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Thema: Umlenkung Auslegung (4081 mal gelesen)
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Slider99 Mitglied
Beiträge: 269 Registriert: 22.09.2006 Version Creo Parametric 2.0 Datum M050 ----- Windows7, SP1 2,8 GHz 16 GB RAM
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erstellt am: 15. Jul. 2010 08:09 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen, ich hab eine Maschine konstruiert, bei der ein Tisch über einen Linearantrieb gehoben und gesenkt wird. Da der Tisch ca 300kg und der Linearantrieb ca 160kg heben kann, "entlaste" ich das Ganze über eine Gewicht, das über 2 Rollen umgelenkt wird (siehe Skizze). Da dies für mich allerdings Neuland ist, wäre ich sehr dankbar, wenn ihr mir weiterhelfen würdet zwecks Auslegung dieser "Umlenkung"! Wie dick muss dieses Seil werden? Wie sollten die Rollen aussehen? Wie kann ich das Seil am Tisch befestigen, bzw ich kann durch die Tischplatte ein Loch machen, Seil durch und dann brauch ich etwas, damit das Seil unter Last nicht mehr "zurückrutschen" kann. Freu mich über alle Antworten. Danke und Gruß Slider Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ing. Gollum Mitglied Sondermaschinenbau
Beiträge: 1064 Registriert: 11.03.2005 Win7 64-Bit SWX 2013 Ansys 13 Labview 2012
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erstellt am: 15. Jul. 2010 09:13 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Slider99
Hallo, Kann man im Ansatz schon so machen... Werden Gewicht und Tisch zusätzlich geführt? Wird eine Abstutzsicherung benötigt? Kommt statt dem Seil auch eine Kette in Frage? Seile mögen es idR nicht permanent über die selbe Stelle umgelenkt zu werden. Habe solche Konstruktionen bisher bevorzugt über eine Hebelkonstruktion gelöst, da diese weniger Warung benötigen und Eigensicher ausgeführt werden können. Bei Ausführung mit Kette, kannst statt dem Linearantrieb, per Getriebemotor ein Ritzel antreiben. Grüße, Gollum ------------------ Man findet immer dort besonders viel Chaos, wo man nach Ordnung sucht. Das Chaos besiegt die Ordnung, weil es besser organisiert ist. [Diese Nachricht wurde von Ing. Gollum am 15. Jul. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Slider99 Mitglied
Beiträge: 269 Registriert: 22.09.2006 Version Creo Parametric 2.0 Datum M050 ----- Windows7, SP1 2,8 GHz 16 GB RAM
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erstellt am: 15. Jul. 2010 10:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Ing. Gollum, erst mal danke für deine Antwort. Ja, der Tisch wird über 2 Führungseinheiten geführt. Das Gewicht hängt nur frei in der Luft. Da der Lienarantrieb (Spindel über Motor) bereits schon bestellt wurde, fällt die Kettenlösung schon weg. Wäre aber interessant zu wissen, wie du das mit der Hebelbewegung realisieren würdest. Der Fahrweg des Tisches ist ca 400mm. Jetzt aber nochmal diese Fragen: Wie berechne ich die Drahtseildicke? Wie müsste eine Umlenkrolle aussehen? Gruß Slider
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Megaron Mitglied Ingenieur
Beiträge: 302 Registriert: 07.03.2002 Papier Bleistift
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erstellt am: 15. Jul. 2010 10:48 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Slider99
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Fyodor Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing.(FH) Maschinenbau
Beiträge: 2661 Registriert: 15.03.2005 DELL Precision 7740 Intel Core i9-9980HK 32 GB RAM NVISIA Quadro RTX4000 Windows 10 Enterprise<P>SolidWorks 2019 SP3.0
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erstellt am: 15. Jul. 2010 12:32 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Slider99
Ganz wichtig, eine Falle in die ich selbst mal getappt bin: Das Gewicht muß geführt werden. Es verdreht sich sonst. Das gilt insbesondere, wenn Du (aus Sicherheitsgründen) zwei parallele Seile verwenden willst. ------------------ Cheers, Jochen Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Slider99 Mitglied
Beiträge: 269 Registriert: 22.09.2006 Version Creo Parametric 2.0 Datum M050 ----- Windows7, SP1 2,8 GHz 16 GB RAM
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erstellt am: 15. Jul. 2010 12:55 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Fyodor, ich benutze zwar 2 Gewichte, aber zu jedem Gewicht eine separate Umlenkung mit nur einem Seil. Das Seil soll am Tisch auch nicht fest sein. Es soll lediglich eine Art Knauf draufsitzen, damit das Seil nicht mehr zurück rutscht. Kann mich auch täuschen, aber sollte sich das Gewicht verdrehen, dann ist dies doch nicht allzu schlimm? Zumindest in diesem Fall. Oder teil mir mal bitte deine genauen Erfahrungen hier mit? Danke Gruß Slider
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Fyodor Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing.(FH) Maschinenbau
Beiträge: 2661 Registriert: 15.03.2005 DELL Precision 7740 Intel Core i9-9980HK 32 GB RAM NVISIA Quadro RTX4000 Windows 10 Enterprise<P>SolidWorks 2019 SP3.0
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erstellt am: 15. Jul. 2010 14:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Slider99
Zitat: Original erstellt von Slider99: Oder teil mir mal bitte deine genauen Erfahrungen hier mit?
Irgendwo läuft das Seil doch über eine Rolle. Wenn das Gewicht abgesenkt, und somit die freie Länge des Seils vergrößert wird, wird es sich drehen. Weitgehend verhindern läßt sich das mit einem drallfreien Seil, die gibt es aber erst ab einem gewissen Durchmesser. Soweit ist das erstmal kein Problem. Wenn Du aber jetzt das Gewicht wieder hoch ziehst, wird das "aufgedrehte" Seil über die Rolle nach oben gezogen, weil sich das Gewicht nicht schnell genug zurück drehen kann. So kann sich das Seil verdrehen. Ich habe damals zu jedem Gewicht zwei Seile laufen lassen. Das war nötig, da bei einem Seilbruch das Gewicht nicht herabstürzen durfte. Und wenn sich dabei das Gewicht dreht... dann läßt sich gar nichts mehr aufwickeln. ------------------ Cheers, Jochen Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ing. Gollum Mitglied Sondermaschinenbau
Beiträge: 1064 Registriert: 11.03.2005 Win7 64-Bit SWX 2013 Ansys 13 Labview 2012
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erstellt am: 15. Jul. 2010 15:06 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Slider99
Hallo, Wieviel Gegengewicht man anbringt, ist auch eine Frage der zu erzielenden Dynamik. Für eine langsame Fahrt ohne hohe Beschleunigung ist eine vollständige Balance in Ordnung und ein Ausfall der Lineareinheit hat weniger Folgen. EDIT: Bedenke, dass ein frei hängendes Gewicht ein Pendel ist, welches eine gewisse Eigenfrequenz hat! Auch wenn du weiter mit einem Linearaktuator arbeiten willst, würde ich trotzdem darüber nachdenken Ketten verwenden. Ein Seil mag es überhaupt nicht ständig um die gleiche Umlenkung geführt zu werden, was größere Umlenkradien nötig macht. Das von Fyodor angesprochene Problem mit der Verdrehung ist bei einer Kette ebenfalls nicht vorhanden. Die Lösung über Hebel ist im Grunde aus dem Kran- und Hubbühnenbau bekannt. Grüße, Gollum ------------------ Man findet immer dort besonders viel Chaos, wo man nach Ordnung sucht. Das Chaos besiegt die Ordnung, weil es besser organisiert ist. [Diese Nachricht wurde von Ing. Gollum am 15. Jul. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
thomasacro Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur Anwendungsberater
Beiträge: 3719 Registriert: 12.05.2004 V4 V5 2016 - 2020 V6 2016x -2019x
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erstellt am: 15. Jul. 2010 15:10 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Slider99
Hi Slider. Denke aber auch auf jedenfall an die Benutzersicherheit! Wenn die Linearführung nur ca für die Hälfte der Last ausgelegt ist, könnte es ja sein, dass es mechanisch zerstört wird bei einer so hohen Last. Wenn also aus irgendeinem Grzund das Gegengewicht wegfällt (Schimmel, Rost, Sabotage des Untergebenen oder einfach nur ein Seilriss), musst du Sicherstellen, dass der Bediener nicht vom Tisch begraben wird!! ------------------ gruß, Tom Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Fyodor Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing.(FH) Maschinenbau
Beiträge: 2661 Registriert: 15.03.2005 DELL Precision 7740 Intel Core i9-9980HK 32 GB RAM NVISIA Quadro RTX4000 Windows 10 Enterprise<P>SolidWorks 2019 SP3.0
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erstellt am: 16. Jul. 2010 06:22 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Slider99
Zitat: Original erstellt von thomasacro: Denke aber auch auf jedenfall an die Benutzersicherheit!
Aus genau dem Grund habe ich damals bei meinem Projekt zwei Seile pro Gewicht verwendet, wobei jedes alleine noch eine Sicherheit von 3 hatte. ------------------ Cheers, Jochen Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26068 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 16. Jul. 2010 10:06 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Slider99
Anstelle der Stahlseile kan man auch Kunststoffbänder nehmen. Vorteile sind deutlich kleinere Umlenkdurchmesser und ev. geringere Kosten. Es gilt aber trotzdem (fast) alles schon Angesprochene: - unbedingt doppelt/redundant ausführen - Gegengewicht irgendwie schützen/führen (z.B. in einem Rohr oder Korb gleiten lassen) - das eigentlich Heikle ist stets die Verbindung Zugmittel - Bauteil, da brauchst sanfte Übergänge, gute Umschlingung und korrekt ausgelegte Klemmen - wenn Menschen zu Schaden kommen können, unbedingt Absturzsicherung vorsehen (gibts z.B. auch von Herstellern von Pkw-Sicherheitsgurten) - wenn viele Lastspiele auftreten (z.B. automatischer Betrieb), muss man auch die Einschränkung der Lebensdauer durch Ermüdung prüfen ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |