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Thema: Schraube > Winkelanziehverfahren (3503 mal gelesen)
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CPS Mitglied Student Feinwerktechnik
Beiträge: 6 Registriert: 15.12.2005
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erstellt am: 23. Dez. 2005 18:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hi ! Thema Schraubenauslegung bei Winkelanziehverfahren bis in die Streckgrenze. Berechnung des Nachziehwinkels - alles OK, doch niergendwo (Dubbel, Roloff, Schrauben-Vademecum) finde ich Angaben wie weit die Schraube Vorangezogen sein muss. Meine mich schwach erinnern zu können, dass es ~0.3*MA sind. Weis jemand rat? Danke & Gruß Chris Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Charly Setter Moderator
Beiträge: 11977 Registriert: 28.05.2002
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erstellt am: 25. Dez. 2005 12:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CPS
Das liegt in deinem Ermessen. Ansatz: Soweit anziehen, das ein definierter Ausgangszustand erreicht wird: Alle Fugen geschlossen, das Drehmoment aber so niedrig, das die verfahrensbedingte Streuung noch akzeptabel ist. Wenn Du streckgrenzengesteuert anziehst ist es weniger kritisch, da Du die Schraube ja eh "überdehnst" und die Endkraft von der Spannung der Schraube an der Fließgrenze abhängt. EIn Verfahren, das mir immer ein Kribbeln im Bauch erzeugt. Aber es funktioniert. Die Zylinderkopfdichtung in meinem Passat hat schon 450 Mm auf dem Buckel HTH Mathias ------------------ Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen. Deshalb hängt aller Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab. (George Bernard Shaw) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Doc Snyder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
Beiträge: 13133 Registriert: 02.04.2004 Autodesk Inventor
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erstellt am: 25. Dez. 2005 16:09 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CPS
Zitat: Original erstellt von Charly Setter: Ein Verfahren, das mir immer ein Kribbeln im Bauch erzeugt. Aber es funktioniert.
Äh - welches der beiden Verfahren meinst Du? Fröhliche Grüße Roland [Diese Nachricht wurde von Doc Snyder am 25. Dez. 2005 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
CPS Mitglied Student Feinwerktechnik
Beiträge: 6 Registriert: 15.12.2005
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erstellt am: 25. Dez. 2005 16:27 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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Doc Snyder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
Beiträge: 13133 Registriert: 02.04.2004 Autodesk Inventor
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erstellt am: 25. Dez. 2005 16:46 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CPS
Zitat: Original erstellt von CPS: ...genau die, die ich hören wollte
Na, denn is ja gut... IMHO war hier aber von zwei Verfahren die Rede: 1. Voranziehen auf "Anlage" (was immer das ist, und darauf bezog sich in meinem Verständnis auch Deine Frage, Chris) und dann um einen bestimmten Winkel weiter - das verstehe jedenfalls ich unter drehwinkelgesteuert. 2. Einfach in einem Zug anziehen bis die ersten Fließerscheinungen dazu führen, dass der Drehmomentgradient (dM/dphi) abfällt - das verstehe ich unter streckgrenzengesteuert. Oder fehlt mir die weihnachtliche Milde, wenn ich das unterscheiden möchte? Gruß Roland Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Charly Setter Moderator
Beiträge: 11977 Registriert: 28.05.2002
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erstellt am: 26. Dez. 2005 16:11 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CPS
Moin Roland Es ging um das Drehwinkelgesteuerte Anziehen in den plastischen BEreich (auch streckgrenzengesteuertes Anziehen genannt). D.h.: Du fängst von einem definierten Grundzustand an die Schraube anzuziehen (Drehwinkel) und zwar soweit, das die Streckgrenze der Schraube überschritten wird (bleibende Längung) => Du nutzt die größtmögliche Vorspannkraft der Schraube aus. Problem ist der "definierte Grundzustand": Der wird durch drehmomentgesteuertes Anziehen eingestellt. Ist das Drehmoment zu hoch, wird die aus dem Anzugsverfahren resultierende Streeuung zu groß => Du ziehst u.U. zu hoch an und reißt die Schraube ab Ist das Drehmoment zu gering, klaffen die Verbindungspartner noch und Du erreichst am Ende nicht das gewünschte Ergebnis (die Verformung der Schraube). BTW: Auch Du profitierst wahrscheinlich täglich von diesem Anzugsverfahren: Die Zyl.-kopfschrauben Deines Auto´s Die Schrauben in meinem Passat dürfen z.B. nur 3x verwendet werden. Beim 4. Anzug werden Sie dann zu lang und sprengen den Block . Wenn eine Kopfpackung aber min. 450Mm reicht, ist das akzeptabel Das Bauchkribbelln bereitet mir der Gedanke, das ich ein Bauteil bei der Montage bewußt (wenn auch definiert) überlaste. ------------------ Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen. Deshalb hängt aller Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab. (George Bernard Shaw) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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CPS Mitglied Student Feinwerktechnik
Beiträge: 6 Registriert: 15.12.2005
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erstellt am: 26. Dez. 2005 16:31 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Jep ... ist wirklich ein Spitzen-Verfahren um das maximale aus der Schraube rauszuholen - Wenn nur das Wörtchen "wenn" nicht wär _ Mir ging es in diesem Fall speziell um den Einsatz unter dyn. Belastung und den Kampf mit der Physik , sprich: Maximale Vorspannkraft bei minimaler Baugröße unter dynamischer Belastung ... Hat einer von Euch schon mal hochfeste Schrauben eingesetzt, die bei ja angeblich ein Sigma A von bis zu 150 N/mm^2 haben sollen ... ?? Habs selbst noch nicht ausprobiert aber kaum zu glauben !!! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |