Autor
|
Thema: Rost entfernen (1147 mal gelesen)
|
Megaron Mitglied Ingenieur
Beiträge: 302 Registriert: 07.03.2002 Papier Bleistift
|
erstellt am: 07. Jan. 2008 11:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Guten Morgen, mir fehlen zu diesem Thema die Ideen und ich bitte um eure Hilfe. Die Lage ist die: wir fertigen ein Bauteil aus GGG das galvanisch mit Zink beschichtet wird. In diesem Teil sind zwei Sacklöcher, die wegen das Faraday-Effekts nicht beschichtet werden. Trotzdem läuft natürlich die Galavanik-Brühe in die Löcher, so dass mit Rost in den Bohrungen zu rechnen ist, der möglichst kurzzeitig vor der Endmontage (Bolzen in die Löcher) zuverlässig entfernt werden muss. Es ist nicht möglich, die Löcher erst nach der Oberflächenbehandlung zu bohren, nachzureiben o.ä. oder die Löcher im Bad zu verschließen. Von dem Teil werden zunächst etwa 4,5 Mio. Teile p.a. gefertigt, d.h. 9 Mio. Löcher sind zu entrosten. Frage1: Wie bekommen ich den Rost am besten vom Teil runter, ohne den Durchmesser usw. des Lochs zu verändern? Frage2: Tests haben gezeigt, dass wenn die Löcher gebürstet werden, die Bürsten spätestens nach 100 Teilen ausgetauscht werden müssen, da der Durchmesser durch Verschleiß so stark verringert wird, dass der Anpressdruck der Bürsten nicht mehr ausreicht. Falls zu Frage1 keine bessere Idee kommt - wie kann ich die Standzeit der Bürsten wirksam (ca. um Faktor 100) erhöhen?
------------------ hdE, Ronald Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
myca Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur
Beiträge: 4345 Registriert: 15.06.2007 SW 2007 SW 2018 2,67 GHz,2 GB, ATI FIRE GL V5200, XP 64 3,4 GHz, 8GB, ATI FIRE PRO V7800, WIN 10 Pro
|
erstellt am: 07. Jan. 2008 12:22 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Megaron
|
Megaron Mitglied Ingenieur
Beiträge: 302 Registriert: 07.03.2002 Papier Bleistift
|
erstellt am: 07. Jan. 2008 12:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Thomas, der Rost entsteht leider direkt nach dem Auftauchen aus dem Beschichtungsbad, noch vor dem Eintauchen ins Reinigungsbad. Eine rechtzeitige Benetzung mit Öl ist da leider nicht sicherzustellen. Dennoch vielen Dank für den Tipp! ------------------ hdE, Ronald Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26068 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
|
erstellt am: 07. Jan. 2008 14:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Megaron
Zitat: Original erstellt von Megaron: ...wie kann ich die Standzeit der Bürsten wirksam (ca. um Faktor 100) erhöhen?
Bürsten wäre auch meine Idee gewesen, und damit die Standzeit deutlich besser wird kann man eine NC-gesteuerte Achse verwenden, die genau der Steigung nachfährt, mit Drehrichtungsumkehr. Wir haben mit diesem und ein paar weiteren Tricks die Standzeit einer Bürste von 1/2 Stunde auf 1 Schicht erhöhen können. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Megaron Mitglied Ingenieur
Beiträge: 302 Registriert: 07.03.2002 Papier Bleistift
|
erstellt am: 07. Jan. 2008 16:39 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Leo, vielen Dank für den Tipp! Verstehe ich das richtig: du schlägst vor, die Bürsten linksdrehend in die Bohrung zu fahren, anzuhalten und rechtsdrehend wieder herauszufahren? Dreht sich der Draht nicht auf, wenn man linksherum dreht? Was für eine Drehzahl verwendest du? Laut Herstellerangaben sollen die Bürsten mit 1500...2000rpm laufen - wenn ich da die Steigung der Bürste genau nachfahre, wird meine NC-Achse aber richtig flott. ------------------ hdE, Ronald Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
myca Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur
Beiträge: 4345 Registriert: 15.06.2007 SW 2007 SW 2018 2,67 GHz,2 GB, ATI FIRE GL V5200, XP 64 3,4 GHz, 8GB, ATI FIRE PRO V7800, WIN 10 Pro
|
erstellt am: 07. Jan. 2008 16:53 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Megaron
|
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26068 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
|
erstellt am: 07. Jan. 2008 17:22 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Megaron
Wir haben damals keine Gewinde entrostet, sondern Pressenstempel gesäubert. Also nur ein Teil unserer Erfahrungen ist direkt übertragbar. Jedenfalls hat sich gezeigt dass sich durch das exakt reproduzierbare Reinigungsverhalten des "Robotors" die Standzeiten extrem verbessert haben. In Deinem Fall scheint's mir schon auch so ähnlich zu sein: Durch die schnelle, unkontrollierte Bewegung wird jeder Draht sehr oft über die Gewindespitzen "genudelt" und nutzt diese und sich selber sinnlos ab, ohne die Gewindegründe ordentlich zu reinigen. Wenn die Bewegung hingegen genau dem Gewinde folgt, natürlich so oft bis das Ding sauber ist, wird die Lebensdauer der Bürste ausschliesslich zum Reinigen verwendet. Die Selbstreinigung der Bürste bei hohen Drehzahlen müsste halt dann im Freien erfolgen. Ausblasen der gereinigten Bohrung, samt Absaugung, usw... Das Alles zusammen macht ja dann eine nette Maschine aus. Bei Deinen Stückzahlen hast Du ja sicher genügend Muster zum Testen <G> ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Megaron Mitglied Ingenieur
Beiträge: 302 Registriert: 07.03.2002 Papier Bleistift
|
erstellt am: 08. Jan. 2008 16:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Leo, wenn du Gewinde gereinigt hast, verstehe ich auch, warum das mit der Steigung bei etwas gebracht hat - ich dachte du hast von der Steigung der Bürste gesprochen. Bei mir geht es jedoch um Passbohrungen. Was die Teile zum Testen betrifft - wenn meine Maschine mal fertig gebaut ist, dauert auch sicher nicht mehr lange, bis die Konstruktion der Teile entgültig feststeht und ich auch mal ein Teil als Hardware sehe ;-) ------------------ hdE, Ronald Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Megaron Mitglied Ingenieur
Beiträge: 302 Registriert: 07.03.2002 Papier Bleistift
|
erstellt am: 08. Jan. 2008 16:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
|
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26068 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
|
erstellt am: 09. Jan. 2008 11:54 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Megaron
Tut mir leid, da ich momentan viel mit Englisch zu tun habe dachte ich unwillkürlich Bolzen = bolt = Schraube = Gewindebohrung <G> Also, bei glatten Bohrungen schaut's wieder nicht so super aus mit dem Verbesserungseffekt. Da bleibt als Vorteil fast nur mehr das maschinell-perfekte Einfädeln der Bürste in die Bohrung gegenüber dem manuell-schlampigen. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
| Elektriker im Wechselschichtdienst (m/w/d) | Als modernes und zukunftsgerichtetes Unternehmen tragen wir Verantwortung für die Region und haben den Anspruch, den Menschen vor Ort eine hervorragende Lebensqualität zu ermöglichen. Dafür setzen sich rund 1.700 Mitarbeitende mit viel Energie und Engagement ein. Als moderner Dienstleister gestalten wir die Energie- und Mobilitätswende mit und machen uns stark für Nachhaltigkeit. Wir investieren ... | Anzeige ansehen | Elektrotechnik, Elektronik |
|
tuc-tuc Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 19 Registriert: 14.04.2003
|
erstellt am: 12. Jan. 2008 15:41 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Megaron
Hallo Ronald und du bist wirklich sicher, dass ein Verschliessen der Bohrungen von dem Verzinken nicht praktikabel ist? ich kann nur von einem ähnlichen Anwendungsgebiet berichten (elektrolytisch Nickel), dort haben wir die kleinen Bohrungen mit Kautschuk-Stopfen verschlossen, und grosse zylindrische Aussparungen mit Korkzapfen dichtgemacht. Möglichen Lieferanten siehe da: http://www.neolab.de/nshopartdetails.do?kgrpId=4256 http://www.neolab.de/nshopartdetails.do?kgrpId=3287 Ein Problem könnte bei deiner Anwendung sein, dass in der tiefen Bohrung ein grosses Luftdepot entsteht, welches sich während der Exposition im Elektrolyt ausdehnt und den Zapfen austreibt. Vielleicht mit einem eingeschobenen, zylindrischen Stift (z.B. d=9.53 oder 3/8Inch) den Totraum verkleinern? Ciao Urs Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |