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Thema: Bohrungen mit kleinen Durchmessern (1642 mal gelesen)
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ToniTom Mitglied
Beiträge: 4 Registriert: 21.11.2006
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erstellt am: 21. Nov. 2006 13:13 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen, ich hab Probleme beim bohren von Löchern mit Durchmesser von 0,8mm. Der Bohrer ist aus normalem Schnellarbeitsstahl und soll ein 3mm tiefes Loch in eine VA-Plate bohren (1.4301), dabei bricht er mir aber leider sehr häufig ab. Da unsere CNC-Maschine nur mit 5000 U/min arbeitet bin ich leider auch sehr weit von den richtigen Einstellmaßen weg. Hat mir jemand einen Tip wie mein Bohrprogramm am Besten eingestellt wird? (Vorschub, Drehzahl, Zustellschritte) mfg Ralf Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Jonischkeit Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Freiberuflicher Ingenieurdienstleister (CSWP)
Beiträge: 2624 Registriert: 29.07.2003 CSWP Solidworks verschiedene Rechner
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erstellt am: 21. Nov. 2006 14:06 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ToniTom
Hallo Ralf, Toni oder Tom speziell für diesen Anwendungsfall, weil es eben mit NC nicht so einfach ist, gibt es eine Bohrpinole. Damit kanst du die Löcher sehr feinfühlig von Hand bohren. Sollten es aber ein paar tausend sein, lohnt sich die probiererei mit deinem Programm. Was ist mit einem Hartmetallbohrer? HTH Michael Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Doc Snyder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
Beiträge: 13133 Registriert: 02.04.2004 Entwicklung und Konstruktion von Spezialmaschinen
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erstellt am: 21. Nov. 2006 14:21 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ToniTom
Zitat: Original erstellt von Jonischkeit: Sollten es aber ein paar tausend sein, lohnt sich ...
...außerdem die Frage, ob es denn wirklich diese Material sein muss. 1.4301 ist mördermäßig zäh, es ist wohl eher für zu biegende Rohre und zu kantende Bleche gedacht. 1.4305 lässt sich bedeutend besser zerspanen. ------------------ Roland jetzt auch mit Bildern: www.Das-Entwicklungsbuero.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ToniTom Mitglied
Beiträge: 4 Registriert: 21.11.2006
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erstellt am: 21. Nov. 2006 14:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, danke für die schnelle Antwort, leider ist ein Materialwechsel nicht mehr möglich. Hatte die Hoffnung dass es über die Parameter des Bohrprogrammes möglich wäre. Von Hand zu bohren war Plan A, aber 4 Bohrer später wohl nicht mehr. mfg Ralf Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Oberli Mike Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Maschinen Ing.
Beiträge: 3731 Registriert: 29.09.2004 SolidWorks Worker
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erstellt am: 21. Nov. 2006 14:44 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ToniTom
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ToniTom Mitglied
Beiträge: 4 Registriert: 21.11.2006
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erstellt am: 21. Nov. 2006 14:55 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Wir sind leider die, die die andere Fertigungsart zur Verfügung stellt. Hab eine zu geringe Stückzahl, um umzustellen. Ich habe halt die Hoffnung, dass ein unglaublich erfahrener Zerspaner aus dem Nähkästken plaudern kann. mfg Ralf Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26028 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 21. Nov. 2006 15:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ToniTom
Hallo Ralf, Das hat jetzt nicht genau mit Deinem Problem zu tun, aber ein Ähnliches konnten wir mal lösen. Die Aufgabe war damals, mit einem normalen HSS 90°-Senker an Bohrungen in 1.4571 eine Senkung ca. 1,5x45° anzubringen, manuell mit der Ständerbohrmaschine. Es ging um ein paar 1000 Stück. Die ersten Senker waren weg wie nix, stumpf, Aufbauschneiden, ausgebrochen, kaputt. Dann ist einer der von mir so ungeliebten Fliegenden Händler aufgetaucht und hat uns ein "Wundermittel" in Form eines Sprays verkauft. Die ganzen restlichen Senkungen wurden dann mit einem einzigen Senker fertiggemacht, und dann war er immer noch voll gebrauchsfähig. Vielleicht wäre das ja auch in Deinem Fall ein Lösungsansatz? Nachtrag: Ume einen Vorläufer dieses Produktes ging's damals: http://www.stubai-bergsport.com/bohrhakenlasche_standard_produkte_art_658.html ------------------ mfg - Leo
[Diese Nachricht wurde von Leo Laimer am 21. Nov. 2006 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Doc Snyder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
Beiträge: 13133 Registriert: 02.04.2004 Entwicklung und Konstruktion von Spezialmaschinen
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erstellt am: 21. Nov. 2006 16:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ToniTom
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26028 Registriert: 24.11.2002
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erstellt am: 21. Nov. 2006 16:32 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ToniTom
OK, wir haben auf Anregung eines sehr bekannten deutschen Bergsporthersteller (der mittlerweilen in italienischer Hand ist) diese Hängelasche entwickelt, getestet und geprüft, bemustert und etliche Tausend davon hergestellt. Leider(?) war ich damals noch weniger geschäftstüchtig als heute, und konnte aus dieser meiner "Erfindung" kein Kapital schlagen, ausser dass wir ca. 1000 Stk für unseren eigenen Klettergarten abzweigen konnten. Aber Spass hatten wir, ja, das schon... ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Husky Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Beiträge: 5704 Registriert: 10.07.2002 No Sysinfo
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erstellt am: 21. Nov. 2006 17:48 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ToniTom
Zitat: Original erstellt von ToniTom: Hallo zusammen, ich hab Probleme beim bohren von Löchern mit Durchmesser von 0,8mm. Der Bohrer ist aus normalem Schnellarbeitsstahl und soll ein 3mm tiefes Loch in eine VA-Plate bohren (1.4301), dabei bricht er mir aber leider sehr häufig ab. Da unsere CNC-Maschine nur mit 5000 U/min arbeitet bin ich leider auch sehr weit von den richtigen Einstellmaßen weg. Hat mir jemand einen Tip wie mein Bohrprogramm am Besten eingestellt wird? (Vorschub, Drehzahl, Zustellschritte)mfg Ralf
Hallo Ralf, VHM-Bohrer, kein anzentrieren, gut kühlen und den vom Hersteller empfohlen Vorschub, auf gar keinen Fall zu langsam. Rundlauf an der Schneide prüfen. Grüße Stefan Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Doc Snyder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
Beiträge: 13133 Registriert: 02.04.2004 Entwicklung und Konstruktion von Spezialmaschinen
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erstellt am: 21. Nov. 2006 18:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ToniTom
Zitat: Original erstellt von Leo Laimer: Aber Spass hatten wir, ja, das schon...
Ich hatte ja eher gehofft, dass ein Hinweis zu dem Kühlschmierstoff käme, denn dass das sehr viel ausmacht ist mir bekannt, und ebenso auch, dass es gute und weniger gute Mittel gibt. ------------------ Roland jetzt auch mit Bildern: www.Das-Entwicklungsbuero.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26028 Registriert: 24.11.2002
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erstellt am: 21. Nov. 2006 18:22 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ToniTom
Hallo Roland, Leider kann ich mich an den Namen des Wundermittels nicht mehr erinnern. Aber es hat wahre Wunder gewirkt, und wenn Ralf einen Aufschrei gemacht hätte, könnte ich danach recherchieren, denn die Edelstahlbude die das gewusst hat gibt's noch. Aber genausogut könnte man sich neu beraten lassen, denn die Sache ist doch schon lange her... ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Charly Setter Moderator
Beiträge: 11977 Registriert: 28.05.2002 Trau keiner Diva unter SP3....
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erstellt am: 21. Nov. 2006 18:45 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ToniTom
Wie sagt mein Schlosser immer: Ein Tropfen Öl ist schlauer als 5 dumme Russen. Ist halt immer noch etwas geschädigt von seinen sozialistischen Brüdern. Konnte sich nicht so mit Ihnen anfreunden. Brüder kann man sich ja nicht aussuchen Bei diesem Material, dem dünnen Bohrer und der hohen Drehzahl würde ich eh davon ausgehen, das der Bohrer ohne Kühlschmiermittel verglüht. ------------------ Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen. Deshalb hängt aller Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab. (George Bernard Shaw) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
MartinKern Mitglied Mischung Konstrukteur/Werkzeugmacher
Beiträge: 862 Registriert: 30.10.2002
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erstellt am: 21. Nov. 2006 19:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ToniTom
Hallo! Zitat: Da unsere CNC-Maschine nur mit 5000 U/min arbeitet bin ich leider auch sehr weit von den richtigen Einstellmaßen weg.
