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Thema: Viskosität umrechnen? (1377 mal gelesen)
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VAPEURCHAPELON Mitglied
Beiträge: 27 Registriert: 13.04.2010
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erstellt am: 11. Dez. 2013 00:39 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Leute, ich habe das zwar auch im Forum Tribologie und Oberflächentechnik, aber dort tut sich ja so wenig, daß ich das hier auch noch mal anfrage: -ich habe ein Problem, wo ich nicht weiter komme. Ich muß eine Druckdüse auslegen, welche ein Öl-Lackreste-Schmutz-Gemisch von einer Transportkette mit hohem Druck (sagen wir mal übliche 8bar-Anlage) weg blasen soll. Die Viskosität wird ja in mm²/s angegeben - wie komme ich da auf die erforderliche (Druck-)Kraft, um damit meine Düsenöffnung festzulegen? Ich nehme hier mal die Viskosität eines schwer bis fast nicht fließfähigen Fettes an - aber auch dazu habe ich gar keine Werte gefunden. Kann mir jemand helfen? Danke und Gruß Johannes Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hektor14 Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 77 Registriert: 17.04.2007
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erstellt am: 11. Dez. 2013 08:42 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für VAPEURCHAPELON
Hallo, hab ich das richtig verstanden du möchtest mit einem Luftstrahl eine Kette säubern?Ja? Die Unbekannte ist die Viskosität des Schmutzes auf der Kette,richtig? Ich würde an deiner Stelle ein paar Versuche starten. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hohenöcker Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 2381 Registriert: 07.12.2005 Inventor 2023 Ich mag beide Arten von Musik: Country und Western! S-Fanclub
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erstellt am: 11. Dez. 2013 09:08 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für VAPEURCHAPELON
Hallo Chapelon, freut mich, dass Du Dich nach dem großen französischen Dampflokkonstrukteur genannt hast. Zu Deiner Frage: Die Viskosität spielt m. E. nur insofern eine Rolle, als es mehr oder weniger lang dauert, bis der Druck das Fett durch die Düse geblasen hat (Stichwort Couette- oder Poisuelle-Strömung; weiß nicht mehr welche und ob richtig geschrieben). Vorausgesetzt, dass das Medium überhaupt ein Newtonsches (?) Fließverhalten zeigt und nicht stockt. Dann spielt noch die Oberflächenspannung eine Rolle, ob der Druck in Abhängigkeit vom Düsendurchmesser ausreicht, um sie zu überwinden. Aber ich glaube, das trifft nur für dünnflüssige Medien und sehr kleine Düsen zu. Da helfen wohl nur Versuche. Ich sehe gerade an der Antwort von Hektor, dass Du die Düsenöffnung festlegen und nicht freilegen willst. Aber auch da musst Du wohl Versuche fahren. Je größer die Düse, desto mehr pustet sie weg, so lange sie nicht so groß ist, dass der Druck spürbar abfällt. ------------------ Gert Dieter Der Mensch steht im Mittelpunkt und damit allen im Weg. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
VAPEURCHAPELON Mitglied
Beiträge: 27 Registriert: 13.04.2010
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erstellt am: 11. Dez. 2013 11:55 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Danke Euch zwei erstmal für die Antworten, nur für Versuche ist keine Zeit, da es eine rein theoretische Arbeit im Auftrag der Firma ist. Die Anlagen, die wir herstellen, sind bei uns natürlich nur neu und sauber - und zu einem Kunden zu fahren und die Produktion zu stoppen, um Versuche zu machen, ist leider definitiv nicht drin (meinerseits auch zeitlich nicht). Es ist aber vollkommen legitim, sinnvolle Annahmen zu treffen, mit denen ich dann rechnen kann. Nur welche Annahmen sind sinnvoll? Das Dreckzeug besteht hauptsächlich aus Öl (nicht hochviskosem, sondern eher mittel) und Lackresten und wenigen anderen Dreckpartikeln. Das ganze wiegt also ca. 1g/cm² und ist niedrigviskos (fließt schlecht). Die Kette läuft vorbei mit ca. 0,4m/s und soll vom Druckluftstrahl gereinigt werden. Ich bräuchte nur eine sinnvolle Annahme, um das auslegen zu können. Aber das ist kein sinnvoller Weg? Gruß Johannes (Meine Benennung erfolgte in Hochachtung vor Chapelon's Leistungen, ich habe das ganze Metier mal selbst praktisch gelernt und bin Dampflokführer.) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hohenöcker Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 2381 Registriert: 07.12.2005 Inventor 2023 Ich mag beide Arten von Musik: Country und Western! S-Fanclub
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erstellt am: 11. Dez. 2013 13:06 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für VAPEURCHAPELON
Ich würde die Sache so auslegen: Düse so nah wie möglich an die Kette, so groß, dass der Strahl möglichst die ganze Kette erfasst, aber klein genug bzw. Zuführleitung so groß, dass der Druck davor nicht spürbar abfällt. Damit hast Du eine Ausgangsbasis für Versuche an Euren neuen Anlagen. Öle sie mit zähem aber sauberem Öl ein und schau was passiert. Wo bist Du mit der Lok unterwegs? Ich bin kürzlich bei der Achertalbahn eingestiegen, nachdem ich gehört habe, dass sie auf der Kippe steht, und einen alten Schulfreund dort getroffen habe.
