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Thema: Schraube auf Schub belastet (9878 mal gelesen)
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fbratschi Mitglied Entwicklungsingenieur
Beiträge: 157 Registriert: 05.04.2005
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erstellt am: 28. Mrz. 2008 08:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Ich habe folgendes Problem: Eine Schraube befestigt ein Blech. Das Blech wird mit einer Kraft quer zur Schraube belastet. Die Kraft ist grösser als Reibkraft (Schraubenvorspannung * Reibkoeffizient). Somit wird die Schraube auf Schub beansprucht. Nach Roloff Matek Formel 9.3 wir die maximale Schubspannung so berechnet: tmax=(4*ka*fnenn)/(3*As*2) Frage: Muss bei Schubspannungsberechnungen die Kerbwirkung berücksichtigt werden? Ist das richtig, wenn ich für As den Spannungsquerschnitt nehme? Anmerkung: Konstruktiv ist mir klar, dass das absolut ungenügend ist! Gruss Frank Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Charly Setter Moderator
Beiträge: 11977 Registriert: 28.05.2002
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erstellt am: 28. Mrz. 2008 12:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für fbratschi
Zitat: Original erstellt von fbratschi:
Anmerkung: Konstruktiv ist mir klar, dass das absolut ungenügend ist!
Na, dann ist die Frage doch eigentlich geklärt, da überflüssig Wirkt die Schubspannng im Bereich des Schraubenschaftes oder des Gewindes ? Im Bereich des Schafts würde ich mich mit Kerbwirkung nicht belasten. Einfach den Sicherheitsfaktor hoch genug ansetzen. Im Bereich des Gewindes würde ich die Schraube niemals auf Schub belasten..... Das solche Verbindungen immer auf Reibung ausgelegt werden und nicht auf Schub ist Dir ja schon klar. . Aber in der Not muß der Teufel manchmal Fliegen fressen ------------------ Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen. Deshalb hängt aller Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab. (George Bernard Shaw) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
fbratschi Mitglied Entwicklungsingenieur
Beiträge: 157 Registriert: 05.04.2005
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erstellt am: 28. Mrz. 2008 13:39 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hoi Charly Setter Die Frage ist nicht ganz überflüssig, weil diese Verbindung bereits besteht. Hier gilt ein grosses Danke Schön an unsere externen Konstrukteure. Diese Schraube hat leider keinen Schaft, somit wirkt die Schubspannung auf den Gewindebereich. Die Flächenpressung ist auch mit einem Bolzen dieser Grösse jenseits von Gut und Böse, bei einem Gewinde spare ich mir die Mühe... Ich will einfach eine Nachrechnung machen. Wenn ich den Kerbfaktor mitrechne habe ich eine Sicherheit von 1.02 auf brechen der Schraube... Das ist viel zu wenig. Unser Teufel heisst externes Konstruktionsbüro und ich hoff, dass diese mal Fliegen fressen müssen Gruss Frank Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Markus_30 Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAx-Architect
Beiträge: 5433 Registriert: 21.03.2005 Windows 10 NX 12.0.2 MP12 Teamcenter 12.2
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erstellt am: 28. Mrz. 2008 13:49 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für fbratschi
Hallo zusammen, @ Frank: Sorry, dass ich das so sagen muss, aber nach allem, was ich so gehört habe, würde ich deine Schraubenverbindung in die Schublade "absolute Themaverfehlung" einordnen. Was spricht gegen das Umkonstruieren des Details? ------------------ Gruß Markus [Diese Nachricht wurde von Markus_30 am 28. Mrz. 2008 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
fbratschi Mitglied Entwicklungsingenieur
Beiträge: 157 Registriert: 05.04.2005
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erstellt am: 28. Mrz. 2008 13:55 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hoi Markus Hast recht. Ich bin auch schon am umkonstruieren. Aber das sind reale Teile die auch schon bei Kunden sind. Muss ich ein Rückruf machen oder nicht, das ist Sinn und Zweck dieser Rechnung. Nochmals zu meiner Frage: Ist die Kerbwirkung bei Schubspannungen zu berücksichtigen? Gruss Frank Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Wyndorps Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 4567 Registriert: 21.07.2005 Creo 8.0.1.0 Genius Tools 8.0 Windchill 12.0.2.0
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erstellt am: 28. Mrz. 2008 14:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für fbratschi
Zitat: Original erstellt von fbratschi: ...Muss ich ein Rückruf machen oder nicht, das ist Sinn und Zweck dieser Rechnung. ...
