Ich glaube, ich muss den nachfolgenden Text nicht extra kommentieren, kann sich auch jeder selbst eine meinung zum Olympischen Komitee bilden:
Zitat:
Olympia schafft die Pressefreiheit abWortzensur in Großbritannien in der Kritik
Spricht man von Rede- und Pressefreiheit bzw. ihrem Fehlen, denkt man allzugerne an totalitäre Regimes wie China oder religiös-fundamentalistische Staaten. Das Abschaffen fundamentaler Rechte bekommt aber auch der "aufgeklärte" Westen problemlos hin: wenn entsprechend viel Geld im Spiel ist. Und die geplante Wortzensur und Beschneidungen der Rede- und Pressefreiheit in Großbritannien steht kurz vor der Verabschiedung, im Oberhaus steht für Ende Januar noch eine Diskussion des Entwurfs an.
Nach Inkrafttreten wird die Redefreiheit in einem westlichen Land auf bisher noch nicht gekannte Weise eingeschränkt: zugunsten der Vermarktungsinteressen der Sponsoren des Sportfestivals, benannt nach einem Berg in Griechenland, welches 12 Jahre nach 2000 in Großbritanniens Hauptstadt stattfinden wird.
So sieht das textliche Ergebnis aus, wenn man sich an die von den Sponsoren geforderten Redebeschränkungen hält: denn wenn dieser Artikel in sechs Jahren nicht ebenfalls illegal in Großbritannien werden soll, ist das Vermeiden der Begriffe "Olympia", "2012", "London" und eine ganze Reihe mehr Worte angebracht.
Als völlig im Ziel verfehlt ordnen nun einige Mitglieder des Oberhauses den zur Debatte stehenden Entwurf ein. Die Einschnitte in die Pressefreiheit, letzten Endes kontrolliert von einem olympischen Kommitee, sei kaum hinnehmbar. Die Medienberichterstattung würde mit dem Gesetz dem Wohlwollen des London Organising Committee of the Olympic Games ausgeliefert: diese hätten die Entscheidungsbefugnis darüber, was ein "notwendiger" Bericht über die Spiele und damit von den Zensurmaßnahmen ausgenommen sei.
Neben der panischen Angst vor Trittbrettfahrern auf dem Werbemarkt habe man reale Probleme vollkommen aus dem Blickfeld verloren: die Kritik aus dem Oberhaus konstatierte, vor lauter Schutz der Interessen von Werbepartnern der olympischen Spiele habe man beispielsweise völlig vergessen, sich um die Reglementierung und Überwachung von Sportwetten zukümmern, welche, wie jüngst beobachtet, eine Betrohuing für die Integrität des Sports darstellen.
Alles doch nicht so schlimm, so ein Kommentar im The Lawyer. So sei die Verwendung der inkriminierten Begriffe außerhalb von Olympiakontexten doch erlaubt: kein Verstoß läge beispielsweise vor, wenn das Auktionshaus Sotheby's eine "griechische Bronzestatue" für 2012 (!) Pfund anbiete.
So viel der Zugeständnisse an die Redefreiheit machen einen in der Tat sprachlos vor dem Großmut des olympischen Geists. Und läßt begreifen, warum diejenigen geschützt werden müssen, die diesem Geist den belebenden Odem des Geldes einhauchen. Denn "die London Olympics Bill ist eine realistische und angemessene Antwort auf das anwachsende Problem versteckter Werbung. Wenn wir spektakuläre Spiele wollen, müssen wir die Hand schützen, die sie füttert", so der Kommentar im Lawyer.