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Thema: Unterschiedliches Zug-Druckverhalten (1501 mal gelesen)
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SupaDupa Mitglied Rechenknecht
Beiträge: 170 Registriert: 10.07.2007 Abaqus 6.8.1
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erstellt am: 29. Jan. 2009 20:08 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, ich habe ein Faserverbundlaminat für dass ich unterschiedliche E-Module für Zug und Druck habe. Ich habe also in Faserrichtung für Zug und für Druck einen anderen Wert und das gleiche noch einmal quer zur Faserrichtung. Bisher habe ich für das Materialverhalten Elastisch --> Laminat verwendet. Da kann man aber nur jeweils einen E-Modul pro Richtung definieren. Wie kann man da einen Unterschied machen? Ich hab mir das Kapitel mit dem gray cast iron durchgelesen, das ja auch Unterschiede bei Zug und Druck hat, das scheint aber nicht zum Zeil zu führen. Denke für eure Hilfe. Gruß Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
milasan Mitglied
Beiträge: 165 Registriert: 24.04.2007
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erstellt am: 30. Jan. 2009 10:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für SupaDupa
Hallo SupaDupa, die Fragestellung kenne ich. Und die Antwort, die ich bekam war: So ein Material gibt es in Abaqus nicht. Denn auf mikroskopischer Ebene ist nicht so leicht eindeutig definierbar, wann Zug und wann Druck herrscht. In jedem Integrationspunkt müsste nämlich definiert sein, welcher Zustand gerade herrscht und das wird nicht so einfach und ist letztendlich Geschmackssache jedes Anwenders. Zum Beispiel könnest Du sagen, daß Druck herrscht, wenn S11 und S22 und S33 positiv sind, aber was passiert wenn dann zum Beispiel S33 negativ ist? Ist das noch Zug oder schon Druck für Dich? Und damit kommen wir in den Bereich, den jeder Anwender nach eigenem Geschmack bestimmen muß und da sagt Abaqus: "schreibe Dir dafür eine UMAT". Gruß, M. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
SupaDupa Mitglied Rechenknecht
Beiträge: 170 Registriert: 10.07.2007 Abaqus 6.8.1
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erstellt am: 30. Jan. 2009 11:20 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Vielen Dank für die klare Aussage. Jetzt brauch ich wenigstens nicht mehr suchen ob ich das auf einfache Weise realisieren kann. Auf das Theme mit der umat oder da gab es auch glaub ich vumat, oder so, hab ich mir gestern mal kurz angeschaut. Und festgestellt, dass "kurz" da wohl nicht ausreicht. Wie kann ich mir das vorstellen? Abaqus stellt mir da eine Eingabemöglichkeit zur Verfügung damit ich meinen eigenen von Hand programmierten Werkstoffdaten und Versagenskriterien definieren kann? Klingt sehr aufwändig. Dazu muss ich ein USER MATERIAL erstellen bei dem man dann anhand einer Matrix die Kennwerte vorgebe. Die Einträge in der Matrix kann ich dann durch geeignete Progammierung in der umat ansprechen. Ist das so richtig? Auch wenn das Thema sehr komplex ist, gibt es vielleicht irgendwo eine eine Kurzanleitung oder kann du mir vielleicht in ein paar Stichpunkten erklären wie man dabei erstellen einer umat oder vumat vorzugehen hat? Bis dann Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
milasan Mitglied
Beiträge: 165 Registriert: 24.04.2007
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erstellt am: 30. Jan. 2009 11:48 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für SupaDupa
Eine UMAT zu programmieren beginnt mit Stift und Papier. Erst wenn Du die konstitutiven Zusammenhänge und alle Gleichungen aufgestellt hast, kann man sich an deren Umsetzung in Fortran machen. Das ist leider echte Arbeit. Vielleicht geht es über einen Umweg auch ohne die UMAT - nicht probiert aber wäre einen Versuch wert. 1. Du definierst Dir einen feldabhängigen E-Modul für das Material, z.B. Feldwert 1 für Zug und Feldwert 0 für Druck. 2. Über VUSDFLD und VGETVRM liest Du Dir z.B. die Dehnungen für jeden Materialpunkt aus und definierst Dir daraus den Feldwert an diesem Materialpunkt, also ob dort Zug oder Druck herrschen soll. Damit sollte Abaqus den E-Modul in jedem Increment an den jeweiligen Feldzustand anpassen, also umschalten. Achte aber darauf, daß Du nicht schlagartig von Zug nach Druck umschaltest, sondern einen Übergang erlaubst (ggf. mehrere Zwischenfelder für Zwischenwerte) um die Rechnung nicht instabil zu machen. Gruß, M.
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