Eine fachlich fundierte Antwort auf eine Frage kann ich Dir leider nicht geben, da ich beide Regelwerke nicht zur Verfügung habe und auch inhaltlich nicht damit vertraut bin.
Beide Regelwerke unterscheiden sich z. B. in Bezug auf die Handhabung der Belastung nur durch die Lastaufnahmemittel.
DIN15020 gibt hier explizit an, dass die daraus resultierenden Beanspruchungen zu berücksichtigen sind, die FEM-Auslegung von Hacoon überlässt es dem Anwender, diesen Lastanteil für die Berechnung zu berücksichtigen.
Beiden Regelwerken gemeinsam ist, dass Sie letzlich die Schadensakkumulation, also den summierten zeitlichen Schädigungseinfluss einer jeder Einzelbelastung betrachten.
Dabei ist es schlussendlich völlig egal, ob man ein Ergebnis der Form
km_FEM=1/T * Summe[(Fi/Fmax)^3*ti) nach FEM
oder (vereinfacht formuliert)
k_DIN =(km_FEM)^(1/3) nach DIN
betrachtet, wenn die entsprechenden Bewertungskriterien dem entsprechend angepasst sind!
Genau diese Bewertungskriterien sind bei beiden Verfahren erkennbar unterschiedlich, sollten aber bei sorgfältiger Anwendung der Verfahren zu einer ähnlichen Gesamtaussage führen.
Es gibt einige Gründe, einen Anwendungsfall bei nahezu identischen physikalischen Grundlagen durch rein darstellerisch unterscheidliche Verfahren zu behandeln, z. B. eine bessere Datenauflösung in bestimmten Standardbereichen usw. Leider habe ich ab und zu den Eindruck, dass Unterschiede künstlich herbeigeführt werden, um neue Regelwerke auf den Markt zu bringen, bestimmte Produkte besser aussehen zu lassen, oder auch nur eine optische Abgrenzung gegen den Wettbewerber zu erreichen.
Im vorliegenden Fall kann die explizite Berücksichtigung der "Leer"-Belastung durch die Lastaufnahmemittel der DIN eine Begründung für die unterschiedliche Darstellung sein.
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"Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, daß die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist." (Stanislaw Jerzy Lec)
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