Servus Stefan,
ich würde Dir auf jedenfall empfehlen ein CAD-System nahes PDM zu verwenden. Gründe:
1. Die Schnittstelle zum CAD muss wesentlich komplexere Dinge verdauen als die Schnittstellen auf der anderen Seite des PDMs zum ERP oder sonstigen Datenbanken. Beim CAD kannst Du nie sagen was morgen kommt, da gibst es nicht nur normale Stücklistenstrukturen sondern auch noch Einzelteilabhängigkeiten von Baugruüüen (Interpartlinks) und sonstige Schweineren die den CAD-Programmiereren sonst noch einfallen. Beim ERP wird morgen auch nur die Bezeichnung zur Sachnummer oder ne Änderungsnummer durch gereicht. Bei Freigabe eines Doks im PDM wird meist ein neutral Format erzeugt und irgendwo ins ERP geworfen, diese Regel ist simple und statisch.
2. Vor der Schnittstelle zwischen CAD und PDM siitzen viele Konstrukterue. Die Schnittstelle zwischen PDM und ERP pflegt ein Admin. 5% Mehraufwand wegen besserer integration ins CAD bei 50 Konstrukteuren eingespart, da kannst Du Dir dafür 2Admins zur Pflege der Schnittstelle zum ERP leisten.
3. Das Argument der Doppeleingabe von Daten die wegfällt, wenn man als PDM das ERP nutzt hingt: Auch bei DokVerwaltung im ERP muss in den Verwaltungssatz eines Doks, die zugeordnete Sachnummer eingetippt oder ausgewählt werden.
4. Auf jedenfall ist ein PDM zu empfehlen bei dem die Dateinamen bei jeder Version/Revision unterschiedlich sind. Das PDM muss zwar dann beim Wechsel einer Version/Revision aktive die Links tauschen. Bei versionsneutralen Dateinamen wird in der Regel nur eine andere Datei vom Vault ins Arbeitsverzeichnis kopiert. Link tauschen folgt aber ganz simplen Regeln die sich leicht programmieren lassen und ist wesentlich flexibler. Du kannst verschiedene Versionen vergleichen, Baugruppenstrukturen dürfen in verschiedenen Bereichen von einem Teil verschiedene Versionen/Revisionen eines Bauteils haben. Traue auf keinem Fall den wunderschönen Versprechungen dass das PDM in die Baugruppen immer automatsich die aktuelsten Versioen/Revisionen verbaut. Das bleibt Handarbeit (zumindest zum Teil). Automatisch die neuset Version verbauen geht schon, ob aber die Links in der Baugruppe noch stimmen muss manuell geprüft werden. Egal ob versionsneutrale Dateinamen oder ob der Link aktiv getauscht wurde.
5. Schaue auf jedenfall ob das PDM-System SolidEdge Versionswechsel aktiv unterstütz. OpenSave!!!! Wenn die alte SE-ASM Dateien vor Version 16 in V17 oder V18 öffnest dauert dies bei großen Baugruppen teilweise sehr lange. Machst Du einen OpenSave auf die SE-Dateien dauert das Öfnnen der Baugruppen teilweise um den Faktor 10 weniger. Wenn OpenSave nicht unterstützt wird, wirst Du nie in den Genuss des Performanceschubes kommen. Dem PDM-Systemhersteller nicht glauben dass er einen OpenSave bei Bedarf anbieten kann, sondern sich das Ganze zeigen lassen. Ich kenne bisher kein PDM das einen OpenSave unterstützt. Wir haben uns den selbst programmiert.
6. Beim Testen vorallem die für PDM-Systeme kritischen SE-Funktionen Interpartlinks (XpressRoute-Rohre, Teilefamilien, Divided Parts, ASM gesteuerte Part Features, Interpartkopie von Flächen, einbezogene Kanten, ...) ASM-Familien, nachträgliches Einpflegen von Daten die von extern kommen, ... achten.
Jürgen
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115*SEV17SR11, 5*SEV18SR5, 2*SEV19.00.00.45
[Diese Nachricht wurde von Jürgen Niesner am 16. Mai. 2006 editiert.]
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