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Thema: Hohlräume in Keramik. (2301 mal gelesen)
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zeinerling Mitglied Maschinenbaukonstrukteur
Beiträge: 313 Registriert: 14.06.2011
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erstellt am: 14. Apr. 2012 14:08 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, jeder von uns kennt ein Waschbecken oder eine Kloschüssel, die von innen hohl sind. Das was ich daran nicht verstehe ist die Art und Weise wie diese Teile hergestellt werden. Werden die aus 2 oder mehreren Hälften gegossen und anschließen zusammengeklebt? Würde man diese Teile aus Aluminium oder Grauguß gießen wollen, muss zuvor ein Kern aus Sand als Platzhalter in die Form eingelegt werden, der nach dem Gießen zerstört und herausgeschüttelt wird. Bei keramischen Werkstoffen ist dies wohl schlecht möglich. MfG. Zeinerling
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26028 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 14. Apr. 2012 19:32 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für zeinerling
Gebrauchskeramik wird meist durch Gießen hergestellt, wobei die Form saugfähig ist, nach dem Eingiessen der dünnflüssigen Masse saugt sich Wasser aus einer zuerst rasch, dann langsamer dicker werdenen Randschicht in die Form ab. Nach einer gewissen Zeit wird die restliche, flüssig gebliebene Masse ausgegossen, und die Form mit der schon etwas angetrockneten Randschicht bleibt noch eine Zeitlang ruhen, bis die Ware stabil genug ist zum Entformen. Bei Alu gibt es auch den sog. Schwenkguss, da wird das flüssige Alu in die kühle (Metall-)Form gegossen, diese fleissig geschwenkt dass alle Wände gut mit rasch erstarrendem Material benetzt werden, dann wird der Rest sofort ausgeschüttet. War in der Anfangszeit der industriellen Metallverarbeitung sehr beliebt, dieses Verfahren (Teekannen, Espressokocher,...) ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
zeinerling Mitglied Maschinenbaukonstrukteur
Beiträge: 313 Registriert: 14.06.2011
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erstellt am: 14. Apr. 2012 20:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Leo, das klingt zwar logisch was Du da schreibst, doch melde ich da meine Zweifel an. Sofern ein Keramikteil keine Hinterschnitte hat, könnten diese Teile hergestellt werden, als würde ein Konditor einen Schokoladennikolaus herstellen. Der Boden wird nachher aufgeschmolzen. Wenn man sich ein Waschbecken etwas genauer ansieht, dann entdeckt man an der Unterseite Löcher die offenbar als Kernmarke dienen. Also muss da doch während dem Gießen was drin sein als Platzhalter. Auch muss ja der Überlauf an dem Waschbecken irgenwie da rein kommen. Viel schlimmer ist eine Kloschüssel. Da ist ja ein Syphon drin der mehrere Bögen hat. Wie bitte soll man die Form denn nach dem Gießen wieder trennen können? Sebst wenn man den Syphon aus mehrerern Losteilen herstellt, ist das nicht möglich. MfG. Zeinerling [Diese Nachricht wurde von zeinerling am 14. Apr. 2012 editiert.]
[Diese Nachricht wurde von zeinerling am 14. Apr. 2012 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
thomasacro Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur Anwendungsberater
Beiträge: 3719 Registriert: 12.05.2004 V4 V5 2016 - 2020 V6 2016x -2019x
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erstellt am: 14. Apr. 2012 21:45 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für zeinerling
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zeinerling Mitglied Maschinenbaukonstrukteur
Beiträge: 313 Registriert: 14.06.2011
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erstellt am: 15. Apr. 2012 11:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, also die Sendung mit der Maus war und ist für mich schon immer sehr lehrreich und informativ gewesen. Danke für den Link. Das kannte ich noch nicht. Kerne und Form aus Gips ist also das Zauberwort. Allerdings, so meine ich, sind die Gipskerne und Formen nur für den einmaligen Gebrauch gemacht. Denn der Gips ist ja nur einmal saugfähig. Oder irre ich da? Ich übrigens arbeite als Konstrukteur für Kernschießmaschinen. Diese Kerne werden als Platzhalter für die späteren Hohlräume benutzt um z.B. Zylinderköpfe gießen zu können. Diese Kerne sind auch nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt. MfG. Zeinerling
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pepper4two Mitglied
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erstellt am: 15. Apr. 2012 11:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für zeinerling
Hallo Zeinerling, ich würde annehmen das man die Gipskerne mit der Abwärme aus dem Brennprozess der eigentlichen Keramik wieder soweit trocknet das man Sie ohne Probleme wieder verwenden kann. Beste Grüße Matthias ------------------ Nihil Ex Nihilo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
thomasacro Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur Anwendungsberater
Beiträge: 3719 Registriert: 12.05.2004
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erstellt am: 15. Apr. 2012 12:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für zeinerling
Hi Zeinerling. Die Form hat Keinerlei Kerne! Es handelt sich lediglich um komplexe Einsätze! Diese sind aus Gips und wiederverwendbar. Sie saugen nur das Wasser der Schlickermasse an deren Berührungsfläche auf. Die Hohlform, die bei deinen Kernen durch umfließen durch die Gußmasse entsteht, wird hier durch einfaches auskippen der nicht angeterockneten Masse erstellt. somit braucht auch kein Ker eingelegt, bzw entformt werden. Nach der Entformung aus der Gipsform wird diese getrocknet und wiederverwendet, bis jemand sie fallen lässt ------------------ gruß, Tom Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |