| |
 | Online-Kurs: Grundlagen des 3D-Druck-Designs für Industrieingenieure , ein Kurs
|
Autor
|
Thema: Heizung erneuern-Wärmepumpe? (6923 mal gelesen)
|
Peterpaul Plauderprofi V.I.P. h.c. Mb Ing.

 Beiträge: 2236 Registriert: 09.09.2003 Nüscht
|
erstellt am: 21. Mrz. 2006 11:29 <-- editieren / zitieren -->
Hi, stell die Frage hier einfach mal im HE: Wer von Euch betreibt ne Wärmepumpe oder hat Infos dazu? Möchte mein Haus evtl. demnächst von Öl auf Wärmepumpe umstellen und bräuchte noch n paar Infos. - Was verbaucht Ihr so (Quadratmeter, Alter des Hauses) - Welche Art Wärmepumpe habt ihr? - Welchen Hersteller könnt Ihr empfehlen + wieso? - Funktioniert das Ganze auch bei Altbauten vernünftig (keine Fussbodenheizung-"normale Dämmung")? Hier dürfen Infos jeglicher Art reingestellt werden...bin gerade am Anfang meiner Infosammlung. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Dig15 Plauderprofi V.I.P. h.c. Dipl.-Ing. für Markscheidewesen und Geodäsie

 Beiträge: 6253 Registriert: 27.02.2003 DWG TrueView 2014
|
erstellt am: 21. Mrz. 2006 11:50 <-- editieren / zitieren -->
Hallo, es gibt ja verschiedene Arten der Wärmepumpen bzw. wo die Wärme "abgepumpt" wird. Stellt sich die Frage: Solar oder Erdwärme. Zur Erdwärme: Da gibt es die Möglichkeit des flächenhaften Wärmeentzuges im Boden. D.h., Du brauchst ein großes Grundstück. Weiterhin kommen Bohrungen zum einsatz. Die Bohrtiefe liegt so zw. 80...100m. In Sachsen ist bei tieferen Bohrungen das Bergamt mit einzubeziehen, da Erdwärme als Bodenschatz gilt. Bei den Bohrungen gibt es ein Standardverfahren. Dabei wird ein Wärmetransportmittel über Schläuche in das Bohrloch gepumt. erwärmt sich da und oben wird über einen Wärmetauscher die Wärme entzogen. Es ist mittlerweile ein effektiveres Verfahren auf dem Markt. Dabei läuft flüssiges Ammoniak an der Bohrlochwand hinunter, verdampft und steigt in der Bohrlochmitte wieder auf. Das Verfahren steckt noch in den Kinderschuhen, ist aber wesentlich effektiver. Bei allen Verfahren brauchst Du aber Niedrigenergieheizungen. Das sind vorrangig Fußboden- oder Wandheizungen. Es gibt aber auch Niedrigenergieheizkörper. Für Links muss ich erstmal suchen. So weit... Lutz ------------------ Glück Auf! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
EWcadmin Moderator Konstrukteur (Dipl.-Ing. Maschinenbau), CAD-/PDM-Admin.
 
 Beiträge: 195 Registriert: 27.10.2005
|
erstellt am: 21. Mrz. 2006 12:14 <-- editieren / zitieren -->
Hallo Peterpaul, erst mal auf die Schnelle zwei Internet-Adressen zum informieren: http://www.wasserwaermeluft.de/ http://www.haustechnikdialog.de/startseite.asp Ich selbst bin mit meiner Familie Mitte Dezember in mein neues Haus eingezogen. Das ist ein sogenanntes 2Liter-Plus-Haus von viebrockhaus. http://www.viebrockhaus.de/2lviebrockhaus.php?partner_url=&navig2=2lviebrockhaus Wir haben eine Erdwärmeheizung der Firma Nibe in Betrieb. Die Erdwärme wird über 2 Tiefenbohrungen á 56 Meter abgenommen. Zusätzlich wird noch die Abluft aus Badezimmern und Küche genutzt und per Wärmetauscher abgenommen. Bislang kann ich noch keine Aussagen treffen, wie hoch der Verbrauch ist. Ob sich das bei alten Häusern mit normaler Dämmung rentiert kann ich nicht sagen, das kommt auf den Einzelfall an. Wir haben Fußbodenheizung und eine extra starke Wärmedämmung. Frieren mussten wir diesen Winter nicht, im Gegenteil: ich bin ständig am bremsen. Aber man muss ert mal seine erfahrungen mit der Anlage machen um die besten Einstellungen rauszufinden. Was sich nicht rechnet (zumindest bei uns nicht) ist der gelichzeitige Betrieb einer Solaranlage und einer Erdwärmeanlage. Die Firma Nibe kommt aus Schweden und die Skandinavier haben jahrzehntelange Erfahrung auf diesem Gebiet. http://www.nibe.de/ Das wars fürs Erste. Wenn Du noch mehr Infos brauchst, versuche ich Sie Dir gerne zu geben. ------------------ Grüße aus OWL Thomas Das CAD.de-Team zur WM [Diese Nachricht wurde von EWcadmin am 21. Mrz. 2006 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
chr20 Mitglied Konstrukteur / Tool Designer
 
 Beiträge: 320 Registriert: 15.01.2003 SE ST NX 4.0.3.3 MP1 NX 6.0.2.8 Vericut 6.2
|
erstellt am: 21. Mrz. 2006 12:14 <-- editieren / zitieren -->
Grüß euch! Mich würd ja interessieren in welchen Verhältnis der Stromverbrauch zur Heizleistung steht? Nachteil einer Wärmepumpe ist halt auch der hohe Anschaffungspreis bzw. hätte ich auch Angst vor Defekten... kenne das nähmlich von Kühlanlagen und das is ja im Prinzip auch nix anderes. Anlage ca. 6 Jahre alt und ca. 6 Reperaturen... 4x neues Gas... Lufttrockner etc. etc.... ------------------ Gruß  Chris Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
EWcadmin Moderator Konstrukteur (Dipl.-Ing. Maschinenbau), CAD-/PDM-Admin.
 
 Beiträge: 195 Registriert: 27.10.2005
|
erstellt am: 21. Mrz. 2006 12:22 <-- editieren / zitieren -->
Zitat: Original erstellt von chr20: Grüß euch! Mich würd ja interessieren in welchen Verhältnis der Stromverbrauch zur Heizleistung steht? Nachteil einer Wärmepumpe ist halt auch der hohe Anschaffungspreis bzw. hätte ich auch Angst vor Defekten... kenne das nähmlich von Kühlanlagen und das is ja im Prinzip auch nix anderes. Anlage ca. 6 Jahre alt und ca. 6 Reperaturen... 4x neues Gas... Lufttrockner etc. etc....
Zum einen sollte man Qualitätkaufen und nicht billig. Das mal was kaputt geht, kommt immer mal vor. Da hilft ein Wartungsvertrag um Kosten zu sparen - auch wenn es auf den ersten Blick mehr kostet. Das Verhältnis vom Stromverbrauch zur Heizleistung kann man aus verschiedenen Infos aus dem Internet ablesen. Bei guten Anlagen ist das ein sehr gutes Verhältnis, jedenfalls wesentlich besser als bei Gas oder Öl. Du heizt ja schließlich nicht mit Strom, denn das wäre unverhältnismäßig teurer. Der Strom wird zum Betrieb der Wärmepumpe und der Steuerung gebraucht - also nix mit Heizung á la Tauchsieder oder Nachspeicherheizung. Das wäre dann ja auch Technik von vorvorgestern. Das solche Anlagen mit Strom heizen wie z.B. Tauchsieder oder Nachtspeicheröfen ist ein weit verbreiteter Irrtum.
------------------ Grüße aus OWL Thomas Das CAD.de-Team zur WM Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
chr20 Mitglied Konstrukteur / Tool Designer
 
 Beiträge: 320 Registriert: 15.01.2003 SE ST NX 4.0.3.3 MP1 NX 6.0.2.8 Vericut 6.2
|
erstellt am: 21. Mrz. 2006 12:50 <-- editieren / zitieren -->
|
lbcad Mitglied Dipl.-Ing. Maschinenbau und CAD-Trainer

 Beiträge: 10 Registriert: 15.02.2001
|
erstellt am: 21. Mrz. 2006 13:09 <-- editieren / zitieren -->
|
chr20 Mitglied Konstrukteur / Tool Designer
 
 Beiträge: 320 Registriert: 15.01.2003 SE ST NX 4.0.3.3 MP1 NX 6.0.2.8 Vericut 6.2
|
erstellt am: 21. Mrz. 2006 13:15 <-- editieren / zitieren -->
|
cad-illac Mitglied Ingenieur Versorgungstechnik