------------------ Gert Dieter Der Mensch steht im Mittelpunkt und damit allen im Weg. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ing. Gollum Mitglied Sondermaschinenbau
Beiträge: 1064 Registriert: 11.03.2005 Win7 64-Bit SWX 2013 Ansys 13 Labview 2012
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erstellt am: 11. Dez. 2013 16:13 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für VAPEURCHAPELON
Hi, Ich mach meine Fahrradkette ab und an mit der Pistole sauber, danach muss ich sie aber definitiv komplett neu ölen.
Bei einer größeren Kette wird das kaum anders sein, weil man den Schmierstoff aus und sogar Dreck in die Buchsen treibt und damit die Lebensdauer der Kette im Endeffekt sogar reduziert, wenn man nicht direkt nach der Reinigung schmiert. Außerdem ist Druckluft nicht gerade günstig. Im Maschinenbau kenn Kettenreiniger eigentlich nur als mitdrehende oder stehende Bürsten mit festem Besatz. Bei diesen nervt mich, dass diese irgendwann total zugesifft sind und ihre Reinigungswirkung damit verlieren oder der Besatz abnutzt und nicht mehr ausreichend Druck auf die Kette ausübt. Ich hab mir auch schon mal überlegt, ob man nicht eine Bürste so schnell rotieren lassen kann, dass diese den Dreck direkt wegschleudert, am besten direkt in einen Behälter. Dann noch federangedrückt, damit diese sich automatisch nachstellt und schon wäre das ganze, so zumindest meine Überlegung, perfekt. Das sind jedenfalls meine bisherigen Erfahrungen und Überlegungen zum Reinigen von Ketten. EDIT: Schau dir mal das Patent EP0881003B1 und die Entgegenhaltungen dazu an.
Fahre jedes Jahr bei den Karl May Festspielen in Elspe mit der Dampflok.
Grüße, Gollum ------------------
'Wir leben in Zeiten epochaler Veränderungen.' - Angela Merkel, 2011 [Diese Nachricht wurde von Ing. Gollum am 11. Dez. 2013 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
VAPEURCHAPELON Mitglied
Beiträge: 27 Registriert: 13.04.2010
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erstellt am: 11. Dez. 2013 16:56 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen, Dank erneut für den Input. Von Bürsten wollen wir eben weg - zum einen aus genau den Gründen, die Du schilderst, zum anderen aufgrund der Anforderungen an die Reinheit und geometrischen Ausführung unserer Ketten. Ich präzisiere das mal: -wir stellen ganze Fertigungslinien zur Herstellung von Dosen und Tuben her, und der Transport der Dosen oder Tuben - z. B. zu Lack- und Druckwerken - erfolgt eben auf genau der Kette. Diese hat in definierten Abständen eingepreßte Stifte, worauf die Dosen/ Tuben getragen werden. Auf diesen Stiften können wir also Verunreinigungen nicht gebrauchen - daher wollen wir Druckluft nehmen und direkt darunter absaugen (egal wieviel das kostet - sind Peanuts im Vergleich zur gesamten Linie). Neu geölt wird die Kette unmittelbar nach der Reinigung natürlich auch. OT: -ich bin auf vielen Dampfloks landesweit unterwegs gewesen (habe im RAW Meiningen gelernt) - zur Zeit geschieht das aber nur sehr selten aufgrund deutlich veränderter Regularien zur Erhaltung aller Lizenzen. Für einen Berufslokführer ist das alles kein Problem - aber ich bin eben keiner, und da ist es leider ein sehr großes Problem. Ich war vor einigen Monaten auf der Glauchauer 35 1097 tätig - und versuche das auszubauen, gleichzeitig bin ich ab nächstem Jahr evtl. auch auf der Hallenser 03 1010 oder/ und auf der Espenhainer 01 509. Gruß Johannes Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5122 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 11. Dez. 2013 18:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für VAPEURCHAPELON
" Außerdem ist Druckluft nicht gerade günstig " Wenn Du da mit 8 bar bläßt, hat jemand zuviel Geld oder ein Atomkraftwerk im Garten. Mit dem halben Druck und einen größeren Durchmesser der Düse kannst Du mehr erreichen. Wichtig ist auch noch die Austrittsöffnung der Düse. Suche mal unter Laval Düse. Wie die Kollegen schon alle schreiben, würde ich auch nur Versuche durchführen. ------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
VAPEURCHAPELON Mitglied
Beiträge: 27 Registriert: 13.04.2010
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erstellt am: 11. Dez. 2013 23:08 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Klaus, danke für die Antwort. Ich frag dann mal einfach so: -sind 4 - 5bar ein gängiger Druck für Anlagen für vielfältige Anwendungsbereiche im Anlagenbau? Ich werde wohl Düsen - evtl. teils auch Flachstrahldüsen - des Herstellers SCHLICK verwenden. Gruß Johannes Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hohenöcker Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 2381 Registriert: 07.12.2005 Inventor 2023 Ich mag beide Arten von Musik: Country und Western! S-Fanclub
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erstellt am: 12. Dez. 2013 08:40 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für VAPEURCHAPELON
Guten Morgen, gängig sind 6 bar Nenndruck; der tatsächliche Druck kann nach oben oder unten abweichen. Für Düsen gibt es Spezialisten; gut dass Du auf Schlick gestoßen bist. Wäre Dampf (Kärcher) eine Alternative? (Eigentlich naheliegend) ------------------ Gert Dieter Der Mensch steht im Mittelpunkt und damit allen im Weg. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |