ein einfaches Teil zu sein, d.h Du erstellst eine Draufsicht, in der dann die Außenkonturen und Bohrungen zu sehen sind, und eine Seitenansicht, in der dann nur die Dicke zu sehen ist. Das hat der Vorposter mit dem Begriff "2D-Teil gemeint, ein Teil, das überall die gleiche Dicke hat. Dieses kann alleine durch die Draufsicht und die Angabe der Dicke beschrieben werden. Die Bearbeitung des Teiles kann also in 2 Dimensionen erfolgen und ist zur Laserbearbeitug geeignet.
Wenn Du das Teil nun lasern lassen willst, kannst Du diese Zeichnung als DXF speichern und übergeben. 3D-Modelle lassen sich nicht als DXF speichern, das dies ein 2D-Format ist (Grundsätzlich gibt es 3D-DXF, wird aber kaum verwendet und von Alibre wohl auch nicht untersützt).
So, jetzt mal angenommen, Dein Teil kann nicht durch Draufsicht und Dicke beschrieben werden, weil z.B. eine Fläche, wo die Bohrungen drin sind, gewölbt oder einfach nur abgesetzt ist. Dann hast Du in der zweiten Ansicht mehr Maße als nur die Dicke. Das Teil kann dann auch nicht mehr gelasert werden, sondern zumindest die gewölbte oder abgesetzte Fläche muß gefräst werden. Jetzt kannst Du zusätzlich zur Zeichnung dem Fertiger ein 3D-Modell mitgeben (Format z.B. step oder iges), das er in sein CAM-Programm einlesen und damit automatisch die Bahnen für den Fräser erstellen lassen kann.
Wenn jetzt eine Fläche merkwürdig gewölbt ist, ist die Übergabe als 3D-Format sogar die einzige Möglichkeit, die Fläche richtig zu fräsen. Wenn Du aber nur zwei verschiedene Höhen im Bauteil hast, lohnt der Aufwand mit dem 3D-Modell nicht, da der Fertiger ja nur die beiden verschiedenen Höhen eingeben muss (nennt sich auch 2,5-D).
Zusammengefasst:
Teil hat Kontur und eine Dicke: 2D-Bearbeitung möglich: Übergabe als Zeichnung im Format DXF.
Teil hat Kontur und mehrere Dicken oder Schrägen: 2,5-D Bearbeitung: Übergabe als Zeichnung im Format DXF mit zweiter Ansicht, in der die verschiednenen Höhen ersichtlich sind, zusätzlich evtl. 3D-Datei.
Teil hat eine kompliziert gewölbte Oberfläche (ich zitiere an dieser Stelle immer den Ladyshave...), die sich evtl. in Zeichnungsableitungen gar nicht beschreiben lässt: 3D-Modell nötig, um Fräserbahnen erstellen zu lassen, Zeichnung des Teiles ist aber oft trotzdem nötig, da diese weitergehende Infos zu Toleranzen und solchen Dingen enthält.
Gruß
Manuel
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