Hallo,
ich habe mal eine Frage zu eurer Erfahrung mit der Genauigkeit des Explicit-Solvers bei ungewöhnlich langen Simulationszeiten. Und zwar habe ich ein Modell, dass in der Geometrie sehr simpel ist, jedoch diskontinuierliche Randbedingungen enthält (stick-slip soll damit simuliert werden). Da Modenüberlagerung meines Erachtens nur bei konstanten geometrischen Randbedingungen zulässig ist (je nach geom. Randbedingungen habe ich ja unterschiedliche Eigenformen) und das ganze stark nicht-linear ist, habe ich mich für den expliziten Solver entschieden. Nun möchte ich jedoch - trotzdem der Solver dafür nicht gedacht ist - eine recht lange Simulationszeit von z.B. einer Minute rechnen. Da mein Modell geometrisch nicht sonderlich komplex ist, geht das von den Rechenzeiten her auch noch. Allerdings kommen nach ca. 20 Sekunden Simulationszeit zu den vorher beobachtbaren stick-slip Zyklen sehr breitbandig in den hohen Frequenzen Schwingungen kleiner Amplitude hinzu (die real so sehr unwahrscheinlich sind, ich habe auch keine stochastische Anregung o.ä.). Ich frage mich nun, ob dass daran liegt, dass evtl. der explizite Solver bei so ewig langen Simulationszeiten (und damit mehr als 2 Mio Inkrementen, was von Abaqus auch mittels Warnung bemängelt wird) Fehler macht (z.B. indem sich Approximationsfehler fortpflanzen und eine akzeptable Fehlerabschätzung nicht mehr gegeben sein mag o.ä.). In den Tutorials ist ja immer die Rede von "Blasts" o.ä. wofür er sich gut eignen soll - das sind dann aber Zeiten von 0,2 Sekunden!
Alternativ könnte ich mir auch vorstellen, dass die große Zahl von Freiheitsgraden mit entsprechend vielen Eigenformen sich bei mir bemerkbar macht. Demnach müssten aber alle Modelle mit sehr vielen FHG hochfrequente Schwingungsüberlagerungen zeigen - und das entspricht nicht meiner Erfahrung (und auch nicht gesundem Menschenverstand).
Gespannt auf Ideen
Kolibri
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