 Beiträge: 48 Registriert: 03.03.2004 ACAD 2000 Vlisp CATIA V5 R12 Windows 2000 Professional Windows 98
|
erstellt am: 21. Mrz. 2006 13:32 <-- editieren / zitieren -->
Zitat: Original erstellt von EWcadmin: ... Du heizt ja schließlich nicht mit Strom, denn das wäre unverhältnismäßig teurer. Der Strom wird zum Betrieb der Wärmepumpe und der Steuerung gebraucht - also nix mit Heizung á la Tauchsieder oder Nachspeicherheizung. Das wäre dann ja auch Technik von vorvorgestern. Das solche Anlagen mit Strom heizen wie z.B. Tauchsieder oder Nachtspeicheröfen ist ein weit verbreiteter Irrtum.
Leider Falsch, wie schon chr20 festgestellt hat, wird der Verdichter mit Strom betrieben. Als ganz grobe Faustregel gilt, dass das dreifache der Verdichteranschlußleistung auf der anderen Seite als Heizwärme zur Verfügung steht (Niedrigenerigiesystem mit Niedertemperatur voraussgesetzt). * OK, andere waren schneller * Ich habe mal bei einem Verdichterhersteller gearbeitet und hatte oft mit WP-Herstellern zu tun. In meinen Augen gibt es nur wenige Hersteller, die die Technik beherrschen. Bei einer Anfrage auf PM werde ich diese auch nennen. Mein Wissen ist zwar 5 Jahre alt, hat aber immer noch Gültigkeit. Ein Erdloch mit Ammoniak beschicken ist deswegen so effektiv, weil Ammoniak ein so tolles Kältemittel ist. Leider jedoch auch hoch giftig und hydrophil. Bei der kleinsten Leckage auf der Verdampferseite (Unterdruck), also im Erdloch, mischt sich direkt Wasser ins Kältemittel, was den Verdichter zerstören wird. Der Verdichter ist eine "Gasfördereinrichtung", keine "Wasserpumpe". Ich glaube ich mach hier mal Schluß, sonst wird der Thread zu lang. Schöne Grüße Jörg ------------------ There are 10 different types of people in the world: those who understand binary system, and those who don`t ;-) [Diese Nachricht wurde von cad-illac am 21. Mrz. 2006 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Peterpaul Plauderprofi V.I.P. h.c. Mb Ing.

 Beiträge: 2236 Registriert: 09.09.2003 Nüscht
|
erstellt am: 21. Mrz. 2006 13:44 <-- editieren / zitieren -->
Zitat: Original erstellt von cad-illac: Leider Falsch,wie schon chr20 festgestellt hat, wird der Verdichter mit Strom betrieben. Als ganz grobe Faustregel gilt, dass das dreifache der Verdichteranschlußleistung auf der anderen Seite als Heizwärme zur Verfügung steht (Niedrigenerigiesystem mit Niedertemperatur voraussgesetzt). * OK, andere waren schneller * Ich habe mal bei einem Verdichterhersteller gearbeitet und hatte oft mit WP-Herstellern zu tun. In meinen Augen gibt es nur wenige Hersteller, die die Technik beherrschen. Bei einer Anfrage auf PM werde ich diese auch nennen. Mein Wissen ist zwar 5 Jahre alt, hat aber immer noch Gültigkeit. Ein Erdloch mit Ammoniak beschicken ist deswegen so effektiv, weil Ammoniak ein so tolles Kältemittel ist. Leider jedoch auch hoch giftig und hydrophil. Bei der kleinsten Leckage auf der Verdampferseite (Unterdruck), also im Erdloch, mischt sich direkt Wasser ins Kältemittel, was den Verdichter zerstören wird. Der Verdichter ist eine "Gasfördereinrichtung", keine "Wasserpumpe". Ich glaube ich mach hier mal Schluß, sonst wird der Thread zu lang. Schöne Grüße Jörg
Vorsichtshalber solltest Du mir dann mal ne PM schicken Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Tom2005 Plauderprofi V.I.P. h.c. Elektrotechniker

 Beiträge: 6066 Registriert: 12.05.2005 EPLAN 5.70 prof. EPLAN Electric P8
|
erstellt am: 21. Mrz. 2006 13:51 <-- editieren / zitieren -->
Also wegen der Wärmepumpen: Ich habe mir eine gekauft für das EFH und kann bis jetzt für mich nur positives berichten. Ich wohne recht ländlich und die Nachbarn weit weg. Daher habe ich mich für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe entschieden, vorranig aus preislicher Sicht. Empfehlenswert finde ich die Infos aus diesem Forum: http://www.waermepumpe.de/forum/ Sollte jemand eine Wärmepumpe einsetzen, spart bitte nicht am Pufferspeicher!!! Und effektiv hängt die gesamte preisliche Gestaltung vom Sondertarif WP des Energielieferanten ab, denn da hat man lokal meist wenige oder nur einen Anbieter. Diese Preise schwanken von 7Ct bis 14Ct/KWh im gesamten Bundesgebiet. Ich kaufe den Strom leider für 13,2Ct und habe keine Alternative. ------------------ Das CAD.de-Team zur WM -> Helft bitte alle mit! <- Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
EWcadmin Moderator Konstrukteur (Dipl.-Ing. Maschinenbau), CAD-/PDM-Admin.
 
 Beiträge: 195 Registriert: 27.10.2005
|
erstellt am: 21. Mrz. 2006 14:02 <-- editieren / zitieren -->
Zitat: Original erstellt von cad-illac: Leider Falsch,wie schon chr20 festgestellt hat, wird der Verdichter mit Strom betrieben. Als ganz grobe Faustregel gilt, dass das dreifache der Verdichteranschlußleistung auf der anderen Seite als Heizwärme zur Verfügung steht ....
Genau so ist es, nichts anderes habe ich gemeint. Was abver immer noch viele Leute glauben, ist, das die Wärme direkt aus Strom gewonnen wird - also über den Widerstand des Materials, was beim Stromdurchfluss dann Wärme erzeugt. Unsere Anlage besitzt Erdsonden, welche ein geschlossenes System darstellen. In diesem System befindet sich ein Kältemittel - ähnlich wie im Kühlschrank. Natürlich wird eine Wärmepumpe gerne "schlechtgerechnet" indem man die Energie eines Kohlekraftwerks und so weiter mit einrechnet. Dabei wird im Vergleich zu Erdgas und Erdöl aber gerne vergessen, das auch Gas und Öl nicht ohne Aufwand in den heimischen Brenner gelangen. Was ist z.B. mit dem LKW und dem Tanker die das Öl transportieren? Und auch ein Öl- oder Gasbrenner müssen genau wie die Wärmepumpe hergestellt werden, was auch nicht ohne Energie erfolgten kann. Also Vorsicht mit Energiebilanzen und so, da werden IMHO oft Äpfel mit Birnen verglichen. ------------------ Grüße aus OWL Thomas Das CAD.de-Team zur WM Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister

 Beiträge: 4321 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
|
erstellt am: 21. Mrz. 2006 14:18 <-- editieren / zitieren -->
Hallo Freunde, Ich mache hier mal eine etwas provokante Rechnung auf: Strom wird im kalorischen Kraftwerk mit einem Wirkungsgrad von etwas über 30% erzeugt, oft aus Erdölprodukten. Dann wird der Strom mit gewissen Verlusten bis zum Endverbraucher transportiert. Und da wird er dann wieder mit Leistungsziffer 3-4 in Wärme umgewandelt. Kann man da nicht gleich das Erdöl vor Ort dezentral verheizen? Und auf den ganzen hochkomplexen Klimbim verzichten? Wie gesagt, eine bewusst provokante Hochrechnung... ------------------ mfg - Leo [Diese Nachricht wurde von Leo Laimer am 21. Mrz. 2006 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Peter Mitglied Ing
 Beiträge: 0 Registriert: 23.10.2000
|
erstellt am: 21. Mrz. 2006 16:31 <-- editieren / zitieren -->
Hall Leo, Zitat: Original erstellt von Leo Laimer:
..Strom wird im kalorischen Kraftwerk mit einem Wirkungsgrad von etwas über 30% erzeugt.. ..Kann man da nicht gleich das Erdöl vor Ort dezentral verheizen? Und auf den ganzen hochkomplexen Klimbim verzichten?
Man kann, z.b. hiermit. Erzeugt mit dem Prozessdampf gleich noch den Strom und in DE bekommt man dann die Gassteuer erstattet. Gruß Peter Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Lucky Cad Mitglied ...Malen nach Zahlen...

