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Autor
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Thema: Gedanken zum Alu- bzw. Kunststoff- Guß (4387 mal gelesen)
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highway45 Moderator Bastler mit Diplom
Beiträge: 6377 Registriert: 14.12.2004 SolidDesigner-20.5.0 + PhoenixPDM-11 + Solidworks-2023 + PE8 + Blender
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erstellt am: 11. Dez. 2005 12:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Wenn die Kleinste Sonntags morgens um halb sechs schon rumnervt, schweifen die Gedanken schon mal ab. Ich überleg den ganzen morgen schon, ob es möglich ist, ein Modell in ein anderes hineinzufräsen. Also nicht subtrahieren, sondern reinfahren. Wir haben öfters mal ein Gußteil zu entwerfen und da machen wir manchmal auch Entwürfe zum Werkzeug. Nun kann ich ja das Teil innerhalb eines Blockes subtrahieren und dann den Block durchschneiden, aber dann hab ich zig abgeschnittene Teile, die ich wieder sinnvoll zusammenpuzzeln muß. Einfacher wäre es, ich könnte das Teil erstmal in die eine Hälfte des Blockes hineinfräsen, so als ob es heiß wär und ich es auf ein Stück Butter leg. Dann die andere Hälfte und dann wäre auch das Festlegen der Trennlinie einfacher. Versteht ihr was ich meine ? Oder denke ich da völlig quer ? [PS] Rolf's Nachwuchs ------------------ Matthias Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Jonischkeit Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Freiberuflicher Ingenieurdienstleister (CSWP)
Beiträge: 2661 Registriert: 29.07.2003
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erstellt am: 11. Dez. 2005 21:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für highway45
Hallo Matthias, ich kenne leider keine Funktion, wie du es beschrieben hast (weder SWX noch OSD). Sollte es trotzdem so etwas geben, würde diese Funktion alle Hinterschnitte wegbügeln, und deine Form wäre fehlerhaft. Aber wieso zerfällt dein Block in viele Teile? Wenn du ein entformbares Teil hast und entlang der Trennline schneidest sollten es genau 2 Teile sein, nicht mehr. Das echte Werkzeug ist dann zwar etwas anders aufgebaut, aber die formgebenden Flächen könnten über zwei Hälften beschrieben werden. Zudem ist die Formtrennung selten eben wie "Butter", in der Regel gibt es Trennungssprünge. Ich ziehe alle OSD-Formteile in SWX (da kenne ich mich besser aus), und da gibt es Formschrägenanalyse im bezug auf eine Fläche oder Ebene als Standardfunktion (siehe Bild). Ich hab mal eine verrückte Kartoffel als Beispiel skizziert. Rot entspricht einer Formschräge negativ kleiner als ein gewählter Grenzwert (z.B. Auswerferseite), Grün entspricht größer als Grenzwert, und Gelb sind die Schrägen zwischen positiven und negtivem Grenzwert, i.d.R sind das Flächen wo die Formschräge vergessen wurde. Mit dem Cursor kann ich auf jede Stelle fahren, und die dort aktuelle Formschräge als Zahlenwert ablesen. Weiterhin kann ich von dieser Ebene eine Silhouette projezieren, die dann den exakten Übergang zwischen positiver und negativer Schräge markiert, meine Trennlinie im Werkzeug. Gibt es solche Hilfen eigentlich in OSD auch und ich kenne die noch nicht? Damit könntest auch du die Trennlinien sehr schnell finden, falls es so etwas gibt. Viele Grüße Michael
[Diese Nachricht wurde von Jonischkeit am 11. Dez. 2005 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Allenbach Rolf Mitglied Techniker HF Maschinenbau
Beiträge: 817 Registriert: 15.09.2004 CoCreate Modeling 17.0 CoCreate Drafting 17.0 CoCreate Model Manager 17.0 WinXPro
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erstellt am: 12. Dez. 2005 07:57 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für highway45
