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Thema: Antriebsentkopplung- aber wie mache ich es richtig? (4611 mal gelesen)
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Broedlahans Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 184 Registriert: 09.06.2010 HP Z200, i7 @2,93GHz, 8 GB Ram, WIN XP64bit,ATI FirePro V3800 , SW2010 SP4d.0, Huppendorfer Bierkühlung
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erstellt am: 24. Mai. 2013 12:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Maschinenbauer, habe hier ein Problem und bin mir nicht 100% sicher wie ich es produktionssicher lösen kann. Ich habe eine Schnecke, die senkrecht nach oben Transportgut bewegt. Diese Schnecke ist nur ein Mal gelagert, und das ist im Getriebe des Antriebsmotors. Leider habe ich zu dem Motor kein Datenblatt, aber ich bin mir sicher, dass Axialkräft hier Gift für die Haltbarkeit sind. Auf der ggü. liegenden Seite ist die Schnecke gar nicht gelagert, sondern schwebt in der Luft. Ich möchte nun gerne am oberen Deckel des Rohres (1) den Antrieb entkoppeln. Habe mir vorgestellt, ein Axialrillenkugellager und eine Drehmomentstütze (so wie eigentlich immer üblich) zu verbauen. Meint ihr, dass würd so funktioniern? Muss ehrlich sagen, dass ich im Bereich Fördertechnik bisher noch nicht tätig war... Danke für Hilfe und Anregungen! Mfg Brödlahans ------------------ Chuck Norris kennt die Frau von Ted Mosby. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
tanzbaer1963 Mitglied Maschinenbautechniker, Konstrukteur
Beiträge: 824 Registriert: 15.02.2007
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erstellt am: 24. Mai. 2013 14:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Broedlahans
Moin Brödlahans, schau mal in diese Broschüre, da ist mit Sicherheit auch ein Beispiel für Deine Situation enthalten.
------------------ Gruß Ingo Theorie ist,wenn man alles weiß und nichts funktioniert. Praxis ist,wenn alles funktioniert und keiner weiß warum. Bei mir wird Theorie und Praxis vereint: Nichts funktioniert und keiner weiß warum! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Torsten Niemeier Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Maschinenbau Ingenieur
Beiträge: 3617 Registriert: 21.06.2001 "ZUSE I.36", 8 BIT, 32 Lämpchen, Service-Ölkännchen "ESSO-Super", Software: AO auf Kuhlmann-Parallelogramm-Plattform ** CSWP 04/2011 ** ** CSWE 08/2011 **
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erstellt am: 24. Mai. 2013 14:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Broedlahans
Zitat: Original erstellt von Broedlahans: ... aber ich bin mir sicher, dass Axialkräft hier Gift für die Haltbarkeit sind.
Hallo. Das muß nicht zwangsläufig so sein. Bei den Getrieben mit Abtriebs-Hohlwelle sind die entsprechenden Lager normalerweise bauartbedingt doch recht kräftig dimensioniert. Gruß, Torsten Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ford P. Mitglied
Beiträge: 842 Registriert: 26.05.2008 WF2 m230 WF4 Test Intralink 3.3 Intralink 3.4 HP 8710w
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erstellt am: 25. Mai. 2013 16:37 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Broedlahans
Hallo Brödlahans, bin absolut Torstens Meinung. Wenn du Zeit und Geld sparen willst: Ermitteln welches Getriebe verbaut ist Datenblatt in Internet recherchieren zulässige Axialkraft entnehmen FG von Schnecke mit Schütgut ermitteln Fertig. Zeitbedarf 2h oder Axiallager auslegen Zwischenflansch mit Zeichnung erstellen Drehmomentstütze mit Zeichnung erstellen Schnecke umkonstruieren und umarbeiten lassen Vergrößerten Bauraum auf Kollision überprüfen Teile bestellen Fertig. Zeitbedarf 1 Woche + Lieferzeit der Teile + Montage Kann ja sein dass das Datenblatt ergibt dass du was tun mußt. Aber zu beginnen ohne das zu prüfen ist nicht gerade der produktivste Weg. Mir würde jetzt fast mehr die Radiallast Sorgen machen. Wie groß ist das Spiel zwischen Hülle und Schnecke, wie lang ist die Schnecke, wie Biegesteif die Schneckenwelle, wie gut fluchtet die Hülle zur Getriebeausgangswelle ... Ford P. ------------------ Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau rausfindet, wozu Pro/E da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch etwas noch Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 26. Mai. 2013 08:28 <-- editieren / zitieren -->
