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| Matelec 2024, eine Veranstaltung am 05.11.2024
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Autor
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Thema: Zwei Drehstrommotore mechanisch gekoppelt (2073 mal gelesen)
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26122 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 15. Nov. 2013 08:52 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, Ich habe hier einen Antriebsfall, wo zwei Rollenbahnen ziemlich exakt gleich schnell laufen sollen. Jede Rollenbahn hat notwendigerweise einen eigenen Antriebsmotor. Es sind ziemlich große Tonnagen und Antriebsleistungen. Nun kann ich mir zwei Lösungsansätze denken: - die Motore werden auf elektrischer Seite zu Synchronlauf gezwungen (Drehgeber + FU, oder ähnlich) - die Rollenbahnen werden mechanisch gekoppelt Zu der ersteren Lösung hab ich wenig Vertrauen, auf die Dauer gesehen. Hat Jemand Erfahrungen mit der zweiten Lösung (mechanische Kopplung)? Was machen die zwei Motore in Bezug auf Leistungsaufnahme? ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
robroy55 Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Selbständiger Konstrukteur Elektrotechnik
Beiträge: 2612 Registriert: 13.07.2005
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erstellt am: 15. Nov. 2013 09:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Guten Morgen Leo, ich hätte da eher bei der mechanischen Geschichte weniger Vertrauen. FU und Drehgeber setzen wir immer wieder ein und die laufen zuverlässig. Zudem kann ich die über Not-Halt oder Not-Aus auch problemlos steuern. Bei der mechanischen Lösung habe ich da bei einem Störfall die Bedenken dass die Kopplung zerlegt wird bevor die Antriebe stehen. (Ich weiss ja nicht wie das Ganze örtlich aussehen soll) ------------------ Grüße aus Frangn Rob Habe keine Angst etwas Neues im Leben auszuprobieren. Denke einfach daran, dass Amateure die Arche erbaut haben und Profis die Titanic. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26122 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 15. Nov. 2013 09:25 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Rob, Die Frage bei der FU+Drehgeber-Lösung ist, wie kann man absichern dass die zwei Antriebe nicht mal "außer Tritt" kommen? dadurch würde der Prozess empfindlich gestört und muss unbedingt vermieden werden. Ist da irgendwie eine zweite (Kontroll- oder Rückfall-)Ebene denkbar? Ein zweiter Satz Drehgeber vielleicht, die nur überwachend ausgewertet werden? ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
robroy55 Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Selbständiger Konstrukteur Elektrotechnik
Beiträge: 2612 Registriert: 13.07.2005
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erstellt am: 15. Nov. 2013 12:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Ist nur das Verhältnis der beiden Rollenbahnen oder die Geschwindigkeit generell gemeint? Sofern nur das Verhältnis stimmen muss kann man das ja automatisch nachregeln. Bei der Geschwindigkeit insgesamt kann man da sicherlich redundant fahren. ------------------ Grüße aus Frangn Rob Habe keine Angst etwas Neues im Leben auszuprobieren. Denke einfach daran, dass Amateure die Arche erbaut haben und Profis die Titanic. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5174 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 15. Nov. 2013 18:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Hallo Leo, es gibt so etwas wie eine "Elektrische Welle " Das ist alles andere als neu. Das soll sehr zuverlässig sein. Das gibt es auch an Werkzeugmaschinen, wenn die Drehzahl der Hauptspindel sich wg. Belastung verringert, verringert sich auch der Vorschub. ------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Sigraph Fan Mitglied Elektrotechniker
Beiträge: 16 Registriert: 02.03.2013
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erstellt am: 15. Nov. 2013 18:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Hallo Leo, kannste an die Motoren Drehzahlgeber anbringen und die Motoren mit Frequenzumrichter antreiben ? Um die Motoren Synchron laufen zu lassen gibt es von Fa. Motrona Gleichlaufregler sprich Master Slave Steuerung. Das was der erste Motor macht führt auch der zweite durch. http://www.motrona.de/gleichlauf.html Denke das ist in diesem Fall die beste Lösung. Schöne Grüße Sigraph Fan
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Roland Schröder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
Beiträge: 13408 Registriert: 02.04.2004 Inventor
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erstellt am: 15. Nov. 2013 20:39 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Zitat: Original erstellt von Leo Laimer: ..."außer Tritt" kommen ... muss unbedingt vermieden werden.
