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Thema: Plastische Deformation in Abaqus (Metal plasticity) (8602 mal gelesen)
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airbre07 Mitglied Student
Beiträge: 12 Registriert: 11.12.2007
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erstellt am: 01. Apr. 2008 10:31 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Komme bei einem Versuch mit statischer Zugbelastung einfach nicht weiter. Habe ein Bauteil, an dem mit 235 MPa (also 2.35e+08 in Abaqus, Pressure) gezogen wird. In den Materialdaten habe ich elastische und plastische Materialeigenschaften vorgegeben. Elastic (isotropic): 70000000000, 0.3 (E-Modul von 70 GPa, Querkontraktionszahl) Plastic (isotropic): 73000000.0,0.00000000 (Angabe der Spannung, plast. Dehnungen) 80000000.0,0.00025714 Im Spannungs-Dehnungsdiagramm treten aber plastische Dehnungen erst ab ca. 200 MPa auf. das kann gar nicht sein. Die vorgegebene Zugfestigkeit in den Plastic Daten wird erreicht, nur setzt die plastische Deformation nicht ab 73 MPa ein. Wie kann ich die Materialeigenschaften ändern, dass Abaqus dies richtig darstellt ? Mit dem Manual komme ich nicht weiter... Danke für eure Hilfe. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas79 Mitglied Student
Beiträge: 134 Registriert: 16.12.2004
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erstellt am: 01. Apr. 2008 10:52 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für airbre07
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airbre07 Mitglied Student
Beiträge: 12 Registriert: 11.12.2007
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erstellt am: 01. Apr. 2008 16:59 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
So, dem Problem bin ich inzwischen ein wenig näher gekommen. Meine Rechnung ist nichtlinear (kann ich nicht ändern, da Spannungen aus einer globalen Analyse gemappt werden). Deswegen verweigert Abaqus mir die Anzeige der Variable E (Total strains at integration points). Im Manual steht dazu, dass LE (logarithmic strains) die zu bevorzugende Variable wäre. Das Merkwürdige ist, dass mir die elastischen EE und die IE (inelastic strains) angezeigt werden. Die Addition der zwei Dehnungen führt nicht zu einem sinnvollen Ergebnis. In einer linearen Rechnung treten die Probleme nicht auf, wenn man die Mises Spannungen über die E22 Dehnungen aufträgt. Dabei sieht man das korrekte Einsetzen der plastischen Deformation... Laut Manual stellen die Dehnungen (LE) in nichtlinearen Analysen also nicht die wahren Dehnungen dar, diese werden durch die Total strains am Besten abgebildet, die mir in einer nichtlinearen Analyse aber nicht zur Verfügung stehen. Kann mir jemand sagen, welche Ausgabevariable ich in einer nichtlinearen Analyse für die Gesamtdehnungen ansonsten auswählen kann, die am Besten die Realität abbilden (Zugversuch, Dehnungen in Lastrichtung)? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Mustaine Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Beiträge: 3554 Registriert: 04.08.2005 Abaqus
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erstellt am: 02. Apr. 2008 10:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für airbre07
Zitat: Original erstellt von airbre07: Laut Manual stellen die Dehnungen (LE) in nichtlinearen Analysen also nicht die wahren Dehnungen dar, diese werden durch die Total strains am Besten abgebildet, die mir in einer nichtlinearen Analyse aber nicht zur Verfügung stehen.Kann mir jemand sagen, welche Ausgabevariable ich in einer nichtlinearen Analyse für die Gesamtdehnungen ansonsten auswählen kann, die am Besten die Realität abbilden (Zugversuch, Dehnungen in Lastrichtung)?
Dein erster Satz ist zwar nicht falsch, aber wirklich korrekt ist er auch nicht. Im Users Manual steht es nämlich so: For geometrically nonlinear analysis, a large number of different strain measures exist. Unlike “true” stress, there is no clearly preferred “true” strain. For the same physical deformation different strain measures will report different values in large-strain analysis. The optimal choice of strain measure depends on analysis type, material behavior, and (to some degree) personal preference. In deinem Fall sollte schon LE das theoretisch "korrekte" Ergebnis zeigen.
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airbre07 Mitglied Student
Beiträge: 12 Registriert: 11.12.2007
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erstellt am: 02. Apr. 2008 14:27 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Ok, da hast du wohl recht Mustaine. Habe die Rechnung jetzt einmal linear durchgeführt (ohne Eigenspannungen im Modell). Dann die Spannungsdehnungskurve ausgelesen für Mises Spannungen über E22 Dehnungen. Das klappt eigentlich ganz gut. Wenn ich aber nichtlinear rechne (wozu ich gezwungen bin, da ich die Eigenspannungen der Zugprobe aus einem globalen, nichtlinearen Modell mappe, per Map Solution, die Eigenspannungen müssen unbedingt in der Zugprobe implementiert werden) und die Mises Spannungen über die logarithmischen Dehnungen (LE22) auftrage, dann tritt Fließen erst ab 200 MPA ein, obwohl die Rp0,2 Dehngrenze bei 73 MPA in den Materialdaten vorgegeben wird. Ich weiß leider nicht, wo der Fehler liegt.... Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Mustaine Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Beiträge: 3554 Registriert: 04.08.2005 Abaqus
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erstellt am: 02. Apr. 2008 16:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für airbre07
Das Problem muss wohl irgendwie mit dem Map Solution zusammenhängen. Kannst du die Vorspannung nicht anders einbringen? Wenn die Vorspannung eh aus einer Analyse kommt, warum rechnest du die Zugprobe dann im letzten Step dieser Analyse? Oder wie wäre es mit therm. Ausdehnung zum Generieren einer Vorspannung? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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airbre07 Mitglied Student
Beiträge: 12 Registriert: 11.12.2007
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erstellt am: 03. Apr. 2008 13:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Der Zugversuch wird in einer neuen Analyse gerechnet und nicht als Step fortgeführt. Die Spannungen werden per Map Solution ins neue Modell mit dem Zugversuch übertragen. Eine Generierung der Spannungsverteilung in dem Zugversuchsmodell wäre sehr schwer, da die Verteilung durch einen Schweißprozess generiert wurde. Denke nicht, dass man sowas z.B. durch eine thermische Ausdehnung generieren könnte. Das Problem liegt wohl eher darin, dass die Spannungen im globalen Modell so hoch sind, im Zugversuchsmodell zunächst relaxiert werden und dann die neuen Lasten aufgebracht werden. Zudem sind die plastischen Dehnungen schon bei ca. drei Prozent. Durch die Relaxierung verschwinden die plastischen Dehnungen im Material aber nicht. Deswegen setzt die plastische Deformation im Zugversuch auch erst später ein.
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