Morgen Matthias, erst mal danke für die Werbung Ich hab in der letzten Zeit auch ziemlich viele Guss- und Tiefziehteile gezeichnet. Ich komm da eigentlich gut zurecht. Extrudieren auf Teil ist zum Beispiel recht praktisch. Kannst ja mal versuchen, eine Kopie des Gussteils zu machen und da dann bis zur Hälfte gerade Flächen (WZ-Trennung) dran zu machen. Anschliessend kannst du die erste Werkzeugshälfte mit Extrudieren auf Teil erstellen. Ist halt immer ein wenig von der Form des Teils abhängig. Gruss
Rolf
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highway45 Moderator Bastler mit Diplom
Beiträge: 6377 Registriert: 14.12.2004 SolidDesigner-20.5.0 + PhoenixPDM-11 + Solidworks-2023 + PE8 + Blender
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erstellt am: 12. Dez. 2005 07:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Michael, vielen Dank, daß Du Dir soviel Mühe mit der Frage gemacht hast !!! Und das am Sonntag... Hinterschnitte wären natürlich noch nachzukonstruieren bei meiner Methode. Und auch die Trennungssprünge müßte ich mir noch separat erarbeiten. So ein schönes Formschrägen-Analyse-Werkzeug ist genau das, was fehlt ! Z.B. bei Deiner verrückten Kartoffel könnte ich die Trennlinie nur ermitteln, wenn ich das Teil auch selbst konstruiert hätte und die Randbedingungen kennen würde. Oder eben durch meine Butter-Methode: wenn es in einen Block reinschmilzt, würden ab einer gewissen Tiefe nur noch waagerechte Wände entstehen. Ich bin Laie, was die Gestaltung solcher Werkzeuge betrifft, aber oft muß man schon beim konstruieren überlegen, wie ein Teil entformbar ist und das ist mit der Block-Durchschneid-Methode schon ziemlich unhandlich. Kann ja sein, daß es im OSDM noch andere Möglichkeiten gibt, bin ich jedoch noch nicht drauf gestoßen... Mal sehen, was die anderen sagen. ------------------ Matthias Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
highway45 Moderator Bastler mit Diplom
Beiträge: 6377 Registriert: 14.12.2004 SolidDesigner-20.5.0 + PhoenixPDM-11 + Solidworks-2023 + PE8 + Blender
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erstellt am: 12. Dez. 2005 08:04 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Moin Rolf ! Da haben sich unsere Beiträge grad überschnitten... Klar kommt es auf die Teile an, die meisten Sachen sind ja auch kein Problem. Aber sieh Dir mal Michaels Kartoffel an. Also ich könnte die Trennlinie da nicht so ohne weiteres festlegen. ------------------ Matthias Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Dorothea Mitglied
Beiträge: 242 Registriert: 22.11.2001
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erstellt am: 12. Dez. 2005 08:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für highway45
Zitat: So ein schönes Formschrägen-Analyse-Werkzeug ist genau das, was fehlt !
Im Menue '3D Aendern' gibt es im Bereich 'Werkzeuge' die 'Bezugsanalyse'. Man kann sowohl ganze Teile als auch Flaechenlisten analysieren in bezug auf eine Auszugsrichtung. Ein Farbcode stellt die tatsaechlichen Winkel da. Mit dem Kommando kann man dann auch Silhouetten aufpraegen und kritische Flaechen (Hinterschnitte) extra farbig darstellen. Diese Funktion gibt es auch schon in Version 11.65 Gruss Dorothea
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Hartmuth Mitglied CAD-Support
Beiträge: 1241 Registriert: 07.04.2001
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erstellt am: 12. Dez. 2005 08:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für highway45
Die von Michael beschriebenen Funktionen gibt es im OSD-M fast in identischer Form: Bezugsanalyse im Teilemenü zum Anzeigen der Hinterschneidungen. Silhouette in Bearbeiten zum Trennungsaufprägen. Die "Butter-Funktion" gibt es zwar nicht direkt. Aber im Mold-Design (Bestandteil von Advanced Design) gibt es die Funktion "Ausmagern", mit der man sich zumindest für die inneren Kerne etwas in der Richtung basteln könnte. ------------------ Grüße Hartmuth
PS: Heute morgen ist ja ordentlich was los im Forum. Dorothea war schneller.