Wie sicher muss es denn sein? Die maximale Sicherheit bietet immer nur eine dicke fette Welle mit dicken fetten Kupplungen, und diese Verbindung muss dann so dick sein, dass sie nötigenfalls die gesamte Motorleistung und sämtliche Massenkräfte einer Anlagenhälfte bei z.B. einer Blockierung erträgt, zumindest gelegentlich. In der dann gegebenen festen Kopplung zweier Drehstrommotoren sehe ich kein Problem, solange die leidlich identische Fahrbefehle bekommen (selbst wenn nicht, dann werden sie lediglich wärmer), denn es sind ja Asynchronmotoren. Wegen der festen Kopplung reicht dann auch eine einzige auf beide Regler verteilte Istwertrückführung, und wenn diese gleich eingestellt sind, wollen sie auch das Gleiche tun. Rein elektonische Kopplungen sind auch zuverlässig und genau und seit vielen Jahren schon Stand der Technik, aber bis die die gleiche Sicherheit gegen Katastrophen bieten, muss man viel investieren. Es kann ja immer mal ein Kabel abreißen, z.B. durch einen umstürzenden Gabelstapler. Muss dann der zweite Antrieb auch unmittelbar und ohne Abweichung stoppen? Dann reicht kein normaler FU mehr. Was wird denn schlimmstenfalls zerschrotet? Ein Stück Blech oder die halbe Anlage nebst Halle und Personal? ------------------ Roland www.Das-Entwicklungsbuero.de It's not the hammer - it's the way you hit! [Diese Nachricht wurde von Roland Schröder am 15. Nov. 2013 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ralfm Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Elektrozeichner
Beiträge: 5603 Registriert: 21.08.2003
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erstellt am: 15. Nov. 2013 23:13 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Es ist doch immer die Mechanik die versagt, Mal reisst die Duplexkette, mal schert die Welle am Flansch ab (neulich noch bei einer neuen Festplatte). Klaus hat den Tip gegeben mit der elektrischen Welle, hatten wir schon in den 90ern mit 12 Servos in Verpackungsmaschinen. ------------------ Grüße Ralf -------------- Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26122 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 16. Nov. 2013 17:59 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
@Ralf: Hier sagen wir immer "hat's es wieder mal Elektrisch" (Sinngemäß: Mechanik bricht vielleicht 1x, Elektrotechnik bleibt immer wackelig). Ist aber nur subjektives Hichack, keine seriöse Aussage. @Roland: Geschrottet wird im schlimmsten Fall die halbe Anlage, also ich brauch irgendeine "Rückfallebene" bzw. doppelte Sicherheit. Wenn ein Motor ausfällt, muss der Zweite ehestmöglich stehen bleiben (nicht Milimetergenau, aber innerhalb weniger Sekunden). Leider bin ich grad draufgekommen, dass eine "dicke" mechanische Verbindung recht schwierig wird, da sich beide Rollenbahnen unahängig voneinander heben/senken, zwar gleichzeitig angesteuert, aber ebenfalls mit getrennten angetrieben. Also mechanische Verbindung der Rollbahnantriebe bedeutet auch mech. Verbindung der Hubantriebe. @Rob: Eigentlich sollen die Rollenbahnen einigermaßen winkelgetreu gleich laufen, da sonst dem Fördergut Schaden beigefügt wird. Werde die nächsten Tage ein Gespräch mit dem kundenseitigen Elektrotechniker führen (obwohl ich da die Antwort schon kenne: -->Mechanik!) Danke allseits! ------------------ mfg - Leo [Diese Nachricht wurde von Leo Laimer am 16. Nov. 2013 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Roland Schröder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
Beiträge: 13408 Registriert: 02.04.2004 Inventor
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erstellt am: 16. Nov. 2013 20:50 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Zitat: Original erstellt von Leo Laimer: Wenn ein Motor ausfällt, muss der Zweite ehestmöglich stehen bleiben (nicht Milimetergenau, aber innerhalb weniger Sekunden). Leider bin ich grad draufgekommen, dass eine "dicke" mechanische Verbindung recht schwierig wird, ...
Da also Personenschaden ausgeschlossen werden kann, fände ich hier Servomotoren mit entsprechender Überwachung denkbar. Die haben schnelle Controller und sind seit Anbeginn für Synchronaufgaben geschaffen und perfektioniert worden. Die können auf verschiedene Ereignisse triggern und im Störungsfall innerhalb weniger Milli(!)sekunden anhalten. Eine solche Anwendung hab ich just in Betrieb genommen; wenn da die Überlastkupplung auslöst, hält der Motor aus voller Fahrt in weniger als einer Umdrehung an. Das dient zwar nur dazu, die Kupplung vor übermäßigem Verschleiß zu schützen, aber ich war höchst beeindruckt, wie sauber das funktioniert. Bei den Controllern für Drehstromantriebe wäre ich nicht so sicher, aber die können inzwischen auch viel und werden jedes Jahr besser. ------------------ Roland www.Das-Entwicklungsbuero.de It's not the hammer - it's the way you hit! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
robroy55 Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Selbständiger Konstrukteur Elektrotechnik
Beiträge: 2612 Registriert: 13.07.2005
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erstellt am: 19. Nov. 2013 12:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Zitat: Original erstellt von ralfm: Es ist doch immer die Mechanik die versagt, Mal reisst die Duplexkette, mal schert die Welle am Flansch ab (neulich noch bei einer neuen Festplatte). Klaus hat den Tip gegeben mit der elektrischen Welle, hatten wir schon in den 90ern mit 12 Servos in Verpackungsmaschinen.
Ja und die Energieversorger sind begeistert von den FU's! Die spucken nämlich immer ziemlich ins Netz. ------------------ Grüße aus Frangn Rob Habe keine Angst etwas Neues im Leben auszuprobieren. Denke einfach daran, dass Amateure die Arche erbaut haben und Profis die Titanic. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |