Liebe Community,
wir stehen wieder vor einer bedeutenden Änderung bei Vectorworks: Anbieter bietet Inhaber:innen von Dauerlizenzen (PermanentLizenzen) aktuell ein „UmstiegsAngebot“ hin zu Abo/Subscription. Doch wie sinnvoll ist dieses Angebot aus Kund:innensicht – und was wird dabei übersehen?
❗ Das Angebot im Überblick
• Bestehende Kauflizenzen sollen gegen ein Abo-Modell getauscht werden – zum Preis der bisherigen Service Select-Gebühr (bzw. ähnlich).
• Es wird von einer „zwei Jahre Preisgarantie plus Premium-Service“ gesprochen.
• Der Zugriff auf bestehende Dauerlizenzen soll erhalten bleiben.
• Viele Nutzer:innen fragen sich, was diese Formulierung genau bedeutet – und ob damit eine versteckte Preiserhöhung oder eine Einschränkung der bisherigen Services verbunden ist.
🧐 Kritikpunkte aus Sicht der Nutzer:innen
• Eine Dauerlizenz gibt langfristige Planungssicherheit: Man zahlt einmal, kann die Software weiter nutzen – auch ohne fortlaufende Zahlungen. Mit dem Abo-Modell entfällt diese Freiheit fast komplett.
• Nutzer:innen befürchten, dass sie so „gefangen“ sind: Wenn man nicht zahlt, läuft das Abo aus – und damit kann ggf. der Zugriff eingeschränkt sein.
• Die Kosten über viele Jahre können höher sein als bei einer Kauflizenz + Wartungsvertrag.
• Es wird wenig transparent kommuniziert, welche Vorteile das Abo konkret bietet gegenüber dem bisherigen Modell – z. B. was der „Premium-Service“ beinhaltet.
• Aus Sicht von kleineren Betrieben oder Gelegenheits-Nutzer:innen ist ein Abo weniger attraktiv, wenn man nicht ständig auf die neuste Version angewiesen ist.
✅ Kundenwünsche
Aus unserer Erfahrung lassen sich insbesondere folgende Wünsche ableiten:
1. Beibehaltung der Dauerlizenz-Option
Viele Nutzer:innen möchten weiterhin die Möglichkeit haben, eine Lizenz dauerhaft zu erwerben – ohne regelmäßige Zahlungspflicht.
„Die Möglichkeit, eine Lizenz zu besitzen und somit selbst zu entscheiden, wann ich Geld für Software ausgebe, ist einer der Gründe, warum ich Vectorworks treu geblieben bin.“ So oder ähnlich ist der Tenor vieler Kunden.
2. Weiterführung bzw. Erhalt der bisherigen Service-/Wartungsverträge (z. B. VSS/Service Select)
Nutzer:innen wünschen sich, dass bestehende Wartungsverträge weitergeführt werden können, inklusive Updates und Support – auch bei einer Dauerlizenz. Wenn ein Abo erzwungen wird, fühlen sich viele benachteiligt.
3. Transparentere Kommunikation & faire Konditionen
Es wird gewünscht, dass der Hersteller klar darlegt: Was bekomme ich? Wie hoch sind die Kosten langfristig? Was ändert sich für mich konkret?
Außerdem: Wenn ich länger mit einer Version arbeite und nicht jährlich upgraden möchte, sollte das möglich sein.
4. Flexibilität beim Upgrade-Verhalten
Nicht jeder Nutzer braucht sofort die neuesten Features oder arbeitet in einer Umgebung mit konstantem Upgrade-Druck. Daher wünschen sich Anwender:innen Modelle, bei denen sie selbst entscheiden können, ob und wann sie upgraden – ohne durch Abo-Abhängigkeit gezwungen zu werden.
🔍 Unser Fazit
Dieses Angebot wirkt zunächst verlockend – insbesondere für Nutzer:innen, die bisher eine Kauflizenz + Wartung hatten und nun günstig ins Abo wechseln könnten. Aber: Die langfristigen Risiken und Einschränkungen sind nicht zu unterschätzen.
Unser Ratschlag lautet daher:
• Prüfen Sie exakt, wie hoch die laufenden Kosten eines Abos im Vergleich zur bisherigen Kauflizenz + Wartung sind – nicht nur für das erste Jahr, sondern über einen längeren Zeitraum.
• Wenn Ihre Nutzung eher mittel- oder langfristig ist, oder Sie mit einer stabilen Version arbeiten, ist die Beibehaltung einer Dauerlizenz mit VSS und ohne Abo zweifellos sinnvoller.
• Haben Sie mehrere Lizenzen und benötigen nicht mehr alle Lizenzen, dann kann es sinnvoll sein, eine Lizenz zu veräußern und bei Bedarf ein zusätzliches monatliches ABO abzuschließen. Nachdem man mit neuen Lizenzen jeweils 5 Versionen abwärts speichern kann, ist eine Kompatibilität mit Ihrer nicht mehr aktuellen Version gegeben.
• Als Endkunde sollten Sie sich weiterhin für den Wunsch nach Kaufoption und Erhalt der Service-Verträge einsetzen – denn eine Vielfalt an Lizenzmodellen schützt die Kundenfreiheit.
Wer möchte, kann hier im Thread gerne seine eigenen Erfahrungen teilen: Wie hoch war bei euch der bisherige Wartungsvertrag? Was wäre für euch ein fairer Umstiegspreis? Welche Bedingungen würdet ihr akzeptieren?
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