Das finde ich eigentlich gar nicht, denn: n=1000v/d*pi = 6000/2,5 = 2400U/min. Bei einer Schnittgeschwindigkeit von 6m/min. Das ganze nocheinmal mit v=10m/min: ergibt 4000U/min. Beim Kühlen würde ich kein Kühlschmiermittel verwenden, sonder das reine Konzentrat (also echt ohne Wasser), sofern dieses auch für Stahl wirklich gut geeignet ist. Wir verwenden spezielles für Aluminium, mit dem würde es wahrscheinlich kein so tolles Ergebnis werden. Ein Tipp von einem wirklich alten Werkzeugmacher war mal der, es mit Spucke zu versuchen. Das hat beim Gewindeschneiden M1,6 in hochlegierten Stahl auch ganz gut funktioniert. nochmal Beim Bohrer hast du hoffentlich eh einen extra-kurzen, oder? Ich meine mit Schneidenlänge 5mm und nicht mehr. Beim Vorschub würde ich in etwa 0.008 - 0.015mm/U verwenden und nicht mehr. P.S. Ich freue mich wirklich für Leo das das damals funktioniert hat! Aber irgendie halte ich von Wundermittel eigentlich nicht sooo viel. Also in diesem Sinne, Gruß, Martin Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Husky Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Beiträge: 5704 Registriert: 10.07.2002 No Sysinfo
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erstellt am: 21. Nov. 2006 22:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ToniTom
Hallo Martin, deine Schnittwerte kommen mir etwas niedrig vor ... so kleine Löcher Bohren wir mit min. 8000U/min, Vorschub passt. Grüße Stefan p.s.: Öl ist IMHO optimal setzt aber ein paar Dinge im umfeld voraus p.s.2: so habe nach geschaut: 8000U/min Vorschub 0.012 mm/n VHM von Gühring. Hallo Martin wie bohrst du mit 5mm Schneidenlänge ein 16mm tiefes Loch ?? Ach so der Bohrzyklus entspannt alle 0,4mm vollständig. Auf unserer Hermle können wir mid noch höherer Drehzahl arbeiten. Wenn nötig bohre ich sowas aber mit 0,7 vor und schleife es aus ... Grüße Stefan
[Diese Nachricht wurde von Husky am 22. Nov. 2006 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
MartinKern Mitglied Mischung Konstrukteur/Werkzeugmacher
Beiträge: 862 Registriert: 30.10.2002
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erstellt am: 22. Nov. 2006 10:04 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ToniTom
Hallo! @Husky! Zitat: p.s.2: so habe nach geschaut: 8000U/min Vorschub 0.012 mm/n VHM von Gühring. Hallo Martin wie bohrst du mit 5mm Schneidenlänge ein 16mm tiefes Loch ?? Ach so der Bohrzyklus entspannt alle 0,4mm vollständig. Auf unserer Hermle können wir mid noch höherer Drehzahl arbeiten.
Mit 5mm Schneidenlänge bohre ich ein 3mm tiefes Loch wie von ToniTom gefordert. Meine Schnittwerte beziehen sich auf Bohrer aus HSS und nicht aus VHM! Gruß, Martin Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ToniTom Mitglied
Beiträge: 4 Registriert: 21.11.2006
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erstellt am: 22. Nov. 2006 11:48 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, danke für die ganzen Antworten. Werde das nächste mal eine andere Werkstoffwahl treffen. Nächste Woche kommen wieder Teile mit den kleinen Durchmessern dran, bis dahin werde ich noch ein paar kurze Bohrer besorgen. Hört sich auf jeden fall vielversprechend an. mfg Ralf / ToniTom
[Diese Nachricht wurde von ToniTom am 22. Nov. 2006 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Husky Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Beiträge: 5704 Registriert: 10.07.2002 No Sysinfo
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erstellt am: 22. Nov. 2006 12:29 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ToniTom
Zitat: Original erstellt von MartinKern: Hallo! @Husky! [QUOTE]p.s.2: so habe nach geschaut: 8000U/min Vorschub 0.012 mm/n VHM von Gühring. Hallo Martin wie bohrst du mit 5mm Schneidenlänge ein 16mm tiefes Loch ?? Ach so der Bohrzyklus entspannt alle 0,4mm vollständig. Auf unserer Hermle können wir mid noch höherer Drehzahl arbeiten.
Mit 5mm Schneidenlänge bohre ich ein 3mm tiefes Loch wie von ToniTom gefordert. Meine Schnittwerte beziehen sich auf Bohrer aus HSS und nicht aus VHM! Gruß, Martin[/QUOTE] Naja, kürzeste Bohrerlänge habe ich sowieso vorausgesetzt. typischerweise fahre ich mit HSS-Werkzeugen Schnittgeschwindigkeiten von 16...26m/min. Deine Werte setze ich beim Reiben oder Gewindebohren ein. Wir verarbeiten übrigens keine Baustähle. Meiner Meinung nach erzeugst du mit zu niedrigen Schnittgeschwindigkeiten einen zu hohen Druck auf der Schneide. Der Vorschub muß so hoch sein damit der Span abgeführt werden kann. Weil der Werkstoff etwas schwierig ist würde ich nur HM empfehlen unbeschichtet wegen der Schärfe.
Grüße Stefan
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