| | | Uversa präsentiert: EVO-MV und ELO-MH: Neue Lösungen für effiziente Montage und Befestigung, eine Pressemitteilung
|
Autor
|
Thema: ISO 9001-Zertifizierung? (1115 / mal gelesen)
|
Ex-Mitglied
|
erstellt am: 15. Okt. 2020 10:51 <-- editieren / zitieren -->
Ich habe kein anderes Brett gefunden, das zu meiner Frage passt. Ich kenne mit etwas in MRL aus, aber die QM Sache habe ich nie eingehend betrachtet, ausser den Bereich KVP gestreift. Deshalb meine Frage: sind Teilefertiger und Maschinenbauer (gesetzl.) verpflichtet, sich nach der o.g. Norm zertifizieren zu lassen. Mal abgesehen von den Forderungen der Kunden. Im Net finde ich sehr viel, aber es ist da auch sehr viel Widerspruch heraus zu lesen. Wer kennt sich aus? und kann mir Info geben ? Im voraus schon mal danke. Im Nachher gibt es Üs. |
masls Mitglied Projektleiter / CAD Administrator
Beiträge: 279 Registriert: 18.12.2003 Intel i7-4800MQ, 32 GB Ram, Quadro K2100M, SolidEdge ST10 MP12, Win10 Pro
|
erstellt am: 15. Okt. 2020 12:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Nein, keiner ist gesetzlich verpflichtet, sich nach der ISO 9001 zertifizieren zu lassen. Es kann allerdings Kunden geben, die nur bei Lieferanten kaufen, die das Zertifikat vorweisen können. An ein Gesetzt muss man sich halten, Normen basieren auf Freiwilligkeit. ------------------ Nein, das glaub ich nicht Tim! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
|
erstellt am: 15. Okt. 2020 12:49 <-- editieren / zitieren -->
Zitat: Original erstellt von masls: Nein, keiner ist gesetzlich verpflichtet, sich nach der ISO 9001 zertifizieren zu lassen. Es kann allerdings Kunden geben, die nur bei Lieferanten kaufen, die das Zertifikat vorweisen können. An ein Gesetzt muss man sich halten, Normen basieren auf Freiwilligkeit.
So sehe ich das eigentlich auch so als Laie. Danke für deine Meinung. Daher hat die Einhaltung der Verpflichtungen nach dem PSG, z.B. die MRL einen weitaus höheren Stellenwert, da die genannten von Haus aus Gesetzescharakter haben. Somit keine Kann- sondern Mussveranstaltung. Mal abwarten was sonst noch kommt an Info. [Diese Nachricht wurde von Abmaler am 15. Okt. 2020 editiert.] |
murphy Mitglied
Beiträge: 1146 Registriert: 09.07.2002 Dell Precision Dual XEON 64 GB RAM SSD Quadro (19 jahre alt)
|
erstellt am: 15. Okt. 2020 23:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Sie wollen sich zertifizieren lassen? War heute im Job noch in der QS, die wissen da besser Bescheid als ich. Klare Aussage, kein Gesetz, aber eben kundenseitig Voraussetzung. Vor allem größere Firmen verlangen das, sonst gibt es keine Aufträge. Für die Erstzertifizierung müssen Sie ein Qualitätshandbuch erstellen, wo Sie die Prozesse beschreiben und sich auch dran halten. Das wird von einem unhabhngigen Zertifizierer geprüft, der dann schon mal mehrere Tage im Haus ist. Passt das alles, bekommen Sie eine Urkunde, die man sich an die Wand hängt. Schaut man die näher an, stellt man fest, daß sie zeitlich begrenzt ist. Das heisst, Sie brauchen nach Ablauf (und möglichst rechtzeitig) eine Folgezertifizierung. Hier haben Sie das Handbuch mit seinen Prozessen schon, aber Sie müssen dokumentieren, daß Sie auch danach arbeiten. Für die Kollegen an der Front also eher Bürokratie, Laufprotokolle mit Meßwerten und Checklisten. Wenn Sie es geschickt machen, nutzt es sogar. Wenn es aber nur ein Handbuch ist, in das man explizit schauen muß und sonst kaum in Erscheinung tritt, hält sich der Nutzen in Grenzen. man hat es, damit man es hat.
Das heisst, daß die ISO 9001ff auch keineswegs top Qualität bedeutet, es sagt nur, daß man eben Prozesse hat und nach denen arbeitet. Was die taugen, steht auf einem anderen Blatt. Es kann also sehr gut sein, daß der nicht zertifizierte Nachbar das mit der Qualität besser im Griff hat. Ähnlich der MRL, so ich als Land- und Forstwirt auch den Einruck habe, daß es genau ab da mit der Sicherheit der Sachen bergab ging (vgl. Infohefte der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft, die Seite mit den Unfällen). Unsere Firma hatte das mit der Zertifizierung schon sehr früh, es gab viel Verunsicherung, weil eben alles viel zu allgemein und nichtssagend formuliert war, was man machen mußte. Und so mancher Prüfer mitsamt seiner Firma dahinter akzeptiert nur, was ihm richtig erscheint. Es kann also durchaus sein, daß fakisch zeichnungslose Arbeitsweise nicht akzeptiert wird, weil angeblich Dokumente (Zeichnung) fehlen würden.
Inzwischen ist - warum auch immer - mein Kieferchirurg zertifiziert, es ist eben eine Trophäe, die man an die Wand hängt. Kaum hatte er die Zertifizierung, häuften sich anfangs die organisatorischen Fehler, mir fehlten beispielsweise für die Implantate die Abdruckpfosten. Sowas kriegt man dann natürlich schon noch, aber vorher bekam man das Tütchen immer top korrekt mit.
Ich selbst habe mir das Kreuz nie angetan, ganz einfach ein funktionierendes QS-System aufgebaut, indem man aufgetretene Fehler untersucht und schaut, wie man sie künftig verhindern kann. Bei meinem Neubau gab es Firmen, die zertifiziert waren, einen warf ich denn auch mittendrin hinaus. Und Handwerker, die keine Zertifizierung hatten, machten sehr gute Arbeit. Das ist wieder typisch Deutschland, der Zettel mit Stempel zählt mehr als die Arbeit. An Ihrer Stelle würde ich mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen, ob das jetzt wirklich nötig ist. Viele der Großfirmen, die das verlangen, arbeiten sowieso nicht mit Einzelunternehmern zusammen.
Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
|
erstellt am: 16. Okt. 2020 08:12 <-- editieren / zitieren -->
Zitat: Original erstellt von murphy: Sie wollen sich zertifizieren lassen?
Da war keine Rede davon. Ich bin Rentner von Beruf und da braucht es keine Zertfizierung. Es gab nur vor kurzem die Frage an mich, was wichtiger ist: die ISO-zert. oder die CE-Zert. Mein Info-Stand jetzt: Das eine ist >kann<, mit der Konsequenz, eventl. keine Aufträge mehr zu bekommen, das andere ist >muss< , also gesetzliche Verpflichtung, auch wenn ein Kunde der Meinung ist: brauche ich nicht, kostet nur unnötig Geld. Und es wird Firmen geben, die zuvor Schrott und Ausschuss ausgeliefert haben, nach der ISO-Zertifizierung ist es dann zertifizierter Schrott und Ausschuss. Wobei ich nicht den Sinn einer Zert. anzweifele. Allerdings war ich in genügend Unternehmen tätig, die zert. sind, aber das Qualitätshandbuch lediglich 5 DIN A4-Seiten umfasst, und die sind den MA noch nicht mal bekannt. Die Anforderungen schließen auch die Handhabung von Daten ein, auch der Konstruktionsdaten. Wenn es noch nicht mal eine einheitliche Zeichnungsnummernvergabe gibt, auf die Konsistenz der Datenablage keinen Wert gelegt wird und auch nicht kontrolliert wird, ob die automatische Datensicherung funktioniert (ist vorgekommen, dass 3 Monate nix lief), dann ist das Stück Papier nur geeignet, die Kunden, die beim Eintreten daran vorbei laufen, hinters Licht zu führen. "Viele der Großfirmen, die das verlangen, arbeiten sowieso nicht mit Einzelunternehmern zusammen." Und ich arbeite weder mit Großfirmen noch mit Kleinfirmen mehr zusammen. Das war mal. Wenn ein Kunde, den ich früher immer zufriedenstellend bedient hatte, heute der Meinung ist, nur noch mit zert. KoBüs zusammen zu arbeiten, auch wenn deren Qualität der von mir gelieferten hinterher hinkt, so geht mir das heute am Ar... vorbei. |
| Anzeige.:
Anzeige: (Infos zum Werbeplatz >>)
|