 Beiträge: 49 Registriert: 11.11.2002 Intel Core i7-3770K 16GB Ram Quadro 4000 Spacemouse XT plus Inv 2013 SP1.1 Vault Collaboration 2013
|
erstellt am: 21. Mrz. 2006 19:49 <-- editieren / zitieren -->
Hallo Peterpaul, wir haben auch eine Wärmepumpe in unserem Neubau im Einsatz. Wir sind im August 2004 eingezogen und haben bisher keine Probleme. Bei uns wurden zwei Bohrungen a 80 m benötigt. Für mich kam nur die Frage Erdwärme oder Gas in Frage. Der Kostenvergleich der Heizungsanlagen endete so, dass die Erdwärmeheizung um den Rechnungsbetrag der Bohrungen teurer war. Dafür haben wir aber die komplette Heizungsanlage inkl. Estrich über die kfw günstig finanziert bekommen. Zusammen mit dem wirklich niedrigen Energieverbrauch rechnet es sich nach einigen Jahren. Du schreibst, dass Du von Öl umstellen möchtest. Hier sehe ich eher ein Problem, denn wie Lutz schon geschrieben hat, eignen sich hier Flächenheizungen. Unsere Fußbodenheizung wurde extra eng verlegt, damit die Länge der verlegten Heizungsrohre möglichst lang wird. Dieses ist nötig, da ja die Vorlauftemperatur nicht so hoch wie bei anderen Fußbodensystemen ist. (Dafür haben die Bewohner / Gäste aber auch kein Problem mit dicken Füßen) Unser Warmwasser wird ebenfalls mit der Heizung angerührt. Hier hat man den Vorteil, dass man die Temperatur im Pufferspreicher auch moderat halten kann, denn das Wasser aus dem Pufferspeicher kommt niemals als Trinkwasser aus dem Hahn. Das Trinkwasser wird bei uns erst direkt bei Abnahme auf Temperatur gebracht. Oje, was ich geschrieben hab hört sich ja bald wie eine Dauerwerbesendung für Erdwärme an.... Schnell noch einen Nachteil: Oft verkaufen die Heizungsbauer die Heizung als einen umgekehrten Kühlschrank, was einige Käufer dahingehend beieinflußt, dass man so ein Ding (ein Kühlschrank ist ja auch wirklich leise) direkt neben das Schlafzimmer baut. Es ist jedoch so, dass gerade zur Warmwasserbereitung die Heizung gut arbeitet. Wir haben die Heizung im Keller, und das ist auch gut so.... Dann haben wir noch die Lösung eingebaut, dass man im Sommer die Heizung umgehen kann und die im Erdreich gekühlte Flüssigkeit direkt in die Fußbodenheizung laufen lassen kann. Lt. Werbung läßt sich so das Haus angenehm kühl halten (naja, ganz wenige Grad lassen sich wohl machen, wenn alle Fenster zu und abgeschirmt sind). Heute würde ich es nicht mehr nehmen. @Leo: Wie jetzt? Warum einfach, wenn es auch so herrlich kompliziert geht? Es ist wie die Eisenbahn für das große Kind... interessante Technik. Gruß Stefan [Diese Nachricht wurde von Lucky Cad am 21. Mrz. 2006 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister

 Beiträge: 4321 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
|
erstellt am: 22. Mrz. 2006 08:40 <-- editieren / zitieren -->
Zitat: Original erstellt von Lucky Cad: ...@Leo: Wie jetzt? Warum einfach, wenn es auch so herrlich kompliziert geht?...
Naja, mein Einwurf ist ein Scherz mit reellem Hintergrund. Ich hab' mich vor etlichen Jahren auch mit der ganzen Thematik intensiv beschäftigt, habe ja auch in meinem allerersten Job Blockheizkraftwerke gebaut (mit Biogas- und Flüssiggasantrieb), und hätte ideale Voraussetzungen für eine Grundwasser-Wärmepumpe bei meinem Haus gehabt. Ich hab' mich zu einer sehr gute Isolierung des Hauses, einer Flächenheizung bester Bauweise (Wand und Fussboden) und einer Hackschnitzelheizung (die mittlerweise Pellets verdaut) entschieden. Zusätzlich verheize ich noch in der Übergangszeit das am Grundstück anfallende Holz im Küchenofen. Das Ganze ist sehr sparsam und effizient, ich komme mit ca.800,- für 2 Jahre aus. Und die Investition war nicht sehr hoch, die Technik wenig komplex. Es sind halt gelegentlich manuelle Arbeiten nötig (Nachfüllen). Notwendig war ein Lagerraum, der in meinem alten Bauernhof halt gegeben war, in manchen EFH allerdings ein Problem wäre. Ich habe allerdings den Wärmepumpen-Effekt schon auch berücksichtigt, und Kühlschrank und Gefriertruhe in Räume platziert, die unbeheizt sind und dadurch etwas temperiert werden, und spare nebenbei wahrscheinlich eine nette Menge Strom. Aber das Thema Wärmepumpe wird demnächst wieder interessant werden, ich werde eine Chance bekommen ein Miniatur-Wasserkraftwerk zu bauen (rund 800W), und damit könnte ich entweder mit Strom direkt Heisswasser erzeugen, oder mit einer kleinen Wärmepumpe die Wärmemenge vervielfachen und in die Heizung einspeisen. Ich weiss garnicht ob's so kleine Wärmepumpen überhaupt gibt. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
kathasarah Mitglied
 Beiträge: 1 Registriert: 03.04.2006
|
erstellt am: 03. Apr. 2006 08:17 <-- editieren / zitieren -->
Hallo Stefan, mich würden interessieren, wie groß dein Haus ist und wiewiel qm davon beheizt werden. Denn die Anzahl der Bohrungen basiert auf dieser Größenordnung. Wieviel KW hat deine WP? Wir bauen in diesem Jahr und unser Architekt ist relativ ahnungslos in dieser Angelegenheit. Er hat uns für 220 qm beheizte Fläche einen Energiebedarf von 17 KW berechnet, obwohl wir dazu noch eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wäremrückgewinnung einbauen möchten. Ein Heizungstechniker, der uns eine Anlage der Fa Nibe anbietet, hat ca. 10 KW berechnet. Das stiftet viel Verwirrung und verzögert den Beginn unseres Hausbaus. Andrea Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Dig15 Plauderprofi V.I.P. h.c. Dipl.-Ing. für Markscheidewesen und Geodäsie

 Beiträge: 6253 Registriert: 27.02.2003 DWG TrueView 2014
|
erstellt am: 03. Apr. 2006 08:26 <-- editieren / zitieren -->
|
cad-illac Mitglied Ingenieur Versorgungstechnik

 Beiträge: 48 Registriert: 03.03.2004 ACAD 2000 Vlisp CATIA V5 R12 Windows 2000 Professional Windows 98
|
erstellt am: 03. Apr. 2006 13:10 <-- editieren / zitieren -->
Zitat: Original erstellt von kathasarah: Hallo Stefan, Wir bauen in diesem Jahr und unser Architekt ist relativ ahnungslos in dieser Angelegenheit. Er hat uns für 220 qm beheizte Fläche einen Energiebedarf von 17 KW berechnet, obwohl wir dazu noch eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wäremrückgewinnung einbauen möchten. Ein Heizungstechniker, der uns eine Anlage der Fa Nibe anbietet, hat ca. 10 KW berechnet.
Andrea
Hallo Andrea, immer schön locker bleiben. Du bist doch bei CAD.DE. Hier wird Dir geholfen. Dein Architekt kommt auf 17 kW. Ein Heizungsbauer auf 10 kW. Ich komme auf 11 kW. Das ist die Leistung die eure Heizung im Winter erbringen sollte, damit Ihr es angenehm Warm habt. Überschlägig setzt man zwischen 40-60 W/m² an, um einen Anhaltswert zu erhalten. Ein genaues Ergebnis bringt dann die Wärmebedarfsberechnung nach ENEV (Energieeinsparverordnung), die euer Architekt mit dem Bauantrag einreichen muß. Hier muß man sich vorher nur festlegen, welchen Isoliergrad man verbauen möchte. Standard oder Super gut; normal viel Wärme reinstecken oder doch etwas weniger. Danach richtet sich dann auch die größe der Heizung. Die sind i.d.R. gestuft. Das heißt, sollte die Berechnung einen Wärmebedarf von z.B. 11,3 kW ergeben und der Heizungshersteller Eures Vertrauens bietet als nächst größere eine mit 17 kW Leistung an, dann sollte es die sein. Keine Bange das heißt nicht, das die dann auch nur 17 kW kann. Damit ist die maximale Leistung gemeint. Aber wie beim Auto, da gibst Du ja auch nicht immer Vollgas (hoffe ich), kann die Heizung auch weniger Leistung erbringen. Wie die benötigte Wärme erzeugt wird spielt bis dahin noch keine Rolle. Welchen Typ Heizung eingebaut wird, entscheidet sich erst später. Und damit sind wir jetzt hier in der Diskusion angelangt. Schöne Grüße Jörg ------------------ There are 10 different types of people in the world: those who understand binary system, and those who don`t ;-) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |