Hallo,
SD hat im Bereich Formenbau folgende Vorteile:
1; Mit dem MoldDesignadvisor steht ein Zusatzmodul speziell für die Kunststoffteil-Entwicklung und den Formenbau zur Verfügung.
2; In der Formenkonstruktion ist es häufig nötig mit Volumenmodellen von Zulieferern zu arbeiten. (Spritzteile für die ein Werkzeug konstruiert werden muß.) Auf Grund der flexiblen nicht historien-basierenden Arbeitsweise funktioniert das besser als in jeden anderen mir bekannten CAD-System auf dem Markt.
3; Gegenüber SWX ist die Arbeit mit größeren Baugruppen wesentlich einfacher zu bewerkstelligen.
4; Zumindest die Formenbauer, mit denen ich bisher zu tun hatte, sind im Bezug auf Zeichnungen sehr eigen. So müssen z.B. Bemassungen funktionell passend für die jeweilige Fertigungstechnik bemasst sein.
Auch dabei hat SD gegenüber SWX prinzipielle Vorteile, weil die Zeichnungen zwar vom 3D-Modell abgeleitet werden, aber ansonsten komplett eigenständig behandelt werden. Nur die eigentiche Geometrie kommt aus dem 3D und kann nach den Ändern des Modells auch aktualisiert werden. Alle zusätzliche Zeichnungsinfos wie Bemassung, Texte usw. werden wie in einen reinen 2D-System manuell angebracht. Die dabei zur verfügung stehenden Möglichkeiten gehen weit über das hinaus was die meisten anderen 3D-Systeme bieten.
5; Sowohl exportierte Volumen oder Flächen als auch 2D-Geometrien sind bei SD qualitativ sehr gut zur weiteren Verwendung in CAM-Systemen geeignet.
Ein Nachteil von SD im Formenbaubereich ist die mangelnde Möglichkeit importierte beschädigte Flächenmodelle reparieren zu können.
Das gilt vor allen für den Import von Catia-Modellen, die zwecks unzureichender interner Genauigkeit (oft >0.01) nur schlecht zu importieren sind.
Das Problem betrifft aber meines Wissens nach SWX noch mehr als SD.
Andere Systeme (ProE, UG usw.) bieten deutlich mehr Reparaturmöglichkeiten.
Was SD betrifft lässt sich das Problem durch die vorhandene Catia-Direktschnittstelle in soweit entschärfen, dass damit praktisch kaum noch Reparaturarbeiten erforderlich sind, weil die Modelle überwiegend schon als Volumenmodelle eingelesen werden. Leider ist die Schnittstelle aber sehr teuer.
Zu SWX fallen mir im Formenbaubereich kaum Vorteile ein.
Die vorhandene Parametrik, die bei standardisierten Formaufbauten von Vorteil sein könnte, ist bei der Erstellung der konturgebenden Teile ehr lästig. Gut ist sie dann wenn man eventuelle spätere Konturänderungen schon absehen kann und seine Teile entsprechent aufbaut. Die Aufbauten an sich werden aber sowieso meist mit Normteilbibliotheken erzeugt. (z.B. Cadenas)
Im Freiformflächenbereich bietet SD auch mehr Möglichkeiten.
Ein Argument für SWX währe noch wenn man mit anderen zusammenarbeitet die ebenfalls SWX verwenden, (was ziemlich oft vorkommt) der Datenaustausch.
Grüsse
Hartmuth
[Diese Nachricht wurde von Hartmuth am 31. Oktober 2001 editiert.]
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