Hallo Ernst,
da ich nicht genau weiß, was Du mit Projektablauf-Skizze meinst.... fange ich einfach mal spontan an.
Unsere anfängliche Idee war "mehr oder weniger" unsere CAD-Daten (insbesondere Catia-V5 mit der Linkstruktur) mit PDM zu verwalten
und evtl. noch etwas mehr..... da wir aber ahnten, dass PDM mehr kann und auch mehr sein sollte haben wir Herrn Schöttner hinzugezogen und mit ihm gemeinsam alle Einsatz-Möglichkeiten in unserem Hause angesprochen und der Anforderungskatalog wurde länger und länger
.
Jedes Thema (Projektmanagement, Teilemanagement, Dokumentenmanagement, Änderungsmanagement etc. etc.) wurde analysiert und ein Konzept erarbeitet.
Ziel war es auch immer, nicht nur einen IST-Prozess (Wer macht was wann und wie und wie gehts dann weiter) abzubilden, sondern diesen auch zu optimieren.
Die existierenden Systeme (Projektmanagment, Produkt-Änderungmanagement etc.) wurden hinsichtlich ihrer Fähigkeiten und Schnittstellen analysiert und entschieden, ob und wie wir sie in das Konzept einbinden.
Als das Konzept stand und der Anforderungskatalog fertig war wurde letzterer an mehrere Anbieter versendet.... dann kam die erste Auswahl.....mit fünf Anbietern kam dann eine Kurzvorstellung mit ein paar Aufgaben / Fragen.... und mit zweien dann die Endauswahl mit konkreten Szenarien zum abbilden (Testen des Datenmodells, Anpassbarkeit, Workflow etc.).
Das Pflichtenheft wurde mit dem Anbieter festgezurrt und dann ging es an die Umsetzung.
Erste Datenmigraionen wurden gefahren. D
ie Key-User mussten testen und Feedback geben..... Änderungen flossen ein..... dann kamen die Schulungen, die Datenmigraion von CAD-Daten, Teilestammdaten und Projektstammdaten und das Go-Live.... dann die ersten Roll-Outs in die Standorte mit wieder Schulungen oder bei Entwicklungsstandorten wieder Key-User & Datenmigration
Die Knackpunkte sind wahrscheinlich immer und überall die selben - mal mehr mal weniger(hier nur eine allgemeine - keine persönliche - Auflistung):
- Einbindung der Geschäftsführung (dass sie das Projekt nicht nur moralisch unterstützt, sondern auch verläßliche Entscheidungen trifft, welche SIE (die Geschäftsführung) - und nicht ein System - "nach unten" dann auch durchsetzt)
- ein "globales" IT-Konzept erstellen (falls noch nicht geschehen)
- Einbindung und Motivation der Anwender: je früher desto besser - bei uns ein Key-User-Konzept.... aber auch hier muss man sicherstellen, die "Besten" zu bekommen.... und nicht die die am wenigsten zu tun haben... und sie sollten den Veränderungen positiv gegenüber gestellt sein und Veränderung als Chance betrachten, nicht als Bedrohung ==>> sehr schwierig!
- manchmal muss man sich selbst zurücknehmen und kleinere Schritte machen oder pragmatischere Ansätze fahren... obwohl doch die theoretische Lösung / das theoretische Konzept "das viel Schönere" ist (kann ich auch persönlich bestätigen
)
- ein PDM-Team und ein IT_Umfeld zu haben, welches nicht eine Systemprogrammierung ("wir machen alles möglich") im Fokus hat, sondern den Prozess selbst mit Fokus "Global" und "Standard" und daher auch Anforderungen kritisch hinterfragt.
Was hat mir die Projektarbeit gebracht?
Unglaublich viel Spaß
, Kenntnisse über Prozesse, Datenmodelle und das (Geschäfts-)Leben
schlechthin, aber natürlich auch Frust
, Kopfschütteln und "Stehen bleiben"
.... von allem was dabei
södele.... das war quasie "mein PDM-Leben".
Ob Du jetzt etwas damit anfangen kannst.....
So oder so schönen Tag noch!
Elke
Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP