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Thema: Randbedingungen zyklischer Versuch (1722 mal gelesen)
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MBLei Mitglied Maschinenbaustudent
Beiträge: 4 Registriert: 18.04.2016 Abaqus V. 6.14
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erstellt am: 22. Mrz. 2017 18:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen! Ich bearbeite derzeit ein speziell entwickeltes Materialmodell für thermoplastische Kunststoffe. Dies ist als Subroutine VUMAT in ABAQUS/Explizit implementiert. Nun möchte ich einen experimentellen Versuchsablauf nachsimulieren. Dies wurde bereits in einer vorherigen Dissertation auf ein anderes Material mit dem gleichen Materialmodell angewendet. Jedoch gestalten sich die richtigen Einstellungen für die Randbedingungen der zyklischen Simulation als sehr schwierig. Im Anhang habe ich ein Foto vom Versuchsablauf dargestellt und werde diesen Kurz erläutern: - Der Probekörper wird dehnungsgesteuert bis Punkt 1 belastet. - Dann wird bei gleichbleibender Dehnung eine gewisse Relaxationszeit lang gehalten und der Probekörper relaxiert (Spannungen bauen sich ab) bis Punkt 2. - Anschließend wird kraftgesteuert bis 0 N (aus regelungstechnischen Gründen 1 N) entlastet. - Nun wird die Kraft eine gewisse Retardationszeit lang gehalten. Der Probekörper retardiert (Dehnung geht zurück) und es bleiben nur die plastischen Dehnungen übrig (Punkt 4). - Nun wird erneut dehnungsgesteuert belastet bis zum nächsten Punkt... Mein Modell ist ein Ein-Element-Modell (siehe Anhang). Bis Punkt 2 kann ich den Verlauf nachsimulieren. Ich gebe bis Punkt 1 eine Verschiebung vor (Step 1, Amplitude: Rampe) und halte diese bis Punkt 2 (Step 2). Nun ist mir nicht klar, wie ich kraftgesteuert entlasten kann. Entweder lasse ich den Probekörper los und er geht direkt zum Ausgangszustand zurück ODER ich lese die Kraft am Ende der Relaxation aus und gebe diese Kraft bei gleichbleibender Verschiebung auf, jedoch entlastet sich dann der Probekörper logischerweise nicht. Ich müsste eine Bedingung definieren können, wodurch der Probekörper sich auf ein gewisses Kraftniveau zurückverformt. Hat hierzu vielleicht jemand eine Idee? Sorry für den langen Text. Vielen Dank im Voraus! Hier sind die Könner unter euch gefragt. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Mustaine Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
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erstellt am: 23. Mrz. 2017 10:13 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für MBLei
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MBLei Mitglied Maschinenbaustudent
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erstellt am: 23. Mrz. 2017 11:32 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Wenn ich das mache geht die Kraft sofort auf 0 (siehe Bild), ohne dass eine wirkliche Entlastung stattfindet. Ich gehe davon aus, dass man eventuell mit einer benutzerdefinierten Subroutine eine Verschiebung definieren müsste, die bei einem bestimmten Abbruchkriterium (hier z.B. 1 N) stoppt. Danach müsste im nächsten Step dieser 1 N gehalten werden. Wäre nur eine Idee, hiermit kenne ich mich jedoch nicht aus... Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Mustaine Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
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erstellt am: 24. Mrz. 2017 11:08 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für MBLei
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MBLei Mitglied Maschinenbaustudent
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erstellt am: 25. Mrz. 2017 09:22 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Vielen Dank für den Tipp, das hatte ich nicht beachtet. Bringe ich nun wie gesagt 1 N in Step-3 auf fällt die Verschiebung sehr rasch ab und die Kraft steigt von 0 auf 2 N (wegen 2 Knoten). siehe Abbildungen im Anhang Ich möchte jedoch, dass die Kraft von dem letzten Wert am Ende der Relaxation auf 0 bzw. 1 N abfällt. Also habe ich mir diese am Ende von Step-2 ausgegeben und mit fallender Amplitude im Load-Module definiert. Dann zeigt die Kurve auch den Verlauf, den ich erwartet hätte (siehe Anhang Bild 3). Die Entlastung endet auch bei einem bestimmten Verschiebungswert und nicht bei 0, wie erwartet. Als nächstes würde sich Step-4 anschließen. Jedoch ist für mich nun sehr umständlich, dass ich nun jeden Zyklus erst einmal durchlaufen lassen muss um mir den letzten Wert am Ende der Relaxation, also Step-2 ausgeben zu lassen um diesen dann in Step-3 definieren zu können. Kann man dies noch auf eine andere Weise realisieren? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Mustaine Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
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erstellt am: 30. Mrz. 2017 14:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für MBLei
Deine Wunsch kann realisiert werden, aber nicht so einfach. Deine vorgegebene Kraft wäre ja abhängig von einem Ergebnis der Simulation. So eine Abhängigkeit kann über eine Unterroutine eingebaut werden, in diesem Fall eine VUAMP. Du kannst hier einen Sensor auf ein Ergebnis setzen (z.B. RF) und in Abhängigkeit davon eine Last steuern. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
MBLei Mitglied Maschinenbaustudent
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erstellt am: 30. Mrz. 2017 15:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Ok, vielen Dank für die Antwort. So etwas in der Richtung dachte ich mir schon. Auf Grund meiner beschränkten Zeit werde ich wohl wie oben beschrieben vorgehen. Somit komme ich, wenn auch etwas umständlich, auch zum Ergebnis. Also besten Dank nochmal für den Tipp mit der CF.
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