Hallo zusammen!
Ich arbeite gerade an meiner Diplomarbeit im Bereich Maschinenelemente aus Kunststoff, wofür ich auch eine Simulation mit Abaqus/CAE durchführe. Diese läuft den schwierigen Randbedingungen zum Trotz ganz vielversprechend, nur bin ich bei der Analyse meines Modells auf eine Ungereimtheit gestoßen.
Ich habe unter anderem die Wärmedehnung der Kunststoffe temperaturabhängig (in 1°C-Schritten) definiert.
Erwärme ich jetzt zwei identischen Bauteile (eines aus PA66, das andere aus POM, beide im selben Modell) von 23°C auf 100°C, so passt die Dehnungsantwort qualitativ nicht zu den Messwerten, die dem Wärmeausdehnungskoeffizienten zu Grunde liegen.
Es scheint so als würde Abaqus nicht über die temperaturabhängige Funktion integrieren um die Dehnung zu berechnen, sondern immer nur den aktuellen Wert mit der zugehörigen Temperaturdifferenz zu multiplizieren.
Auf mein Problem heruntergebrochen bedeutet dies, dass obwohl POM von 23°C bis ca. 70°C stets eine (teilweise recht deutlich) höhere Wärmedehnung als PA66 hat, schon ab quasi 71°C das Teil aus PA66 größer ist. Im Bereich zwischen ca. 70°C und 90°C hat nämlich PA66 aufgrund des Glasübergangs eine (leicht!) höhere Wärmedehnung als POM.
Ich habe die Berechnung auch schon einmal mit für beide Körper bis auf "Expansion" absolut identischen Werkstoffkenndaten laufen lassen, der Kurvenverlauf der Dehnung blieb gleich.
Ich hoffe das war einigermaßen verständlich, gerne kann ich auch noch genauere Informationen (Modell, Werkstoffkenndaten, Vergleichskurven) liefern.
Ich dachte für den Einstieg erkläre ich erst einmal das grundsätzliche Problem.
Wäre um jede Hilfe sehr dankbar
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