Soll nur der Messebesuch privat sein oder die Anschaffung von CAD-CAM-PDM für Privat?
Messebesuche zumn Thema CAM waren meist recht ernüchternd, da stand man dann schon mal eine Stunde am Messestand herum, mal wurde man mit Powerpoint-Folien "ruhiggestellt", der zuständige Mitarbeiter war grade an dem Tag nicht da....
So kam es, daß ich damals, als ich SWX (Solidcam hatte man man schon) ins Nest holte, nur noch wissen wollte, ob dieses Programmpaket auch Hintergrundbilder könne und der recht engagierte Mitarbeiter just diese Funktion dann minutenlang nicht fand.
CAM sieht sehr faszinierend aus, man sagt aber immer dieselben Routinesprüche auf, so daß man schon ein wenig drauf achten sollte, daß es Spaß macht (wie CAD auch).
Man sollte sich auch gut überlegen, was man will. Eine lose Kette von Insellösungen, die nervig werden kann, wenn nur kleine Änderungen am CAD-Modell gemacht wurden und wie das ins CAM kommt oder ob man eine wirklich durchgängige Kette bauen möchte, wo das CAM Modelländerungen mitmachen soll (mit Einschränkungen ähnlich Zeichnungsableitung natürlich), was dann weniger ein technisches, mehr aber ein organisatorisches Problem ist. Was nicht heissen soll, daß es nicht auch elegant geht, man also eine Konstruktion schlicht mit CTRL-C und CTRL-V am Stück kopiert, die Änderungen macht und das Ganze ohne Vault-Getue und Gechecke.
CAM sollte im Interesse der Kollisionskontrolle im Zusammenbau arbeiten können, also nicht nur in der Einzelteilumgebung.
Wenn Sie wirklich CAM im Auge haben, dann zuerst das aussuchen und dann ein PDM, das damit auch klarkommt. Und CAM wechselt man nicht so einfach wie CAD.
Als wir hier in der Firma und auch ich selbst (ca. 1999) ein CAM suchten, gingen wir schnell dazu über, uns im Internet zuerst die Kandidaten auszusuchen (heute wäre das z. B. die Forenliste von CAD.DE) und dann gezielt zu Präsentationen ("Workshops") bei Anwendern zu fahren, was ziemlich viel Fahrerei wurde und das immer einen ganzen Tag kostete.
In der Firma haben wir professionelle Dateiverwaltung, sie kam mit dem CAM nicht klar, was dieses zur Insellösung degradierte. Und diese Dateiverwaltung, so professionell sie sich heissen mag, verursacht zuallererst viel organisatorischen Aufwand. Ein PDM sollte also nicht in erster Linie eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für den Konstrukteur sein, sondern ihn unterstützen, auch dahingehend, daß er weniger Fehler macht. Und nicht nur ein paar werbewirksame Tabellen und Probleme schaffen, die man ohne PDM gar nicht hätte.
Daher auch ein Konzept überlegen, wie man das mit Varianten und Revisionen handhaben will. Wie Individualspannmittel nummernmäßig untergebracht werden sollen.
Bei den Preisen geht CAD dann im Rauschen unter, hier ein waches Auge, ob man gezwungen ist, jährlich ein Update zu machen. Für CAM halte ich ein Jahr für zu kurz, da sitzen hinten teure Werkzeugmaschinen und nicht ein Plotter mit ggf. etwas vergeudetem Papier. Experimentelle Datenverarbeitung (kurz EDV) an der Werkzeugmaschine ist nicht so ganz das Wahre.
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