Hallo Marcus,
vielen Dank für dein Feedback - das freut mich! Ja - es ist nicht immer so einfach, diese Dinge umzusetzen.
Hallo Andi,
Hallo @alle,
viell. noch ein kleiner Nachtrag zu diesem Thema.
Das ein oder andere CAD-System baut so auf, dass man für versch. Bereiche untersch. "Umgebungen" hat, die meist jeweils die Funktionalitäten zur Verfügung stellen, die in diesen Bereichen benötigt werden.
In etwa so:
Part's (3D-Einzelteile) werden in der "Modellierumgebung" erzeugt;
Hier finden sich alle Möglichkeiten, die man eben zum Modellieren benötigt.
Die Zeichnungsableitungen (2D-Zeichnungen) werden in einem "Drawing-Umfeld" generiert, in welchem dann eben alle Befehle und Möglichkeiten, die hierzu benötigt werden, zur Verfügung gestellt werden.
Ebenso werden Baugruppen (Assemblies / Assembly) in einer dafür gemachten Umgebung generiert.
Manche Systeme bieten dann noch spezielle Umgebungen für sheet-metal (Blechteile) oder auch das Erstellen von BOM's (Stücklisten)
Hieraus resultierend haben dann die versch. Dateitypen, die dabei Verwendung finden, entspr. Dateinamenerweiterungen (suffixe).
z.B. (nur sehr vereinfacht und ohne weitere Daten wie Vorlagen etc. zu berücksichtigen):
xxx._ _ _prt für Einzelteile / Parts
xxx._ _ _asm für Baugruppen / Assemblys
xxx._ _ _drw für 2D-Zeichnungen / Drawings
So baut meist eine Konstruktion (Bottom up) so auf:
3D-Part -> 2D-Drawing (Einzelteil) - > Assembly (3D-Baugruppen mit Ober- und Unterbaugruppen) - > 2D-Drawing (Baugruppen)…
Und für all dies gibt es eben die entspr. Umgebungen.
Da sich dies bei MegaCAD (auch aus der Historie gewachsen) etwas anders aufbaut, führt es oft zu gewissen Problemen bei der Verwendung untersch. Begrifflichkeiten – z.B. dem der „Baugruppe/n“.
Hierzu mache ich einen kurzen Ausflug in die MegaCAD-Historie, so wie mir diese bekannt ist.
Als MegaCAD vor über 30ig Jahren auf dem Markt kam, war es zunächst ein reines 2D-CAD-System.
Die beiden wichtigsten Datenformate (auch hier nur die beiden, um die es hier geht), waren *.prt und *.mac.
Das Dateiformat „*.prt“ stand hierbei für eine „MegaCAD-Zeichnungsdatei“ (damals natürlich noch in 2D) – und das „.prt“ war etwas an das „Englische“ angelehnt:
Print…Übersetzung als „Substantiv“:
Print: die Grafik, graphic, graphics, chart, diagram, illustration, print
Das Dateiformat „*.mac“ stand dabei für „Makro(Macro)“, wobei hier die Möglichkeit gegeben war, immer wieder verwendete Bauteile (Normteile, hausinterne Normteile) sehr einfach zu erzeugen, um diese z.B. in einer Ordnerstruktur (damals noch auf DOS-Ebene ) auch mittels der Vergabe eines Einfügepunktes (Bezugspunkt) leicht in eine 2D-Konstruktion (MegaCAD-Zeichnung) einzufügen.
Da gab (und gibt) es dann z.B. auch Schrauben in den versch. Ansichten, Möbel, Pflanzen…ganze „Bibliotheken“.
So waren „Macros“ in MegaCAD damals dem Sinne nach definiert.
Als dann die ersten 3D-Versionen von MegaCAD erschienen – wurde eben auf diesen beiden Formaten aufgebaut.
Von Anfang an war also MegaCAD so aufgebaut, dass man in „einer Umgebung“ 2D-Konstruktionen erzeugen konnte – und ohne die Umgebung zu wechseln – direkt in 3D Arbeiten konnte. Hierbei konnte man natürlich auf die 2D-Elemente direkt zugreifen.
Das Erstellen der 2D-Ableitungen wurde ebenso in diese eine Oberfläche integriert.
Mir hat diese Ansatz schon immer gefallen, da er ein „freies Modellieren“ ermöglicht.
Das hier MegaCAD kein reines „parametrisches 3D-CAD-System“ abbildet, ist eine andere Geschichte – und eben diesem Ansatz des „freien Modellierens“ geschuldet.
Dass nun diese „Arbeitsweise“ und die „Datenformate“ seit damals sozusagen zu MegaCAD gehören, ist für erfahrene „MegaCAD’ler/innen“ ja nichts neues.