1. Bei Sicherheit 1,02 und einer üblichen Mindestsicherheit 2 bis 3: JA. 2. Bei sicherheitsrelevanten Bauteilen: Unbedingt und SOFORT! ------------------ ---------------- "Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, daß die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist." (Stanislaw Jerzy Lec) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Markus_30 Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAx-Architect
Beiträge: 5433 Registriert: 21.03.2005
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erstellt am: 28. Mrz. 2008 14:21 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für fbratschi
Zitat: Original erstellt von fbratschi: Aber das sind reale Teile die auch schon bei Kunden sind. Muss ich ein Rückruf machen oder nicht, das ist Sinn und Zweck dieser Rechnung.
Ups, das Zeug ist schon so beim Kunden? Allei wegen meines guten Gewissens würde ich das Zeug schnellstens umkonstruieren (bist ja eh schon dabei) und dem Kunden so schnell wie möglich austauschen. Ich weiß ja nicht, was für Schäden, bzw. Folgen das haben kann, wenn die Schraube den Geist aufgibt. Je nachdem, was alles passieren kann an der Stelle, würde ich schnellstens mit dem Kunden Kontakt aufnehmen. Zitat: Original erstellt von fbratschi: Nochmals zu meiner Frage: Ist die Kerbwirkung bei Schubspannungen zu berücksichtigen?
Nun ja, normalerweise wird bei gekerbten Querschnitten die zulässige Spannung nach unten korrigiert. Aber welche Kerbwirkungszahlen sollte man bei einer Schraube annehmen? Ich muss gestehen, ich habe nicht die geringste Ahnung, wie man in deinem Fall die Kerbwirkung berücksichtigen sollte. Am besten mal ohne Kerbwirkung schauen, was rauskommt, und je nachdem, wie erschreckend das Ergebnis ist mit dem Bauch entscheiden. Mein Bauch sagt aber jetzt schon: Nimm Kontakt mit dem Kunden auf, informiere ihn und sorge für einen schnellen Austausch der betroffenen Teile / Baugruppe. ------------------ Gruß Markus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
fbratschi Mitglied Entwicklungsingenieur
Beiträge: 157 Registriert: 05.04.2005
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erstellt am: 28. Mrz. 2008 14:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Danke allen für die Antworten Auf die Konstruktion müssen wir nicht mehr eingehen. Diese ist Leider ist meine Frage noch nicht beantwortet. Nach Roloff Matek habe ich eine Kerbformzahl von 3.1. Ich konnte leiderer nirgends finden, ob eine Welle die Auf Schub belastet ist auch noch mit der Kerbformzahl gerechnet werden muss, oder nicht. Welche Formel ist korrekt? a ) tmax=(4*ka*fnenn)/(3*As*2) b ) tmax=ak*(4*ka*fnenn)/(3*As*2) ak für Kerbformzahl Grues Frank Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Wyndorps Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 4567 Registriert: 21.07.2005 Creo 8.0.1.0 Genius Tools 8.0 Windchill 12.0.2.0
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erstellt am: 28. Mrz. 2008 16:20 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für fbratschi
* Ja, bei Schub gibt es auch Kerbwirkung; wie groß kann man ermitteln ( Dein Job) * Kerbwirkung wird aber nur bei dynamischer Beanspruchung wirksam. Damit stellt sich die Frage, mit welchem Tau_zul Du Dein Tau_max vergleichen willst. So, wie Du das hier schreibst habe ich den Verdacht, dass Du bei dynamischer Beanspruchung 1. Deine Sicherheit mit rein statischen Kennwerten berechnen willst. 2. keine Vergleichspannung berechnen willst (Du hast aber doch neben dem Schub auch noch mindestens eine Zugspannung in der Schraube). 3. keinen Dauerfestigkeitsnachweis (genormt DIN743 allg. für Wellen, VDI2230 für Schrauben) zu führen gedenkst Die mit 1), 2) und 3) gekennzeichneten Fälle vertrete ich gegenüber meinen Studenten als "ingenieurtechnische Todsünde". Zitat: Original erstellt von fbratschi: ... Welche Formel ist korrekt?...
In diesem Sinne: möglicherweise keine! ------------------ ---------------- "Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, daß die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist." (Stanislaw Jerzy Lec) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
fbratschi Mitglied Entwicklungsingenieur
Beiträge: 157 Registriert: 05.04.2005
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erstellt am: 28. Mrz. 2008 17:53 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Ich möchte nicht auf die Konstruktion eingehen, diese ist wie schon erwänt zum heulen. Die Belastung ist statisch. Die Schraube wird laut montage nur lose von Hand reingedreht (keine Zugspannung). Aber Danke für: Zitat: -------------------------------------------------------------------------------- Original erstellt von Wyndorps: * Ja, bei Schub gibt es auch Kerbwirkung; wie groß kann man ermitteln (Dein Job) * Kerbwirkung wird aber nur bei dynamischer Beanspruchung wirksam. -------------------------------------------------------------------------------- Gruss Frank Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Markus_30 Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAx-Architect
Beiträge: 5433 Registriert: 21.03.2005 Windows 10 NX 12.0.2 MP12 Teamcenter 12.2
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erstellt am: 28. Mrz. 2008 19:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für fbratschi
Zitat: Original erstellt von fbratschi: Die Schraube wird laut montage nur lose von Hand reingedreht (keine Zugspannung).
Wie bitte?!? Das wird ja immer schlimmer. Noch dazu hast du dir gerade selbst widersprochen. In deinem ersten Posting stand folgendes: Zitat: Original erstellt von fbratschi: Die Kraft ist grösser als Reibkraft (Schraubenvorspannung * Reibkoeffizient)
Daraus hatte ich ursprünglich geschlossen, dass die Schraube vorgespannt ist. Die Schraubenvorspannkraft ruft in der Schraube dann eine Zugspannung hervor. Auch glaube ich, dass du dir in deinem Fall die Nachrechnung schenken kannst. Wie gesagt, Kontakt mit dem Kunden aufnehmen, den Fehler eingestehen und schnell für eine Ausbesserung des Fehlers sorgen. Das solltest du allein schon deshalb machen, um mögliche Schäden und evtl. daraus resultierende Schadensersatzforderungen seitens des Kunden zu vermeiden. ------------------ Gruß Markus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
SchwanFS Mitglied Student
Beiträge: 16 Registriert: 10.11.2012
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erstellt am: 10. Nov. 2012 15:29 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für fbratschi
ich habe da mal eine Frage dazu: Wenn ich eine Dehnschraube M24-8.8 habe mit Reibungswert=0,08 mit folgenden Werten habe: Vorspannkraft Fv:127kN; Anziehmoment Ma:340Nm; Taillendurchmesser dT:18,0mm; Schlüsselweite SW = 36 mm. Jetzt soll ich die maximalen Normal-u Schubspannungen im Schaft(=Taille) berechnen. Kann mir da jemand weiterhelfen? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
Beiträge: 5089 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 10. Nov. 2012 16:48 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für fbratschi
Hallo Schwan, Du vermischst jetzt Festigkeitslehre und Schraubenberechnung. Die maximalen Materialspannungen ergeben sich aus dem Schraubenwerkstoff. Die kann man in Büchern nachschlagen. Oder meisnt Du die maximalen Kräfte der Schraubenverbindung ? Weil Du die gleiche Frage schon als neuen Fred gepostet hast, schließe ich hier. Klaus
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