[Diese Nachricht wurde von Hartmuth am 12. Dez. 2005 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hartmuth Mitglied CAD-Support
Beiträge: 1241 Registriert: 07.04.2001
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erstellt am: 12. Dez. 2005 08:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für highway45
Noch ein Nachtrag für Highway45: Überhaupt und sowieso gibt es da im Mold Design ein paar wirklich brauchbare Werkzeuge, die den geplagten Konstrukteur das Erzeugen der Werkzeugtrennungen schon sehr erleichtern können. (Siehe Bild) Vieleicht solltest Du eine Testlizenz für Advanced Design besorgen und dir die Funktionen mal intensiver anschauen. Die Kosten der Zusatzlizenz sind für die meisten Werkzeugkonstrukteure eine wirklich sinnvolle Investition. ------------------ Grüße Hartmuth [Diese Nachricht wurde von Hartmuth am 12. Dez. 2005 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
highway45 Moderator Bastler mit Diplom
Beiträge: 6377 Registriert: 14.12.2004 SolidDesigner-20.5.0 + PhoenixPDM-11 + Solidworks-2023 + PE8 + Blender
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erstellt am: 12. Dez. 2005 08:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zitat: Original erstellt von Dorothea: Im Menue '3D Aendern' gibt es im Bereich 'Werkzeuge' die 'Bezugsanalyse'...
Tschuldigung an alle, die sich deswegen an den Kopf gefasst haben. Kannte ich noch gar nicht. Die Mold-Anwendungen, das ist es was mir fehlt. Danke Hartmuth für die ausführliche Vorstellung ! Werde mal um eine Lizenz betteln gehen... Ihr seid ja echt super heute morgen !!! ------------------ Matthias Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Gerhard Deeg Ehrenmitglied V.I.P. h.c. i.R. Konstrukteur aus Leidenschaft
Beiträge: 2643 Registriert: 17.12.2000 CREO - OSD - OSM HP XW4400 - XW4600 Dell Inspiron 17E NVIDIA QUADRO FX1500 NVIDIA Quadro FX1800 HP Mini 210 2002sg WIN 7 Ultimate 32/64
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erstellt am: 12. Dez. 2005 10:03 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für highway45
Hallo Matthias, ich konstruiere nun schon seit 1995 Spritzgießwerkzeuge auf dem SolidDesigner und mein Vorgang ist folgender, und da werden mir bestimmt fast alle Zustimmen. 1. Das Teil bekommt wenn noch nicht vorhanden erst mal alle Entformungskonizitäten angebracht. Dabei wird bereits die innere und die äußere Formtrennung festgelegt. D.h. alle Radien weg, Schrägen ran und Radien wieder zurück. (Das ist der größte Aufwand an der gesamten Konstruktion). 2. Danach bekommt das Teil die entsprechende Schwindung verpasst, natürlich werden die Toleranzen berücksichtigt. (Zwischendurch wird immer wieder kontrolliert in der Bezugsanalyse ob auch alle Flächen die entsprechende Konizität haben und wo eine Fläche zylindrisch bleiben kann, bleigt diese eben so.) 3. Erst jetzt wird entlang der Trennlinie ein Quader entsprechend der Einsatzgröße modelliert und das Teil suptrahiert. Kerne und kleine Einsätze werden jetzt herausgeschnitten um einen sauberen Einsatz zu bekommen. 4. Das gleiche wird mit der anderen Seite gemacht und schon ist der Formeinsatz fertig. 5. Natürlich wird noch kontrolliert ob ein Schieber rein muß, wo die Kühlung gesetzt werden muß, ebenso die Verschraubung usw. die anderen zwingenden Arbeiten an deinem Formeinsatz wie Anbindung Angußkanal Auswerferbohrungen und was noch so rein kommen soll. Ob das im Schieber die Schrägbolzen oder Angußauswerfer, Rückholstifte (eventuell bei großen Werkzeugen in den Einsätzen). 