Die Bezeichnungen der Datenformate wurde ebenso beibehalten, da es ja in MegaCAD keine reinen „Assembly-Umgebungen“, „Drawing-Umgebungen“ etc. gibt, ist dies ja auch zunächst logisch.
Im Laufe der Jahre setzte sich dann auf einmal in der Anwenderschaft für das Datenformat „*.mac“, welches ja für Macro’s stand, die Bezeichnung „Baugruppe“ durch.
Auch dies ist in diesem Kontext nicht verkehrt, da man ja mit „Macros“ in MegaCAD so Arbeiten kann, dass man aus den Macros eben solche (Baugruppen) sehr einfach aufbauen kann.
Hier fehlt nun für Ein- und Umsteiger leider etwas die „Trennung“ bzw. eine "Strukturierung" dieser Formate.
Eine „*.mac“ Datei – also eine Baugruppendatei – kann aus einem „Einzelteil“ (einem Part) bestehen, aber auch aus mehreren Teilen (bevorzugt alle im *.mac-Format) – also sozusagen eine eigene „Baugruppe“ (Assembly) abbilden.
Die Verwirrung scheint komplett, wenn man weiß, dass dies eben auch mit dem *.prt-Format möglich ist. Eine MegaCAD-Zeichnung (Konstruktion) kann aus einem reinen 3D-Teil bestehen – oder eben einen kompletten Zusammenbau abbilden.
Ebenso ist es möglich, in beiden Formaten (*.mac und *.prt) auch 2D-Daten abzubilden.
Dies ist kein wirklicher Widerspruch – wenn man die „Methodik“ des freien Modellierens von MegaCAD etwas versteht.
An dieser Stelle wäre es sehr sinnvoll, sich mit dieser Thematik einmal sehr genau auseinander zu setzen – denn dies könnte großen Einfluss auf die eigene „Vorgehensweise“ und die „Datenstruktur“ bei der Abreit in und mit MegaCAD haben.
Bei mir hat sich im Laufe der Jahre folgende Vorgehensweise etabliert (dies kann bei einem anderen Anwender komplett anders aussehen):
Meine „Konstruktionen“ erstelle ich meist als *.prt Datei. Darin – so es um „Zusammenbauten“ geht, arbeite ich nach der Modelliermethode „Top-Down“.
Wenn ich meine komplette Konstruktion soweit fertig habe, erstelle ich, wo es mir sinnvoll erscheint, „Macros“ – eben „Baugruppenteile“ oder ganze „Unterbaugruppen“ – die ich aus meinem Zusammenbau (also aus der PRT-Datei) direkt erstelle.
In der „kompletten“ PRT erzeuge ich dann eine 2D-Ableitung (nennt sich in MegaCAD „Arbeitsblatt“) des Zusammenbaus und ggf. von diversen Stellungen bei beweglichen Teilen.
Ebenso erzeuge ich dann meine „Explosionszeichnungen“ aus dieser „PRT“.
Sozusagen ist diese PRT meine „Haupbaugruppe“.
Die erzeugten „Macros“ (Baugruppeneinzelteile oder Unterbaugruppen) kann ich dann so aufbereiten, dass ich diese bei Bedarf in vielen weiteren Konstruktionen (PRT’s) – wenn gewünscht auch exclusiv, einfügen kann.
In so erzeugten „Baugruppen“ (*.mac’s) bilde ich dann auch das jeweilige Arbeitsblatt ab, um zu so einem „Teil“ in einer Datei alle Informationen zu haben. Dies erleichtert mir auch das Ändern samt Änderungsindex.
Wenn es der „Auftrag“ erlaubt (auch von der zeitl. Schiene) – kommt es vor, dass ich die in der Hauptbaugruppe (PRT) entwickelten und als Macro (Baugruppenteil) erstellten Teile in dieser PRT gegen die „Macros“ austausche – vor allem, wenn ich dann „exclusive Baugruppen“ verwenden möchte.
Wie man an diesem kurzen Text sehen kann, ist es nicht ganz so einfach, dies zu vermitteln – wenn man die „Denke“ dahinter dann einmal etwas „verstanden“ hat, ergibt sich vieles von selbst.
Bei mir hat sich noch etwas eingebürgert, da ich kein PDM-System oder eine sonstige Datenbank-Lösung im Einsatz habe:
Die Dateinamen bekommen bei mir folgende „Ergänzungen“:
xyz_BG.prt (für eine Baugruppen-PRT)
xyz_ET.prt (für eine Einzelteil-PRT)
xyz_BG.mac (für eine Baugruppe mit mehreren Teilen)
xyz_ET.mac (für eine Baugruppe mit einem Teil)
So sehe ich auf der "Explorer-Ebene" immer vor der eigentlichen Dateinamenserweiterung, um was für eine „Art“ der jeweiligen Datei es sich handelt.
Ob das helfen mag, die „Verwirrung“ etwas aufzulösen?
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