Hallo Hans Ich teile Deine Bedenken bezüglich der Axiallast. Nur das Datenblatt des Herstellers mit den zul. Axiallasten bringt Dich weiter, wie Ford.P schon geschrieben hat. Aber die Lagerung der Schnecke NUR oben wäre mir auch zu gewagt. Ein radiales Führungslager unten würde z.B. die Auslenkung (die ein nicht zu unterschätzendes(Biege-)Moment einbringt) der Schneckenwelle verhindern. Das ist natürlich auch von den Dimensionen, der Art des Fördergutes und der Förderleistung und anderer Kriterien abhängig. Dann bitte noch bedenken: - darf der Getriebemotor lt. Hersteller in dieser Lage eingebaut werden? (Schmierung) - wie wirkt sich ein undichtes Getriebe auf das Fördergut aus? - kann so die Dichtigkeit des Getriebes geprüft werden? - beim Austausch des defekten Getriebemotors: ist die Schnecke zugänglich zum Abfangen, wenn sie nur am Getriebe hängt? |
Broedlahans Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 184 Registriert: 09.06.2010 HP Z200, i7 @2,93GHz, 8 GB Ram, WIN XP64bit,ATI FirePro V3800 , SW2010 SP4d.0, Huppendorfer Bierkühlung
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erstellt am: 27. Mai. 2013 07:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Guten Morgen, erst Mal vielen Dank für die riesige Resonanz!! Problem an der ganzen Geschichte ist, dass die dargestellte Schneckenlagerungantriebseinheit schon mehrfach so gebaut wurde, und bis jetzt wohl auch funktioniert. Ich bin hier nur derjenige, der das in 3D aufnehmen soll, und sich einfach nur wundert, dass so was in Realität funktioniert. Das Datenblatt des Motors habe ich bereits angefordert. Gewichtsberechnung, was incl. Fördergut dran hängt, mache ich heute. Die Radiallast wurde mE bisher auch vernachlässigt. Die Schnecke ist ca. 60mm kleiner als der Rohrdurchmesser, Winkelfehler der gesamten Schnecke haben keine nachhaltigen Auswirkungen auf das Fördergut und -menge. Verbaulage des Motors ist iO, Ölmenge wurde angepasst. Dichtigkeitsprüfung wird meines Wissens nach im verbauten Zustand nicht mehr durchgeührt. Ob sich zur Demontage wirlich schon Gedanken gemacht wurde, wage ich auch zu bezweifeln... Bisher gingen einfach noch nicht genug Motoren kaputt... Mfg Hackschnitzelbrödlahans ------------------ Chuck Norris kennt die Frau von Ted Mosby. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 27. Mai. 2013 08:25 <-- editieren / zitieren -->
Moin Zitat: Dichtigkeitsprüfung wird meines Wissens nach im verbauten Zustand nicht mehr durchgeührt.
Ich denke ehe, dass eine Undichtigkeit am Wellenausgang nicht mehr im eingebauten Zustand festgestellt werden kann, weil man es nicht sieht. |
Roland Schröder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
Beiträge: 13189 Registriert: 02.04.2004 Entwicklung von Spezialmaschinen und Mechatronik Autodesk Inventor
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erstellt am: 27. Mai. 2013 09:44 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Broedlahans
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iron-cnc Mitglied
Beiträge: 57 Registriert: 15.05.2013
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erstellt am: 29. Mai. 2013 22:09 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Broedlahans
Hallo, leider machst Du recht wenige Angaben zu den Bedingungen unter denen die Schnecke eingesetzt wird. Wie lange ist denn die Schnecke ? Welcher Aussendurchmesser ist vorgesehen ? Wichtig sind auch die Schüttgutdaten und die Eigenschaften des Schüttgutes. Je nachdem wie sich das Schüttgut verhält kommt einiges auf das Getriebe zu. Ich würde diese Anordnung in dieser Form nicht bauen. Viele Getriebehersteller geben in Ihren Katalogen ja die max. zuläsige Axiallast an. Je nach Getriebeausführung liegt diese bei ca. 20 % der Radiallast. Die Lager in den Getrieben sind in seltensten Fällen für den von Dir gezeigten Anwendungsfall vorgesehen bzw. ausgelegt. Sinnvoll wäre auf jeden Fall eine zusätzliche Lagerung. Dieser vorgeschaltet eine Abdichtung zum Produktraum, auch wenn an diese Stelle wahrscheinlich sehr wenig Produkt kommt. Die Dichtung des Getriebes als Dichtung zum Produktraum zu nutzen ist in meinen Augen ein Witz, auch wenn einige Schneckenhersteller das gerne aus Kostengründen so umsetzen. Ist die Dichtung in Deinem Fall defekt läuft Öl in den Produktraum. Weiterhin sieht man den Defekt nicht. Je nach Laufzeit gelangt dann noch Schüttgut in das Getriebe und beschädigt dieses. Wie oben bereits erwähnt würde ich eine Abdichtung direkt zum Produktraum vorsehen (Stopfbuchse, Simmerring, Lippendichtring), dann auf etwas Distanz ein kombiniertes Axial,-Radiallager und dann den Getriebemotor. Je nach Anwendung eventuell kein Aufsteckgetriebe sondern zwischen Getriebe und Schneckenwelle eine elastische Kupplung vorsehen. Gruß
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Ex-Mitglied
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erstellt am: 30. Mai. 2013 00:14 <-- editieren / zitieren -->
Jetzt fehlt nix mehr. |
Torsten Niemeier Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Maschinenbau Ingenieur
Beiträge: 3617 Registriert: 21.06.2001 "ZUSE I.36", 8 BIT, 32 Lämpchen, Service-Ölkännchen "ESSO-Super", Software: AO auf Kuhlmann-Parallelogramm-Plattform ** CSWP 04/2011 ** ** CSWE 08/2011 **
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erstellt am: 30. Mai. 2013 00:33 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Broedlahans
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Ex-Mitglied
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erstellt am: 30. Mai. 2013 00:47 <-- editieren / zitieren -->
Kann man auch die Geschmacksrichtung auswählen?? Guter Einwand. Aber da es sich nicht um Schnitzel, sondern Hackschnitzel handelt, ist es wohl eher wichtiger, dass austretender Schmierstoff nicht das Fördergut ungenießbar macht, sondern nicht verklumpt oder verklebt. Sicherlich wird man im Lebensmittelbereich ein solches Schmiermittel wählen, aber zunächst konstruktiv immer zuerst eine Berührung mit dem Fördergut vermeiden. |
Broedlahans Mitglied Konstrukteur
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erstellt am: 31. Mai. 2013 07:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, vielen Dank für eure Anregungen! Ich bin auch der Meinung, dass man diese Anordnung so nicht bauen sollte. Wurde aber in der Vergangenheit schon gemacht, weswegen es nicht ganz so einfach ist, den Chef zu überzeugen, dass man daran was ändern sollte (á la "never touch a running system" )... Die Schneckelänge ist, genauso wie der Aussendurchmesser, variabel. Es beginnt bei ca. 150mm und endet bei 500mm Rohrdurchmesser, Längen sind zwischen 1,5 und 3 Metern. Die Kontermination des Schüttguts ist vernachlässigbar, wird hinterher verbrannt, wenn da ein bisschen Öl mit im Spiel ist, fällt das nicht auf... Was mich in meiner neuen Firma genauso wunderte, ist, dass nahezu alle Motoren ohne Drehmomentstütze verbaut werden- auch in gezeigtem Fall... Meinen Chef hab ich nun nochmal drauf angespitzt, er sagte, wenn Zeit sei schaue er sich den Sachverhalt an (ob das nun wirklich passiert...) Zum Thema lebensmittelechte Schmierstoffe kenn ich mich schon ein bisschen aus, habe fünf Jahre für eine Firma konstruiert, die Brötchenanlagen herstellte. Das Getriebeöl dort kann man auch bedenklos trinken... (--> Brödlahans) Nun, da ich mit Hackschnitzeln arbeite, bin ich zum Hackschnitzelbrödlahans geworden... Danke euch allen und schönes Wochenende!! Mfg Hackschnitzelbrödlahans ------------------ Chuck Norris kennt die Frau von Ted Mosby. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
chrisman Mitglied Dipl.-Ing. Maschinenbau - Konstruktionsleiter
Beiträge: 356 Registriert: 07.07.2011
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erstellt am: 31. Mai. 2013 08:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Broedlahans
Hallo Hackschnitzelbrödlahans, ich bin momentan auch in einer ähnlichen Lage wie du. Ich muss auch vieles ins 3D übernehmen und bin da auch schon oft auf die Schnauze gefallen beim sogenannten "stumpfsinnigen Abmalen". Jetzt überlege ich doch lieber noch einmal mehr, weil wenn ich das einmal in die Hand nehme, kann ich auch gleich ein paar Optimierungen vornehmen. Das benötigt zwar immer ein wenig Durchsetzungsvermögen (Gegenwind Äußert sich dann so: "aber das haben wir doch schon immer so gemacht..." bzw. mit Dialekt: "Das war mei dooch schu suuu" )aber mittlerweile hab ich den Produktionsdirektor soweit das er auch neues akzeptiert, weil er die Verbesserungen sieht. Und das wird bei deinem Chef wohl sicher auch so werden. Und was ich schon "abgemalt" habe was so gebaut wird, wo ich mich manchmal frage .... Dir auch ein schönes Loch im Hemde .. ähhh Wochenende! Grüße, Chris. ------------------ "Grade die Geschichte dieser theoretischen Entwicklung ist ein Schulbeispiel dafür, wie wirklichkeitsfremd rein theoretische Forschungen werden, wenn die Grundlagen und Vorraussetzungen der Rechnungen nicht genügend überprüft sind." 1937;Dr.-Ing. Bruno Eck Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hohenöcker Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 2381 Registriert: 07.12.2005 Inventor 2023 Ich mag beide Arten von Musik: Country und Western! S-Fanclub
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erstellt am: 31. Mai. 2013 09:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Broedlahans
Eima Brödla mit Hackschnitzel und Ketchup bitte! Die Lagerung bei den Hohlwellen-Schneckengetrieben ist meist recht großzügig ausgelegt, so dass ich keine großen Bedenken hätte, da was dran zu hängen. Eventuell kannst Du ja aus den Abmessungen auf die Lager schließen und die dann zur Sicherheit nachrechnen. ------------------ Gert Dieter Wir sehen die Dinge nicht so, wie sie sind, sondern so, wie wir sind. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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