6. Nun geht die Arbeit an den Formaufbau und das ist für jedes Teil wie auch die Formeinsätze eine neue Erfindung wo sich Firmen und Konstrukteure austoben können. So das wäre ein kleiner Abriss einer Konstruktion vom Teil bis zur Form. Hilfreich ist für mich die Bezugsanalyse und auch das Modul wo bereits Formen verschiedener Hersteller abgelegt wurden. Mit dem Modul Formdesign habe ich mich noch nicht beschäftigt, soll aber speziell für Spritz- und Druckgießwerkzeuge sehr hilfreich sein. Gruß aus Berlin Gerhard Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
highway45 Moderator Bastler mit Diplom
Beiträge: 6377 Registriert: 14.12.2004 SolidDesigner-20.5.0 + PhoenixPDM-11 + Solidworks-2023 + PE8 + Blender
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erstellt am: 12. Dez. 2005 10:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Gerhard, auch Dir ein großes Dankeschön für die Ausführlichkeit Deiner Antwort. Ich sehe, das A und O ist die Bezugsanalyse. Damit habe ich eben mal in ein paar Minuten die Kartoffel konstruiert. Das Bild anbei (die Bildung des Hinterschnitts fehlt natürlich noch). Geht also ! Du als Werkzeugbauer brauchst die allgemeinen Verrundungen also gar nicht ? Nur die funktionsbedingten natürlich. Ich behalte ein Teil auch lieber scharfkantig und geb dann allgemein R0,2 oder so an. Spart ja auch Rechenzeit und reduziert die Datei-Größe. ------------------ Matthias Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hartmuth Mitglied CAD-Support
Beiträge: 1241 Registriert: 07.04.2001
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erstellt am: 12. Dez. 2005 11:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für highway45
Noch ein wenig Werbung für Mold Design: So wie von Gerhard beschrieben, werden es die meisten Werkzeugkonstrukteure mit allen gebräuchlicheren (oder mir bekannten) CAD-Systemen machen. Schwierig wird diese Vorgehensweise dann, wenn die zu erzeugenden Trennflächen nicht mehr paralell in eine (Schneid-)Richtung laufen oder durch "Wachsen lassen" von vorhandenen Flächen am Spitzteil erzeugt werden können. Damit kann man die Einsätze nicht so ohne weiteres auseinander schneiden. Der Ansatz von Mold Design zerlegt das Spritzteil in Flächen, die von auswerferseitigen- und düsenseitigen Einsätzen oder Schiebern gebracht werden. Zum Trennen der Einsätze werden Trennflächen nach außen gezogen. Das funktioniert auch bei komplexeren Freiformteilen und kann jederzeit mit der von Gerhard beschriebenen herkömlichen Subtraktionsmethode kombiniert werden, wenn es damit einfacher geht. ------------------ Grüße Hartmuth Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
highway45 Moderator Bastler mit Diplom
Beiträge: 6377 Registriert: 14.12.2004 SolidDesigner-20.5.0 + PhoenixPDM-11 + Solidworks-2023 + PE8 + Blender
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erstellt am: 13. Mai. 2008 12:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Kaum zu glauben, aber wir haben eine Lizenz für "Mold Design" bekommen ! Die Form zu bauen geht zwar nicht auf Knopfdruck, aber man erhält ein paar gute Hilfsmittel, um komplizierte Teile zu analysieren und als Negativ abzubilden. Zusätzlich ist das Modul "Surfacing" ganz hilfreich, weil man zuerst in "Mold Design" viel mit Flächen arbeitet. ------------------ CoCreate: Hilfeseite I FAQ I Hilfreiche Links Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |